ღ Kapitel 31 ღ

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"Du bist zwar ganz schön mit dem Kopf auf den Boden geknallt, aber Wahnvorstellungen hätte ich jetzt nicht erwartet."
Bemerkt Josh trocken und allein für diese dumme Bemerkung hätte ich ihm am liebsten eine rein gehauen. Doch ich fühl mich nach wie vor wie Wackelpudding.
Es muss also noch warten. Verschoben heißt jedoch nicht aufgehoben.

Meine Mom eielt aus dem Zimmer und kommt dann mit einem Glas und einer Flasche Wasser zurück. Sie kippt etwas ein und hält mir das Glas hin.
"Vorsichtig."
Mahnt der Arzt weswegen ich erstmal dran nippe. Dann nochmal und nochmal. So lange bis das Glas leer und mein Hals nicht mehr so trocken ist.
"Was ist passiert?"
Frage ich in die Runde. Doch eine Antwort bekomme ich nicht.
Es sieht nur einer zum anderen. Als würde jeder irgendwie versuchen die Aufgabe, es mir zu sagen, an den anderen weiter geben.

"Tja nun Herr Everest. Das ist garnicht so leicht zu erklären."
Er macht eine kleine Pause.
"Erinnern Sie sich noch an die Frau die vor ihrer Tür stand?"
Fragt der Arzt nach.
"Lilias Mutter ja. Sie hat auf mich geschossen."
Ich habe die ganze Sache nicht vergessen.
Der Arzt wirkt nun sehr erleichtert.
"Das sie es noch wissen macht die Sache leichter. Nunja die Kugel war aus Silber. Sobald sie in ihrem Körper ankam ging sie wie eine Blume auf und Wolfswurz breitete sich in ihrem Körper aus."
Wie bitte was? Sie wollte mich also wirklich umbringen. Wie kam sie denn an die ganzen Sachen? Die bekommt man nicht einfach im Geschäft um die Ecke.
"Den zittrigen Händen der Frau ist es zum Glück zu verdanken das sie ihr Herz verfehlt hat. So hatten wir die Möglichkeit, wenigstens eine Chance zu haben, sie retten zu können. Was uns mit viel Glück auch gelungen ist."

Chaos.
Genau das befindet sich jetzt in meinem Kopf.
Ich dachte sie mag mich wenigstens etwas.
Aber woher weiß sie von uns Werwölfen und woher weiß sie das ich einer bin? Ich habe immer darauf geachtet mich wie ein ganz normaler Mensch zu verhalten.
Verflucht. Mein Kopf fängt an weh zu tun.
"Wo ist sie jetzt?"
Frage ich direkt an meinen Vater Gewand da er diese Entscheidungen trifft.
"Im Gästezimmer."
Sagt er leise und sieht dabei zu meiner Mom die ihn böse anfunkelt. Warum verstehe ich nicht aber darum sollte ich mir gerade auch keine Gedanken machen.
"Ich möchte mit ihr reden."
Erkläre ich und versuche aufzustehen was nur kläglich gelingt.
"Vielleicht sollten Sie sich erstmal etwas ausruhen, essen und vor allem trinken. Wir mussten zwei mal eine größe Blutwäsche durchführen. Das hat einen ganzen Tag in Anspruch genommen. Es gab einige Komplikationen."
Perplex sehe ich den Arzt einen Moment lang an.

"Wie lange war ich denn außer Gefecht?"
Für mich kam es nur wie ein paar Stunden vor.
"Fast drei Tage. Am Anfang haben wir dich sogar fast verloren."
Antwortet mir nun Josh. Meine Mom fängt sofort wieder an zu weinen und verkriecht sich in die Arme meines Vaters. Auch meine Schwester sieht furchtbar traurig aus.
"Nagut. Ich ruhe mich heute vernünftig aus. Esse und trinke etwas damit ich morgen dann ein Gespräch mit Lilias Mutter führen kann."
Der Arzt betrachtet mich nachdenklich, doch meine Entschlossenheit stimmt ihn wohl um, deswegen nickt er.
"Nagut, ich sehe dann morgen nochmal nach ihnen. Allen anderen wünsche ich noch einen schönen Abend."
Er verneigt sich leicht vor meiner Mutter und meinem Vater bevor er dann auch schon verschwindet.

"Dad, können wir reden?"
Nachdenklich mustert er mich und nickt dann.
"Alleine?"
Frage ich weiter und nun wirkt er leicht angespannt. Doch er nickt wieder.
Mom, Josh und der Rest verlassen das Zimmer und schließen zum Glück die Tür hinter sich.
Dad setzt sich zu mir auf die Bettkante und sieht mich abwartend an.
"Wie kann es sein das ich Lilias Stimme über den Mindlink gehört habe, ohne das wir den Matebund eingegangen sind, zumal sie ja auch ein Mensch ist."
Er runzelt die Stirn aber sagt nichts.
Ich habe das Gefühl, das er denkt, ich habe mir das alles nur eingebildet. Deswegen erzähle ich ihm einfach alles. Zum mindest das was ich mitbekommen habe und noch weiß.
Selbst als fertig gesprochen habe ist er ruhig. Er scheint nachzudenken.

"Ich kann dir darauf leider keine Antwort geben."
Sagt er nach einigen Minuten der Stille.
"Eigentlich kann das nicht sein. Über den Mindlink kann man nur miteinander kommunizieren wenn man den Matebund eingegangen oder ein Werwolf ist."
Er kratzt sich am Kinn und steht dann mit ernster Mine auf.
"Ich kann ja mal einen Freund fragen ob er mehr weiß."
Damit verschwindet er dann auch schon und lässt mich allein.

Seufzend sehe ich an die Decke. Die verschiedensten Gedanken wuseln durch mein Kopf. Ich verstehe nicht wie das alles so kommen konnte. Was habe ich nur übersehen?
Die Tür geht auf und Mama kommt mit einem Tablett herein. Sie stellt es neben mir auf dem kleinen Schränkchen. Nun erkenne ich was sie mir da bringt. Ein paar belegte Brote, ein Teller mit Gemüse, ein paar Würstchen, ein Glas Wasser, ein Glas Saft und natürlich ihre heiße Schokolade.
Seufzend setzt sie sich zu mir ans Bett und nimmt meine Hand. Sagen tut sie allerdings nichts.
Sie wirkt jedoch irgendwie bedrückt.
"Willst du mir sagen was los ist?"
Frage ich nach. Man merkt ihr deutlich an wie sie mit sich ringt doch am Ende gibt sie nach.

"Mein Sohn wurde angeschossen und ich hätte ihn beinahe verloren."
Tränen bilden sich in ihren Augen. Sanft streiche ich über ihre Hand um ihr zu zeigen das es mir gut geht.
"Und dein Vater lässt die Frau auch noch im Gästezimmer wohnen statt sie in den Kerker zu werfen wo sie hingehört."
Nun schluchst sie auch noch.
"Ich versteh nicht wie er sowas tun kann. Wie er seinen Sohn fast verlieren kann und den Täter nicht bestraft."
Vorsichtig wische ich ihre Tränen ab und lächel sie sanft an.
"Vielleicht glaubt er nicht das sie das beabsichtigt getan hat. Sie hat geweint als sie vor mir stand und sich sogar entschuldigt bevor sie geschossen hat."
Nun sieht sie mich mit großen Augen an.
"Vielleicht sollten wir erstmal heraus finden warum sie das alles überhaupt getan hat und dann können wir ein neues Urteil treffen ok?"
Nun nickt sie nur noch leicht und steht wieder auf.
"Du solltest etwas essen und dich noch ein wenig ausruhen."
Jetzt bin ich es der nickt.

Nachdem sie das Zimmer verlassen hat fange ich an zu essen. Zum mindest ein wenig. Doch kurz danach werde ich wieder müde. Wahrscheinlich brauche ich doch einfach noch ein wenig Ruhe. Kaum liege ich gemütlich da werden meine Augen auch schon schwer und ich gleite ins Schlummerland ab.

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