ღ Kapitel 26 ღ

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Ein lautes Klopfen an der Tür holt mich aus meinem Traum ins hier und jetzt zurück. Dabei war es ein schöner Traum. Lilia und ich sind verheiratet. Wir haben ein kleines Häuschen am Waldrand und zwei Kinder. Ein Jungen und ein Mädchen.
Josh steck seinen Kopf ins Zimmer rein.
"Der Alpha will uns am Frühstückstisch sehen. Mach dich schnell fertig."
Schon ist er wieder weg und lässt mich allein. Mit dem Alpha ist nicht zu spaßen, er ist sehr streng. Schnell mache ich mich fertig und gehe runter. Ich war schon öfter hier und kenne mich einigermaßen aus.

In der Küche angekommen sitzen schon alle, außer dem Alpha und der Luna am Tisch. Xavier deutet auf ein leeren Stuhl und schnell nehme ich dort Platz. Alle sind still und niemand sagt auch nur ein Wort. Andere Länder, andere Sitten sagt man doch oder?

Die Tür geht auf und der Alpha und seine Luna treten ein. Alle stehen auf und verneigen sich leicht. Alle außer Josh und mir. Wir stehen zwar auf doch nicken dem Alphapaar nur als Begrüßung zu. Wir ordnen uns keinen anderen Alpha unter. Das ist schon allein eine Sache des Respekts meinem Vater gegenüber. Niemand sollte das jemals tun.

"Setzt euch."
Befiehlt der Alpha streng und schon sitzen alle wieder. Natürlich liegt seine Aufmerksamkeit sofort bei mir.
"Baxter Everest."
Er macht eine kleine Pause. Warum weiß ich nicht, aber ich hab das schon öfter erlebt das ältere Leute das so tun.
"Wie komme ich zu der Ehe dich in meinem Haus zu haben?"
Seine Stimme trieft nur so vor Sarkasmus und ich weiß ganz genau warum. Er versteht unsere Lebensweise mit den Menschen nicht. Er ist der Meinung wir sind die stärkere Rasse und müssen die schwächere, somit den Menschen, unterordnen. Deswegen mag er weder meinen Vater noch mich besonders.
"Alpha Quil."
Mache ich es ihm jetzt einfach nach und trinke in der kleinen Pause einen schluck aus meiner Kaffeetasse.
"Ich bin gekommen um etwas Zeit mit ihren Sohn zu verbringen. Wir haben uns eine Weile nicht gesehen. Außerdem hörte ich davon das er seine Mate gefunden hat. Natürlich habe ich den langen Weg auf mich genommen um ihn persönlich zu gratulieren."
Ich schmiere mir ein Brötchen und auch alle anderen haben mit dem essen begonnen.

Der Alpha schnauft nicht gerade glücklich auf.
"Du brauchst ihn nicht zu gratulieren. Diese Frau wird unter keinen Umständen die zukünftige Luna werden. Sie ist nur ein schwacher Mensch. Wie soll sie jemals den nächsten Alpha zur Welt bringen?"
Xavier knallt sein Messer auf den Tisch und sieht sein Vater wütend an.
"Sie wird die nächste Luna dieses Rudels werden. Sie ist meine Mate und damit von der Mondgöttin für mich bestimmt. Sie kann nicht anders als perfekt für mich sein."
Sein Griff lockert sich und er isst weiter, ohne sein Vater weiter zu beachten, der nun wieder zu mir sieht.
"Wie ergeht es dir? Hast du deine Mate schon gefunden?"
Fragt er nach als wäre nichts gewesen und als würden wir uns gerade über das Mittagessen unterhalten.
"Ich habe sie gefunden, doch es ist etwas kompliziert."
Ich beiße von mein Brötchen ab und ignoriere seinen brennenden Blick auf mir. Ich spüre das er noch mehr Fragen will doch zu seinem Glück lässt er es bleiben.

Das restliche Frühstück verläuft still und zum Glück auch recht schnell. Gemeinsam gehen Xavier, Damon, Josh und ich hinaus in den Garten. Ein kleiner Spaziergang kann nicht schaden.
"Dein Vater hat sich nicht verändert."
Bemerke ich leise worauf Xavier nur genervt schnaubt.
"Ich versteh nicht warum er sie nicht einfach akzeptieren kann. Sie ist meine Mate. Sie ist dafür bestimmt ein gemeinsames Leben mit mir zu führen, und nur weil sie ein Mensch ist macht er so ein Theater."
Er schließt die Augen und schüttelt den Kopf. Dann sieht er zu mir.
"Aber das kriege ich schon irgendwie geregelt. Jetzt erzähl mir erst einmal deine Geschichte. Vielleicht kann ich dir ja helfen. Josh hat gesagt das du auch eine menschliche Mate hast und sie dich davon geschickt hat. Was ist also passiert?"
Genervt sehe ich zu Josh der nur gelangweilt mit den Schultern zuckt. Na danke auch.

Schwer ausatmend setzte ich mich ins Gras und ziehe hin und wieder einen Halm heraus. Auch die anderen setzten sich zu mir und warten gespannt darauf das ich anfange zu erzählen.
Nach einen kurzen Moment fange ich am Anfang an, das ich sofort wusste das sie meine Mate ist. Das ich sie über Monate quasie im Auge behalten habe, während sie nur Augen für einen anderen Mann hatte.
Ich lasse mich nach hinten fallen und sehe in den Himmel. Aus dem Augenwinkel erkenne ich ein Mädchen das auf uns zu kommt. Sie riecht förmlich nach Xavier also nehme ich an das sie seine Mate ist.

"Hallo, ich hoffe ich störe nicht. Mein Name ist Selene."
Xavier zieht sie sofort auf sein Schoß, sobald sie nah genug ist und legt seine Arme um sie, sein Kopf steckt er in ihre Halsbeuge.
"Überhaupt nicht. Baxter wollte dich eh um Rat fragen. Da du ja ein Mensch bist und seine Mate ja auch eine ist und nunja, vielleicht verstehst du es und kannst uns helfen."
Ich verpasse Josh einen Tritt und bemerke wie Selene zu mir rüber sieht. Doch sie sagt nichts und das ist auch gut so. Ohne weiter auf die anderen zu achten beobachte ich die vorbeiziehenden Wolken und erzähle ihnen die Geschichte von Lilia und mir, bis zu dem Zeitpunkt das sie mich quasie zum Teufel jagt.

Nachdem ich fertig bin, ist es eine Weile ruhig.
"Warum hast du ihn nicht einfach beseitigt? Der Weg wäre frei und er hätte dir nie wieder im Weg gestanden."
Wirft Damon ein. Ja ich hatte den Gedanken vielleicht mal gehabt aber unser Leben ist nunmal anders als ihres und wenn ich das jetzt erkläre dann hat er dafür dennoch kein Verständnis.
Xavier sagt nichts dazu. Sein Gesicht steckt immernoch an Selenes Hals, doch sie sieht so aus als wolle sie etwas sagen, sich das aber nicht trauen. Deswegen sehe ich sie fragend an.

"Nunja, im Grunde ist es ganz einfach. Sie hat ihren besten Freund schon immer geliebt und es gab für sie einfach keinen anderen. Warum auch? Er war ja immer da. Sie hatte die Hoffnung auf ein Buch Happyend der romantischen Sorte. Doch er verletzt sie und das offensichtlich sogar mehrfach. Dann kommst du in ihr Leben und bringst ihre Gefühlswelt völlig durch einander. Plötzlich liebt sie euch beide. Ihre erste Liebe hat plötzlich eine andere Frau und lässt sie im Stich. Sie hat also Angst das es ihr einfach wieder passiert. Das sie wieder sitzen gelassen wird. Und dann verletzt du sie auch noch. Wenn auch nicht beabsichtigt."

Sie macht eine kleine Pause und streicht mit ihrer Hand durch Xaviers Haare.
"Im Moment ist sie wahrscheinlich verletzt und entäuscht wegen der Sache mit dem anderen Jungen. Dann ist sie verwirrt und nervös wegen all der neuen Empfindungen mit dir und zum Schluss noch verletzt weil er mit einer anderen geschlafen und du sie angelogen hast. Sie braucht wahrscheinlich einfach nur Zeit um ihre Gefühle zu ordnen."
Spricht sie zu Ende und ich nicke. Ich verstehe was sie mir sagen will, doch wie lange soll ich warten?
Tage, Wochen, Monate? Wie lange kann sowas dauern das sie sich beruhigt?

♡This is my Girl♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt