ღ Kapitel 24 ღ

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Ich warte bis er verschwunden ist und drehe mich dann zu ihr um.
"Ich wollte wirklich nicht..."
Beginne ich doch sie unterbricht mich.
"Hör auf!"
Sie hebt beide Hände wie eine Mauer und ich werde sofort still.
"Ich weiß nicht wer von euch beiden mich grade mehr anwiedert."
Aua, das tut weh. Sie tut es schon wieder. Sie verletzt mich um ihren Schmerz los zu werden.
"Ich bin heute nicht gekommen weil er mich darum gebeten hat. Ich habe eine Nachricht bekommen das du mit mir reden willst. Erinnerst du dich?"
Versuche ich es erneut doch sie schüttelt verhemmt den Kopf.
"Als ob ich dir noch ein Wort glauben würde. Verrate mir eines. Sehe ich wirklich so armselig aus das du dachtest ich brauche dein Mitleid?"
Ihre Stimme ist erfüllt von Schmerz und eine Träne rollt über ihre Wange runter.
"Oder wolltest du mich wirklich einfach nur ins Bett kriegen?"
Ihre Anschuldigungen kann ich ertragen. Das sie wegen mir weint allerdings nicht. Es bricht mir das Herz.

"Du weißt dass das nicht wahr ist."
Ich will nach ihr greifen doch sie schüttelt den Kopf.
"Geh jetzt."
Ihre Stimme klingt gebrochen und sie räuspert sich kurz.
"Ich will dich nie wieder sehen."
Bitte tu mir das nicht an. Ich will etwas sagen, nach ihr greifen, irgendetwas tun doch ihre Züge verhärten sich und machen deutlich klar das es für sie keine Chance mehr für ein wir gibt. Nicht mehr.

Ich spüre einen gewaltigen Stich in meiner Brust und sacke auf den Knien zusammen.
"Das kannst du mir nicht antun."
Flüster ich leise doch sie reagiert nicht.
"Ich kann nicht ohne dich leben Lilia. Du bist meine Mate."
Ein Anflug von Masochismus lässt mich aufsehen und in ihren Augen nach einen Hoffnungsfunken suchen. Doch da ist nichts. Ich habe verloren, was nie wirklich mir gehört hat. Die Erlebnisse der letzten Tage machen es noch unerträglicher. Endlich hat sie mich bemerkt, wir haben Zeit miteinander verbracht. Uns sogar geküsst und jetzt soll dass das Ende sein?

Langsam atme ich ein und aus.
"Weißt du, für einen kurzen Augenblick dachte ich wirklich, ich hätte eine Chance. Eine Chance endlich glücklich zu werden. Ich habe dich niemals belogen. Du bist wirklich mein Leben. Aber wenn wir ehrlich sind gibt es bei dir wohl einfach keinen anderen als Jason."
Ich richte mich langsam auf. Das atmen fällt mir schwer, denn meine Brust ist immernoch wie zugeschnürrt.
"Ich schätze wir sehen uns in der Schule."
Wieder keine Reaktion. Als würde ich garnicht mehr existieren. Also drehe ich mich um, kletter ohne zu zögern durch ihr Fenster und springe nach unten.
Sie hält mich nicht auf. Sie sagt nicht, ich soll ein andern mal wieder kommen, damit wir über alles reden können. Sie sagt nicht einmal Tschüss. Sie macht nur hinter mir das Fenster zu und schließt die Vorhänge.

Ich habe keine Ahnung wo ich jetzt hin soll. Doch nach Hause zu gehen ist für mich keine Option. Nicht nachdem ich meinen Eltern gesagt habe das ich Lilia alles sagen werde.
Auf mich selbst wütend steige ich ins Auto und fahre in den Wald. Dort angekommen ziehe ich mich aus, verwandel mich und laufe einfach drauf los. Ich muss erstmal meine Wut los werden, vielleicht wird mein Kopf dann wieder klarer.

Ich laufe bis ich irgendwann an einem See ankomme. Dort lege ich mich in die Sonne und bleibe einfach liegen. Ich versuche hier wahrscheinlich gerade etwas zu verstehen, was für mich keinen Sinn ergibt.
"Bax..."
Erklingt die leise Stimme meiner Mom in meinem Kopf doch ich ignoriere sie. Sie hat wahrscheinlich gespürrt das es mir nicht gut geht. Doch ich brauch grade einfach nur Zeit für mich. Ich will mit niemanden reden. Ich will einfach nur allein sein.

Die Stunden vergehen und plötzlich ist es bereits Abends. Schwerfällig stehe ich auf und trotte langsam zurück zum Auto. Dort angekommen verwandel ich mich zurück, ziehe meine Kleidung an und setzte mich hinters Steuer. Ein winziger Hoffnungsfunken lässt mich auf mein Handy sehen, doch es gibt nichts neues. Kein Anruf, keine Nachricht, nichts.
Seufzend atme ich durch, starte den Motor und fahre dann zurück nach Hause.

Leise steige ich aus dem Auto und ebenso leise will ich mich ins Haus schleichen. Doch da habe ich die Rechnung ohne meine Mutter gemacht. Sie hat wohl meinen Wagen gehört und kommt nun auf mich zu.
Vorsichtig legt sie eine Hand an meine Wange und dreht mein Gesicht hin und her.
"Hast du dich etwa geprügelt?"
Der Schock ist kaum überhörbar und ich verstehe warum. Sich zu prügeln ist absoulut nicht mein Ding. Das ist mir einfach zu stressig. Dennoch frage ich mich wie sie es herausgefunden hat. Meine Wunden sind doch längst verheielt.

Sie zieht an meinem Shirt wo ein kleiner Blutfleck drauf ist. Wie konnte ich den denn übersehen?
Seufzend schüttel ich den Kopf und nehme ihre Hände von mir.
"Es geht mir gut Mom. Nichts ist passiert."
Nunja so gut wie es eben geht nachem einem das Herz quasie aus der Brust gerissen wurde.
"Ich bin nicht verletzt, nur müde."
Erkläre ich ihr doch sie gibt einfach nicht auf.
"Aber irgendwas ist doch passiert. Ich sehe es dir doch an."
Typisch Mom. Sie merkt nie wann sie einen in ruhe lassen soll.
"Bitte Mom, ich möchte jetzt einfach nicht reden."
Meine Stimme klingt furchtbar doch das ist mir egal. Für so ein Gespräch habe ich keinen Nerv. Ich will mich einfach nur ins Bett legen und die ganze Sache vergessen.
"Nagut Liebling. Ich bringe dir gleich noch eine Tasse heiße Schokolade."
Mit diesen Worten lässt sie mich zum Glück allein.

Völlig entkräftet schleppe ich mich die Treppe rauf. Doch ich gehe nicht in mein Zimmer, sondern ins Bad. Dort schmeiße ich meine Sachen in den Korb und stelle mich unter die Dusche. Wasser läuft über mein Gesicht während ich schwer ein und aus atme. Tränen die ich bis jetzt unterdrückt habe laufen mir nun ungehemmt übers Gesicht. Das Wasser verwischt sie sonst würde ich nicht weinen.

Es vergehen einige Minuten, doch ich will nicht aus der Dusche steigen. Nicht solange bis das Wasser den Schmerz weggespühlt hat. Solange bis mein Herz sich nicht mehr anfühlt als wäre es in einer Bärenfalle gefangen.
Wie soll mein Leben jemals wieder normal werden? Oder überhaupt weiter gehen? Meine Mate hat mich davon geschickt. Sie hat mich quasie von sich gestoßen. Wenn das hier schon so weh tut, wie schmerzhaft wird es sein wenn sie mich ablehnt? Ich werde wahrscheinlich sterben..

Als ich nach vielen weiteren Minuten endlich aus der Dusche steige, könnte ich im stehen einschlafen. Oberflächlich trockne ich mich ab, ziehe mir eine Boxershort an und lasse mich einfach ins Bett fallen. Der versprochene Kakao von meiner Mom steht auf den Nachtschrank, doch ich trinke ihn nicht. Ich liege einfach nur da. Mit den Gedanken bei Lilia und unseren schönen Momenten der letzten Tage schlafe ich dann auch ein.

♡This is my Girl♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt