Meine Kapuze zog ich mir tiefer ins Gesicht, als ich an den Dhalmekianischen Wachen vorbeiging und durch die Tore von Tabor schritt. Mein Blick schweifte über den Platz, es hatte sich nicht wirklich etwas verändert, wenn man darüber hinwegsah, dass der Himmel mit grauen Wolken überzogen war und die Obelisken Äther ausspuckten, die Ätherfluten erschaffen konnten und dadurch die Menschen und Tiere Akasisch wurden. Ja, davon abgesehen, hatte sich nichts verändert. Ich bewegte mich auf das Gebäude rechts von mir zu, welches von einem Zaun umgeben war, hinter diesem sich zwei Chocobos befanden. Ein Erwachsener und ein Jungtier. Ich ging neugierig daraufhin zu und betrachtete den weißen jungen Chocobo, er war nicht älter als fünf Jahre. Ich streckte meine Hand nach dem Weißen aus, dieser sah hoch und krächzte, woraufhin einen Augenblick später ein junger Mann um die Ecke bog und mich finster ansah. „Fass ihn an und du bist tot. Wer bist du und was willst du hier?", fragte er mich ernst, während in seiner rechten Hand ein Dolch erschien.
Der Platz, der bis vorhin leer war, fühlte sich recht schnell. Das Krächzen des weißen Chocobo war ein Warnruf gewesen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich mehrere Männer auf den Platz begaben und mich, wenn auch nicht offensichtlich, umstellten. Ein Lächeln erschien auf meinen Lippen, ich spürte das Kribbeln in meinen Fingern, doch ich unterdrückte es. Auch wenn ich gerne sehen wollte, wie sie sich gegen meine Wassermagie verteidigten, war ich deswegen nicht hergekommen. Nein, es gab einen anderen Grund, weswegen ich hier war. Ich wandte mich an den jungen Mann vor mir. „Den Chocobo zur Warnung zu benützen, war eine gute Idee. Ich nehme an, deine? Er ist bestimmt nicht älter als fünf Jahre, und weiße Chocobo sind selten." Der junge Mann umfasste seinen Dolch fester, auch die anderen Männer traten näher an mich heran, während ich sprach. Ich wandte mich an den weißen Chocobo, dieser betrachtete mich mit seinen dunklen Augen neugierig, ehe er leise krächzte und seinen Kopf gegen meine Hand drückte.
„Na, du weißt, dass ich dir nichts tue, mein Kleiner", sagte ich, während ich den Chocobo kraulte, als dieser zustimmend krächzte. Ich zog meine Hand zurück und sah zu meinem Gegenüber. „Du hast den Kleinen zu einem prächtigen, starken Chocobo herangezogen. Er ist dein Grund zum Weiterleben gewesen und das sieht man und wie man sieht ist er auch noch anderen ans Herz gewachsen." „Tethys?", fragte er überrascht. Ich sah zu Izana und zog meine Kapuze zurück. „Ja, ich bin wieder hier, aber nicht für lange, ich ..." „Ihr sucht seine Gnaden, aber er ist nicht hier. Nicht mehr. Es stimmt, was euer Bruder gesagt hat, ihr findet seine Gnaden, wo auch immer er ist", hörte ich plötzlich Jotes Stimme, die aus dem Schatten eines Hauses trat. „Ja, das stimmt. Aber was heißt nicht mehr? Und was ist mit meinem Bruder?", fragte ich angespannt. Jote deutete Richtung Haus. Ich folgte ihr, die einzelnen Mitglieder des Ordens zogen sich zurück, Izana folgte uns nach einigen Minuten.
Ich betrat mit Jote das nächste Haus, in diesem uns Cyril erwartete. „Lady Tethys, schön, euch gesund wiederzusehen. Da ihr wieder hier seid, nehme ich an, dass ihr diese Waffe gefunden habt?", begrüßte mich Cyril. Ich nickte „Ja, ich habe die Waffe und sie wird zum Einsatz kommen, wenn sie benötigt wird. Doch wie ich sehe, war Ultima auch nicht untätig, was ist passiert? Wo ist Joshua? Und was ist mit meinem Bruder?", wandte ich mich an den Anführer der Unsterblichen. Dieser sah zu Jote, ehe er sich wieder mir zuwandte. „Was das betrifft, kann dir Jote mehr Auskunft geben, sie war dabei", antwortete Cyril, also wandte ich mich an Jote. Diese erzählte mir, was alles vorgefallen war, was meinem Bruder passierte, was in Twinside passierte, und meinem Vater zugestoßen war. Und wo Joshua sich jetzt befand. Eine Hitze zog sich durch meinen Körper, wie ein tobendes Feuer, als sie mir davon erzählten. Ich ballte die Hände zur Faust, auch wenn ich meinen Vater nicht besonders gemocht hatte, er hatte solch ein Ende nicht verdient.
„Ultima, dafür wirst du bezahlen", sprach ich zu mir selbst. >>„Lass dich nicht von deiner Wut auf Ultima leiden, das kann dein Ende sein. Denk nicht das du ihn alleine besiegen kannst. Werde nicht wie Nestis<<", hörte ich Leviathan in meinem Kopf. >>„Keine Angst, ich werde nicht wie Nestis und ich weiß das ich Ultima nicht alleine besiegen kann. Aber ich werde die, die sich gegen ihn stellen mit all meiner Macht unterstützen. Und dafür müssen wir jetzt nach Kanver, denn dort sind meine Freunde. Aber warum habe ich Joshua nur hier gespürt und dann nicht mehr?"<<, fragte ich Leviathan im Gedanken.
DU LIEST GERADE
Vereint durch das Schicksal
FanfictionTethys Lesage, Zwillingsschwester von Dion Lesage wird im Gegensatz zu ihrem Bruder, von ihrem Vater verachtet. Er sieht in ihr keinen Nutzen, da sie laut ihm kein Dominus ist, doch er irrt sich. Als Annabella Rosfield Tethys Vater, den Vorschlag ma...