Kapitel 16 - Terence

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Ich stand vor Prinz Dions Zimmer und hielt Wache, seit heute Nachmittag hatte er das Zimmer nicht verlassen. Ich fragte mich, was er und Joshua Rosfield so viel zu besprechen hatten, sie hatten doch einen Großteil im Lager schon besprochen, wegen dieses Wesens, diesem Ultima. Oder hatte Joshua etwas von Tethys erfahren, eine gute Nachricht, was seine Schwester betraf, konnte Prinz Dion jetzt gut gebrauchen. Er hatte mir erzählt, was vor zwei Tagen vorgefallen war und auch was er geplant hatte. Ich, wie die Dragoons würden ihm beistehen, wie auch immer der Befehl von Prinz Dion lauten würde. Und wenn Annabella und ihr Sohn nur auf einem bestimmten Weg aufgehalten werden könnten, würden wir das auch tun. Ich würde es sogar für meinen Prinzen tun, wenn es sein müsste. Aber ich wusste, dass er dieses Problem selbst lösen wollte, Sanbréque von diesem sogenannten Geschwür befreien wollte.

„Wie geht ihr damit um? Euren Prinzen nahe zu sein, aber nie so nahe, wie ihr es wirklich wollt. Ihr könnt nie der Öffentlichkeit eure Gefühle preisgeben. Zerfrisst euch das nicht innerlich?“, hörte ich die Begleitung von Joshua Rosfield fragen. Ich sah zu ihr, sie stand neben dem Fenster und sah hinaus in den Garten, ehe sie zu mir sah.
„Nicht so, wie es euch innerlich zerfrisst. Man lernt damit umzugehen und kostet jede Minute aus, die man der geliebten Person nahe sein kann, wie auch immer der Moment es zulässt. Doch ihr könnt dies nicht und das zerfrisst euch innerlich, eure Sehnsucht, eure Liebe zu Joshua Rosfield. Dass ihr euch in ihn verliebt habt, war sicher nicht geplant, ihr seid nur eurer Pflicht nachgegangen, und doch ist es passiert, was euch nicht weiterhin stört, wenn er gleich wie ihr empfindet würde. Doch Joshua liebt Tethys und das könnt ihr nur schwer ertragen.“
Das braunhaarige Mädchen, Jote war ihr Name, sah mich überrascht an.

„Ich habe euch beobachtet, als ihr im Zelt wart, ich habe eure Reaktion gesehen, als Joshua von Tethys sprach und der Hoffnung, sie wiederzusehen. Euch wäre es lieber, sie würde nicht mehr zurückkehren, aber selbst wenn, Joshua würde seine Gefühle nicht ändern. Nur weil Tethys nicht mehr wäre, egal, was ihr tun würdet“, erklärte ich ihr. Jote ballte die Hände zur Faust.
„Sie ging vor fünf Jahren, ließ seine Gnaden zurück, nur weil sie meinte, eine Mission zu haben, diese Waffe zu finden und was ist jetzt? Diese Waffe hätte sie jetzt gefunden und doch ist sie noch immer nicht hier! Während seine Gnaden leidet, immer größere Schmerzen hat, während sie ...“

„Tethys leidet mit Joshua. Sie fühlt seinen Schmerz, wenn er große Schmerzen hat, hat sie diese auch egal, wie weit sie voneinander entfernt sind. Ich habe es vor fünf Jahren selbst gesehen, als Joshua den Teil von Ultima in sich verschloss. Wie sie sich vor Schmerzen krümmte und das Bewusstsein verlor. Und Tethys ist auf keinen Fall schwach, sie ist stark, stärker als ihr es wohl glaubt. Es ist schon nicht leicht, eine Esper zu kontrollieren, doch eine Esper, die eine eigene Persönlichkeit hat und ziemlich mürrisch ist, mit dieser in Einklang zu sein. Das muss noch schwieriger sein und selbst das schafft sie. Ich weiß nicht, ob ihr Joshua gefragt habt, wie seine Gefühle zu Tethys sind, wenn ...“

„Wenn diese Seelenverbindung nicht wäre? Doch das habe ich bereits und seine Antwort war, dass er Tethys liebt, schon seit er ein Kind war. Er konnte damals diese Gefühle jedoch nicht richtig zuordnen, was jetzt aber so ist. Aber ich wusste nicht, ich dachte immer, sie würde die Schmerzen seiner Gnaden nur fühlen, wenn sie neben ihm war. Dass sie ... dass dies auch auf so großer Entfernung möglich ist, wusste ich nicht. Ich weiß jetzt, dass mein Verhalten falsch ist, doch was soll ich tun? Wenn ihr jetzt meint, ich würde bestimmt jemanden finden, der meine Gefühle erwidert, wer sollte das sein?“, fragte mich Jote, mit gesenktem Kopf, wegen der Gewissensbisse gegenüber Tethys.
„Ihr werdet diese Person bestimmt finden, egal wann. Aber schaut, dass ihr zuerst mit euch selbst ins Reine kommt. Versucht es und hoffen wir alle, dass dieser Ultima, wie Tethys und Joshua sagen, nicht siegreich hervorgeht.“

Jote nickte „Ich danke euch, ihr habt mir wirklich die Augen geöffnet, mein Verhalten war falsch. Ich werde seiner Gnaden beistehen, so gut ich kann und bis Tethys wieder hier ist. Und ja, vielleicht finde ich eines Tages jemanden, der mich liebt. Aber was auch kommen mag, passt ihr auf euch auch auf.“
Ich nickte „Das werde ich keine Sorge und auch auf Prinz Dion.“
Ich hörte das Klingeln einer Glocke, dies war das Zeichen, dass wir in das Zimmer konnten, welches ich mit Jote im nächsten Moment betrat.

Joshua Rosfield gab Prinz Dion die Hand, sie nickten sich zu, ehe beide in unsere Richtung kamen.
„Lasst uns gemeinsam in die Lüfte steigen und den Menschen wieder Hoffnung bringen“, hörte ich Prinz Dion sagen. Joshua Rosfield blieb stehen und nickte Prinz Dion respektvoll zu.
„Nichts, wünsche ich mir mehr“, antwortete Joshua Rosfield, ehe er mir zunickte und ich mich vor ihm und Jote verneigte und die beiden den Raum und somit das Schloss verließen. Ich schloss die Tür und sah zu meinen Prinzen, als er meinen Namen erwähnte. Er hatte sich dem Fenster zugewandt.

„Glaubst du, dass das, was ich tun werde, falsch ist?“
Ich ging auf seine Frage hin einen Schritt auf ihn zu.
„Ich ... wir Dragoons gelobten euch Treue, Eure Hoheit. Und wir werden euch bis zum Ende folgen, wie auch immer dieser Weg sein wird“, sprach ich die Worte aus, die den Prinzen hoffentlich bestärkten. Er wandte leicht seinen Kopf in meine Richtung.
„Danke. Diese Worte habe ich gebraucht. Dann ist das mein Beschluss. Für ihre Verbrechen an die Krone werden Kaiserin Annabella und ihr usurpierender Sohn von mir gerichtet ... und Sanbréque von den beiden erlöst.“

Ich nickte auf die Worte, auf den Befehl Prinz Dions

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Ich nickte auf die Worte, auf den Befehl Prinz Dions.
„Ich werde die Männer euren Befehl und die Anweisung ihrer Ziele weiterleiten. Ich verspreche euch, der Bevölkerung wird nichts geschehen.“
Ich salutierte, als Prinz Dion mir dankend zunickte und verließ anschließend den Raum, um dem Befehl nachzukommen. Dass dieser Plan schieflaufen könnte, daran dachte ich nicht einmal. Wir würden die Bevölkerung beschützen und Verluste vermeiden, gegen wen auch immer. Noch nie lag ich so falsch.

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