Kapitel 25 - Clive Rosfield

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Als wir alles zusammen gepackt hatten, an Waffen und Nahrung ging ich zu Joshua und Tethys. „Bevor wir losgehen muss ich euch beiden noch etwas erzählen", sprach ich die beiden an, sie sahen daraufhin zu mir.
„Das Barnabas tot ist, wisst ihr beiden bereits, doch habe ich etwas von ihm erfahren, auf das ich nie gekommen wäre. Doch habe ich eine Frage an Leviathan, ob sie weiß, was er mit Barnabas auf sich hatte."
Mein Blick wich zu Tethys, auch Joshua sah zu ihr, diese schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Als sie die Augen wieder öffnete, waren diese nicht mehr in einem violettfarbenen Ton, sondern hatten eine goldene Farbe angenommen. Joshua wirkte nicht überrascht.


„Was willst du wissen, Dominus von Ifrit?", hörte ich Tethys fragen, doch dies war nicht ihre Stimme, sprach ich etwa gerade mit Leviathan selbst? Ich sah fragend zu Joshua und dieser nickte. Leviathan hatte wirklich Tethys Körper übernommen.
„Verzeiht Göttin des Meeres, ich habe nicht gewusst das ihr dies könnt." Tethys seufzte,
„Woher auch. Aber ich denke, ich kenne deine Frage und die Antwort darauf. Ich wusste, dass Barnabas anders war und Ultima blind vertraute, für seinen Gott alles tun würde. Doch dass er seinen Körper, seinen freien Willen aufgab, um Ultima auf ewig zu dienen, bis dieser seinen perfekten Leib bekommt, davon wusste ich nichts. Aber ich weiß, dass die Mutterkristalle von Ultima sind und in jedem Kern ein Teil von Ultima sich befindet. Deswegen war ich wie auch Tethys dagegen, dass ihr die Kristalle zerstört. Aber ihr habt es einmal getan und jetzt können wir es nicht mehr rückgängig machen. Deswegen hoffe ich, dass du es wirklich schaffst ihn zu besiegen, dies alles muss endlich ein Ende haben", erklärte mir die Göttin des Meeres, ich nickte verstehend. Tethys schloss daraufhin wieder die Augen und als sie, diese wieder öffnete, hatten sie ihre violette Farbe.
„Dann sollten wir aufbrechen, je eher wir das erledigt haben, desto besser", wandte sich Tethys an uns beide, ich nickte.


„Aber bevor wir weitergehen, habt ihr etwas in der Festung gefunden?"
Joshua nickte „Ja, die Wahrheit über Ultimas Plan. Ich dachte lange, er wäre hinter dir her, und zwar nur dir. Doch ist es das nicht, er braucht nicht nur dich, er braucht uns beide. Ifrit und Phönix vereint. Er braucht das, wozu wir in Dichasia geworden sind. Nur wenn unser beider Flammen verschmelzen, ist sein Leib vollkommen. Wozu er diesen Leib braucht, ist mir jedoch nicht klar", erklärte mir Joshua.
„Ich weiß nicht, zu was ihr in Dichasia geworden seid, aber ich weiß, was passiert, wenn Ultima seinen Leib hat. Er wird einen Zauber wirken, der die Menschheit und Valisthea zerstören wird. Aber auch eine neue Welt für ihn und seinesgleichen erschafft. Die Menschen haben für Ultima keinen Wert und dadurch auch kein Recht in seiner neu erschaffenen Welt zu existieren. Wir sind für ihn nur dazu da, Akasisch zu werden, damit wir ihn das allerletzte Mal dienen als Energie für seinen Zauber", erklärte uns plötzlich Tethys. Ich sah von Joshua schockiert zu ihr.
„Hat dir Leviathan das erzählt?", fragte Joshua.
„Ja, hat sie, jedenfalls, was sie noch wusste. Den Rest habe ich erfahren, als ich die Waffe fand und ... die Prüfung bestand", antwortete Tethys. Joshua blickte sie besorgt an, Tethys sagte uns nicht alles. Doch sie hatte bestimmt ihre Gründe dafür.
„Na gut, dann werden wir alles tun, damit Ultima sein Ziel nicht erreicht." Joshua und Tethys nickten auf meine Worte, dann machten wir uns auf den Weg.


Wir gingen schon einige Stunden und hatten einige Gegner besiegt, als Tethys plötzlich in die Knie ging und Joshua heftig zu Husten anfing. Er hielt sich seine Hand vor den Mund, doch rannte das Blut, welches er hustete, über seine Handfläche und tropfte auf den Boden, es hatte sich eine kleine Pfütze gebildet, als Joshua aufhörte. Doch im nächsten Augenblick hörte ich Tethys husten, sie sah auf ihre Handfläche und wischte sich das Blut, was sich darauf befand an ihrer Kleidung ab und stand wieder auf. Sie sah zu Joshua und mir.
„Mir geht es gut. Du Joshua, nimm bitte die Medizin, die Tarja dir gegeben hat. Dann geht es auch dir wieder besser", wandte sie sich an meinen kleinen Bruder, ich hörte ihn durchatmen. Er widersprach Tethys nicht, wohl weil es nichts bringen würde. Während Joshua seine Medizin nahm, musterte ich Dion Lesages kleine Schwester. Sie wirkte standhaft und stark, sie zeigte keine Schwäche, doch wie Joshua war auch sie geschwächt, mehr, als sie zugab, das wusste ich. Doch sie würde es nie offen sagen, erst recht nicht in der Gegenwart meines Bruders. Ich fragte mich aber, ob ich, wie sie gesagt hatte, dieser Logos war?


Vereint durch das Schicksal Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt