Kapitel 25

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Zwei Wochen später

Felix

„Ich hätte da noch ein paar organisatorische Fragen." Maddie hebt den Kopf und sieht mich an.
Wir liegen nebeneinander auf dem Bett, sie auf dem Bauch und ich auf der Seite, und bis gerade eben habe ich noch mit meinen Fingern Kreise auf ihrem nackten Rücken gezogen. Als sie jedoch aus dem Nichts diesen Satz sagt, der mehr nach Business als nach dem After-Sex-Delirium klingt, in dem wir uns gerade befinden, höre ich abrupt damit auf.
Maddie scheint das nicht zu gefallen. Als ich meine Hand wegnehme, verzieht sie das Gesicht und schaut mich schmollend an. Ich muss lachen und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Was denn für organisatorische Fragen, Baby?"
Wir sind immer noch nicht die Art von Paar, das Kosenamen benutzt, aber ab und an mache ich es trotzdem, um sie kurz aus dem Konzept zu bringen. So auch jetzt.
Ihre Miene hellt sich auf und sie rückt ein Stück näher an mich heran, um mich breit anzulächeln. Dann seufzt sie.
„Naja, zum Beispiel, wann wir unseren Jahrestag feiern. Ich meine..." Sie zögert.
„Wenn man es ganz streng sehen will, haben wir theoretisch jetzt im Januar Jahrestag, dabei sind wir doch schon seit Mai zusammen."
Ich überlege kurz, dann schüttele ich den Kopf. „Nee, Januar ist albern." Ich streiche ihr grinsend eine Strähne aus dem Gesicht. „Ick hab dir doch gesagt, dass ick mich während der ganzen Zeit nicht als Single gesehen hab, deshalb seh ich unseren Jahrestag auch nicht im Januar."
Sie lacht und gibt mir einen flüchtigen Kuss. Meine Antwort scheint sie zu erleichtern. „Gut."
Sie lächelt. Kurz warte ich ab, ob noch mehr Fragen kommen, aber das scheint die einzige gewesen zu sein. Fürs erste.

Langsam beuge ich mich über sie und fange an, Küsse auf ihr zu verteilen. Erst ganz unschuldig auf ihrer Wange, hinter ihrem Ohr, ein paar auf ihrem Mund. Dann schenke ich ihr ein verschmitztes Lächeln und bevor sie ahnt, was ich vorhabe, bedecke ich ihren kompletten Hals mit Küssen und beginne, sanft an der Haut über ihrem Schlüsselbein zu saugen.
Maddie quietscht überrascht auf. „Felix, hör auf!", ruft sie und lacht. Ihr Lachen klingt so sexy, dass mir das Blut sofort wieder in den Penis schießt.
Kurz lasse ich von ihr ab, um sie herausfordernd anzugrinsen. „Wirklich?"
Maddie schnappt nach Luft und schüttelt vehement den Kopf. „Nein, mach weiter!"
Ich lache auf und gebe ihr einen langen Kuss auf den Mund, bevor ich mich wieder der nackten Haut an ihrem Hals widme. Meine Hände wandern ganz automatisch zu ihren Brüsten und beginnen, sie zu kneten.
Als meine Daumen über ihre Nippel streifen, stöhnt sie leise auf. Fuck, ist das hot.
Ich könnte Stunden damit verbringen, sie so zu berühren, dass sie immer und immer wieder diese Geräusche von sich gibt, aber ich fürchte, so viel Zeit haben wir nicht.
Ich lächele sie schwach an, dann lasse ich mich ein Stück tiefer sinken, lege meine Hände auf ihre Knie und drücke ganz sanft ihre Beine auseinander. 
Maddie keucht. „Felix, was...?"
Ich sehe zu ihr auf und lege fragend den Kopf schief. „Möchtest du?"
Ich bezweifle, dass sie in diesem Augenblick überhaupt genau weiß, was ich sie damit fragen will, aber sie nickt trotzdem. Zufrieden lächele ich sie an. 
„Wenn irgendwas unangenehm ist oder wehtut, sagst du es mir sofort, okay?" Ich sage es nur ganz leise, aber sie hat mich trotzdem gehört. Sie nickt schnell und sieht mich abwartend an.
Ihre Wangen sind leicht gerötet und ihre Augen weit geöffnet.
Ich nehme mir einen kurzen Moment, um den Anblick zu genießen, weil ich weiß, dass ich dafür verantwortlich bin.
Dann lasse ich meine Hände ganz langsam von ihren Knien über die Innenseiten ihrer Schenkel streifen, bis ich bei ihrer Mitte angekommen bin. Maddie zieht scharf die Luft ein und ich muss grinsen. 
Ich positioniere mich direkt vor ihrem Eingang, dann fange ich langsam an, mit der einen Hand ihre Klitoris zu reiben und mit der anderen ihre äußeren Vulvalippen zu umspielen.
Sie stößt ein so tiefes Seufzen aus, dass mein Schwanz zuckt. Nicht jetzt, sage ich in Gedanken zu mir selbst. Jetzt ist sie dran.
Ich lasse mir alle Zeit der Welt, um sie so lange zu fingern und zu reiben, bis sie feucht genug ist, dann ziehe ich beide Hände schnell zurück. Maddie keucht überrascht auf und hebt den Kopf, um mir einen leicht vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen.
Ich muss wirklich aufpassen, nicht zu lachen.
Kurz rutsche ich wieder nach oben, um ihr einen versöhnlichen Kuss zu geben. Sie saugt so gierig an meiner Unterlippe, dass ich in den Kuss hinein grinse. Unsere Zungen umspielen einander, doch als ich auf einmal ihre Hand an meiner Erektion spüre, unterbreche ich den Kuss sofort.
„Oh nein", sage ich und grinse sie schwach an. „Der muss jetzt warten."
Sie lacht und ich gebe ihr noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich wieder nach unten sinken lasse und da weitermache, wo ich aufgehört habe. Kurz teste ich, ob sie immer noch so feucht ist wie gerade eben und als ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, lasse ich wieder von ihr ab.

Ich schaue meine Freundin auffordernd an. „Mach die Augen zu."
Mein plötzlicher Befehlston scheint sie zu überraschen. „Warum...?"
Ich lache kurz auf, schüttele aber den Kopf. „Tu's einfach, okay?"
In ihrem Blick sehe ich, dass sie nicht ganz mit dem hinterherkommt, was hier gerade passiert, aber sie tut trotzdem, was ich sage. Sie schließt die Augen und legt den Kopf nach hinten.
Ich lasse mich noch ein Stück tiefer sinken, bis mein Mund ganz nah vor ihrem Eingang ist.
Und dann fange ich an, ganz sanft an ihrer Klitoris zu saugen.
Als Maddie merkt, was ich tue, stößt sie ein so lautes Stöhnen aus, dass ich kurz denke, jeden Moment aufs Bettlaken abzuspritzen, aber ich beherrsche mich gerade noch so.
Zugegebenermaßen habe ich diesen Aspekt bei meinem Plan nicht bedacht. Wir haben erst vor einer halben Stunde miteinander geschlafen, eigentlich sollte ich für heute durch sein, aber mein Schwanz scheint das anders zu sehen.
Ich ignoriere, wie sehr es mich erregt, sie so zu sehen und konzentriere mich nur auf die Bewegungen meiner Zunge. Erst langsam und bedächtig, dann immer schneller. Ihre Geräusche synchronisieren sich mit dem Takt meiner Bewegungen und ich lächele zufrieden, obwohl sie mich nicht sehen kann. Ich werfe einen prüfenden Blick nach oben, ohne, von ihr abzulassen.
Sie hat die Augen immer noch geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt. Sehr gut.
Ich nehme langsam meine Hände dazu und dringe mit zwei Fingern langsam in sie ein, mit der anderen Hand streichele ich vorsichtig ihre äußeren Vulvalippen, die mit jeder Sekunde dicker werden. Maddie seufzt.
„Oh ja", stöhnt sie. „Genau... da... das... oh mein Gott."
Automatisch entfährt mir ein Lachen, aber als sie merkt, dass meine Zunge nicht mehr da ist, wo sie bis gerade eben noch war, gibt sie ein so frustriertes Geräusch von sich, dass ich schnell weitermache. 

Gerade, als ich das Gefühl habe, dass sie jeden Moment kommen könnte, löse ich eine Hand von ihr und strecke sie tastend zur Seite aus. 
Du ahnst gar nicht, was jetzt passiert, denke ich, während ich nach meiner Geheimwaffe greife, die ich vorhin aus ihrer Nachttischschublade geklaut und zwischen unseren Matratzen versteckt habe.
Es dauert nicht lange, bis ich den kleinen Vibrator zu fassen kriege. Noch einmal kontrolliere ich, ob ihre Augen noch immer geschlossen sind, dann lege ich das kleine Gerät langsam auf ihre Klitoris und drücke auf den Knopf.
Das Geräusch durchschneidet die Stille in unserem Schlafzimmer, die bisher nur von ihren lustvollen Seufzern ausgefüllt wurde. Maddie reißt sofort die Augen auf und lässt ein so lautes Stöhnen verlauten, dass ich mir jetzt wirklich Sorgen mache, ob ich gleich ein Problem mit Sperma auf ihrem Bettlaken haben werde, aber auf einmal ist es mir völlig egal.
Ich lache leise auf und bewege meine Finger immer schneller, während ich den Vibrator weiterhin zielgerichtet auf ihre Klitoris halte. Es dauert keine fünf Sekunden, bis sie sich um meine Finger zusammenzieht und intensiv und geräuschvoll kommt.
Ich lasse von ihr ab, lege den Vibrator auf meinem Nachttisch ab und lasse mich neben sie fallen.
Zufrieden lächele ich sie an und lege einen Arm um ihre Hüfte. „War's gut?"
Maddie lacht und macht mit der Hand eine fahrige Geste von ihrem Gesicht bis zu ihrer nackten Mitte und wieder zurück. „Das sollte als Antwort reichen, oder?"
Wieder muss ich lachen, dann ziehe ich sie ganz nah an mich und gebe ihr einen liebevollen Kuss. Sie vergräbt ihr Gesicht an meiner Halsbeuge.

„Was ist mit dir?", murmelt sie und deutet mit der Hand nach unten auf meine Erektion.
Ich seufze.
„Ist okay, Baby." Lächelnd fahre ich ihr mit den Fingern, die sie gerade eben noch zum Höhepunkt gebracht haben, durch die Haare. „Ich hab vorhin schon."
Maddie scheint mit der Antwort nicht ganz zufrieden zu sein. Sie hebt eine Augenbraue.
„Sicher?"
Ich nicke und presse sie noch enger an mich. „Stell mir lieber noch eine organisatorische Frage", murmele ich und grinse sie an. Maddie lacht.
„Naja, jetzt wo wir festgelegt haben, dass unser Jahrestag unverändert bleibt... sollen wir deinen Gutschein dann vielleicht im Mai einlösen?"
Ich grinse sie an und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. „Hattest du nicht gesagt, dass ich das Datum und den Ort aussuchen darf?", murmele ich. Maddie grinst ebenfalls.
„Schon, aber so haben wir doch beide was davon. Außerdem ist das total romantisch."
Ihr Ausdruck bekommt etwas verträumtes. Ich schüttele lachend den Kopf.
„Können wir machen", sage ich leise. Fuck, ich hoffe wirklich, dass mein Schwanz sich bald beruhigt, sonst muss ich nachher, wenn sie schläft, vielleicht kurz im Bad verschwinden.
„Gut." Eine Weile ist es still, dann höre ich ein leises Räuspern.

„Ich hätte da noch eine Frage... möchtest du eigentlich Kinder?"
Das reicht, um meine Erektion augenblicklich auf Null zu bringen. Ich öffne die Augen und schaue sie ein wenig irritiert an. Dann muss ich schmunzeln.
„Irgendwie kommt es mir falsch vor, dass du das ausgerechnet jetzt fragst, aber okay."
Sie lacht und schaut mich weiterhin abwartend an. Ich überlege, dann seufze ich leise.
„Ich glaube nicht", sage ich. „Also, ich hab mir mein Leben irgendwie immer ohne Kinder vorgestellt und eine ganze Zeit lang wusste ich ja noch nicht mal, ob ich überhaupt eine Frau an meiner Seite haben würde." Ich schaue sie ernst an und sie hebt überrascht die Augenbrauen.
„So ganz allgemein gesprochen, meine ich." Ich stoße einen leisen Atemzug aus.
„Muss ich das jetzt mit ja oder nein beantworten?" Sie schüttelt den Kopf und gibt mir einen sanften Kuss. „Nein. Ich wollte einfach nur mal fragen. Man muss schließlich darüber reden."
Sie lächelt matt. „Ich für meinen Teil hätte nichts dagegen, die Kupferspirale noch ein paar Jahre zu behalten."
Ich lache auf und nicke schnell. „Ich auch nicht." 
Dann neige ich den Kopf, um ihre Lippen mit meinen zu verschließen. Ohne den Kuss zu unterbrechen, greife ich nach einer unserer Decken und ziehe sie über uns.
Wir machen uns gar nicht die Mühe, uns anzuziehen, bevor wir beide in den Schlaf dämmern.

Honestly (Felix Lobrecht) (Heavenly #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt