Kapitel 31

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Maddie

Ich bin wie erstarrt. Ein paar Sekunden sehe ich nur den Ring an, dann wandert mein Blick wieder in Felix' Gesicht. Er sieht mich abwartend und voller Hoffnung an.
Und dann nicke ich, so heftig, dass mir beinahe der Kopf abfällt.
Mehr bringe ich gerade nicht zustande. Wenn ich jetzt den Mund aufwachen würde, kämen nichts als Schluchzer und unverständliche Worte heraus.
Ich lockere meine Hand, welche die ganze Zeit die andere Hand von Felix festgehalten - oder, besser gesagt, beinahe zerquetscht - hat und wische mir hastig mit beiden Händen über meine Wangen, bis sie einigermaßen trocken sind.
„Ja", presse ich schließlich hervor, nur ganz leise und ein wenig heiser. Als ich sehe, wie das Strahlen in seinem Gesicht bei diesem Wort breiter wird, entfährt mir ein helles Lachen.
„Ja!!!", sage ich deshalb nochmal, diesmal deutlich lauter. „Ja, oh mein Gott, Felix, JA!!!!"
Wir müssen beide lachen. Felix streckt nochmal seine offene Hand nach meiner aus und ganz automatisch halte ich sie ihm hin und sehe dabei zu, wie er mir in Zeitlupe den Ring an den Finger steckt. Das hier muss der surrealste Moment meines Lebens sein.
Ich komme gar nicht dazu, den Ring genauer zu betrachten, denn Felix steht sofort auf, klopft sich kurz den Sand von den Beinen und umarmt mich so stürmisch, dass wir beinahe hinfallen.
Fast glaube ich, schon wieder Tränen in meinen Augen aufsteigen zu spüren, aber bevor ich mir darum Sorgen machen kann, nimmt Felix mein Gesicht in beide Hände und küsst mich.
Wir haben uns schon oft stürmisch, leidenschaftlich und intensiv geküsst, aber das hier ist irgendwie anders. Das ist unser erster Kuss als verlobtes Paar.

Holy Shit, wir sind VERLOBT!

Am liebsten würde ich Felix gar nicht mehr loslassen und er mich offensichtlich auch nicht.
Die Sonne geht langsam am Horizont unter, während wir mit beiden Füßen im Sand stehen und uns küssen. Seine Hände wandern von meinem Gesicht an meinen Hinterkopf, über meine Schultern, meinen Rücken, an meiner Taille entlang und landen schließlich auf meinen Po.
Anscheinend hat er gerade ein besonders starkes Bedürfnis danach, mich überall zu berühren und ich kann es verstehen.
Von jetzt auf gleich ergreift eine schier übersinnliche Kraft Besitz von mir. Automatisch kralle ich mich noch fester an Felix fest, was ihm ein leises Keuchen entlockt.
Erst jetzt unterbrechen wir unseren Kuss. „Alles gut?", fragt er leise. Ich nicke sofort.
„Ja." Schnell wische ich mir mit dem Handrücken eine Träne weg und lächele ihn an, während ich dagegen ankämpfe, nochmal zu heulen. „Ging mir nie besser."
Felix lacht und küsst erst meine Wangen, dann meine Stirn.

Er greift nach meiner linken Hand und streichelt sanft über meine Finger. „Gefällt er dir?"
In diesem Moment nehme ich den Ring zum ersten Mal richtig wahr. Ich schaue ihn mir ganz genau an. Er ist aus Gold und mit kleinen Steinen besetzt, die mich an meine Kette erinnern.
Augenblicklich muss ich lächeln. Wenn ich schon die Kette jeden Tag mit Stolz trage und am liebsten jedem das F darauf unter die Nase reiben würde, wie wird es mir dann erst mit meinem Verlobungsring gehen?!
Ich sehe Felix in die Augen und nicke. „Er ist wunderschön", flüstere ich. Felix lächelt zufrieden und streichelt mir über den Rücken, und als ich den Blick sehe, mit dem er mich anschaut, kann ich nicht anders, als ihm noch einen Kuss zu geben.
„Ich glaub's einfach nicht", flüstere ich. „Ich meine... hattest du das die ganze Zeit geplant?"
Felix lacht. „Nein, wo denkst du hin? Auf dem Flug hierher kam mir ganz spontan der Gedanke: ach, weißte wat, Lobrecht, heiraten wäre mal ne Idee. Und dann hab ich den erstbesten Ring gekauft, den ich finden konnte."
Er schüttelt grinsend den Kopf und gibt mir einen Kuss auf die Schläfe. „Natürlich hab ich das geplant, Baby. Was gibt es denn bitte schöneres als eine Verlobung am Strand? Und dann auch noch im Dezember."
Er zwinkert mir zu. „Ein bisschen edgyness muss schließlich sein."
Ich nicke anerkennend, dann überzieht ein Grinsen meine Lippen. „Respekt. Hätte gar nicht gedacht, dass du so romantisch sein kannst." Ich funkele ihn neckend an.
„Ich hab dich auch noch nie so reden gehört. Das war... wow."
Felix erwidert mein Grinsen und schließt mich wieder in seine Arme. „Ich wollte dich einfach überraschen. So wie du mich bei meiner Show." Er zwinkert mir zu. „Hat funktioniert, oder?"
Ich lache hell auf. „Und wie!"

Honestly (Felix Lobrecht) (Heavenly #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt