Prolog

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Das Klingeln eines Telefons weckte mich. Ich sah auf das Ziffernblatt meines Weckers und stellte fest, das es erst 7.30 Uhr morgens war.

Ich stöhnte kurz und ließ meinen Kopf zurück in mein Kissen fallen, bevor ich aufstand und aus dem Schlafzimmer Richtung Küche ging.

Als ich die Treppe runterging, verstumte das Klingeln und ein kurzes Piepen war zuhören, was mir vermittelte, das auf den Anrufbeantworter gesprochen wurde.

>>Guten Morgen Emma, liegst du etwas immer noch im Bett? Du solltest langsam wirklich verantwortungsbewussten werden. So findest du nie einen Mann-<<

Die laute und sehr dominante Stimme meiner Mutter kam mir entgegen, dass mich die Augen genervt verdrehen ließ.

Ich ging zu einem Schrank und holte eine Tasse hervor, während ich weiter den Vorwürfen meiner Mutter halbwegs zuhörte.

Es war Sontag. Natürlich ist es für meine Mutter keine Entschuldigung, wenn man am Wochenende ausschlafen wollte.
Und eine noch größere Schande war es für Sie, dass ich mit 24 Jahren noch keinen Mann hatte.
Für sie war ich eine alte Jungfer.

Naja, das stimmte vermutlich auch.
Ich hatte noch nie eine ernsthafte Beziehung. Und mit einem Mann geschlafen hatte ich auch noch nie.
Ich hatte mich einfach nie wirklich bei jemanden wohl gefühlt.

Und auch alle Mädels aus meiner Highschool Zeit waren schon verheiratet oder so gut wie.
Auch meine beste und einzigste Freundin Kim.

Sie war seit 2 Wochen verlobt und ich freute mich wirklich für sie.

Ich lehnte an der Küchenzeile und trank einen Schluck von meinem Tee, den ich mir gerade gelacht hatte, als mich die Stimme meiner Mutter wieder in das hier und jetzt zurück holte.

>>-der Sohn von dem Geschäftspartner deines Vaters war gestern bei dem Geschäftsessen mit dabei und hat nach dir gefragt. Er ist ein sehr Erfolgreicher Anwalt-<<

Und wieder verdrehte ich die Augen. Das war auch ein Ziel meiner Mutter. Sie wollte einen Mann für mich, der 'Reich' ist und mir etwas 'bieten' kann.

Doch ich wünschte mir jemanden, den ich liebte und der mich liebte. Mir war es egal, ob er viel Geld hat oder nicht und auch was er beruflich machte aber für meine Mom nicht.

Wir waren schon des öfteren deswegen aneinander geraten. Die einzigsten, die mich unterstützen, waren meine Großeltern. Meine Oma hatte mich immer darin bestärkt, auf den richtigen zu warten.

Doch seit sie vor 4 Jahren gestorben waren, war ich in dem Kampf mit meiner Mutter alleine.

Von meinen Großeltern hatte ich auch dieses kleine Häuschen Geerbt.

Es war ihr altes kleines Ferienhaus in der Nähe beim Strand ihr in Miramar.
Mit 20 bin ich hier eingezogen und weg von meinem Elternhaus. Und ich bereue diese Entscheidung auch nicht.

Ich liebe meine Eltern aber so war es besser für mich. Für uns alle.

Ich starrte dieses blöde Telefon an. Es war eines dieser ganz neuen, die nicht nur klingelte und und wenn man den Anruf verpasste, Pech hatte.

Bei diesem konnte man auf den Anrufbeantworter sprechen und das sogar laut mithören. Es war ein Geschenk meiner Eltern.

Damit ich 'Verantwortungsbewusster' wurde.

>>-rufe bitte zurück, dann können wir ein gemeinsames Abendessen vereinbaren. Und ich hoffe, du machst währenddessen etwas mit deinen Haaren. Das findet kein Mann schön.
Bis dann.<<

Iceman oder Tom Kasanzky  - Top GunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt