Iceman oder Tom Kasanzky - Top Gun

Kapitel 39

Die Nachricht über Goose Tot war hart.
Tom hatte mir erzählt, was passiert war und ich musste an Carole und den kleinen Bradley denken.

Der kleine Junge würde ohne seine Vater aufwachsen müssen.
Ich kannte Goose nicht sehr gut aber ich mochte ihn. Damals an Weihnachten war er sehr nett und auch als wir vor ein paar Wochen zusammen Vollyball gespielt hatten.

Ich konnte es nicht fassen. Auch Tom war sehr mitgenommen. Es ist bei einem Trainigsflug passiert, der wohl etwas ernster wurde.

An dem Abend haben wir uns beide aneinander geklammert und uns nicht mehr los gelassen.
Es war das erste mal seit Tom's Unfall, dass ich wieder große präsente Angst hatte, das Tom nicht mehr zurück kommen würde.

Am nächsten Morgen hab ich Carole besucht. Sie weinte nur, wenn Bradley es nicht sehen konnte.

Der kleine schien das alles noch nicht wirklich zu verstehen. Er sah sich seine Kinderzeitschrift an oder spielte mit seinem Flugzeug das er von Goose bekommen hatte.

Aber Bradley war leiser und ruhiger. Vielleicht spürte er doch, dass etwas nicht stimmte.

Carole so zu sehen, tat mir weh. Ich würde ihr gerne den ganzen Schmerz abnehmen.
Sie wollte stark sein für ihren Sohn aber es glich jedes Mal einem Zusammenbruch, wenn Bradley schlief oder in einem anderen Raum war.

Goose Tot warf sehr viele aus der Bahn. Wohl besonders Goose bester Freund. Dieser Maverick. Er gab sich, laut Tom und Slider, die Schuld an dem Unfall.

Maverick musste wohl sehr neben der Spur stehen, denn Tom verteidigte ihn anstatt das er sich über ihn beschwerte und versuchte, laut Slider, ihm sogar zu helfen.

Mir zeigte das auch wieder, dass Tom eben nicht nur Mr.Iceman ist.

Das alles hinterließ auch bei mir seine Spuren. Kaum war ich zuhause, sah ich rund um die Uhr auf die Uhr.

Meine Angst um Tom wurde nur noch größer, wenn uch daran dachte, das wir in ein paar Wochen wieder getrennt sein würden.

Tom kam jeden Tag nach Top Gun nachhause und manchmal brachte er auch Slider mit.
Es brachte uns alle auf andere Gedanken.

Doch als der Tag von Goose's Beerdigung gekommen war, ging es mir elend.
Ich hatte Carole versprochen, sie und Bradley abzuholen.

Tom würde mit seinem Jahrgang bereits dort sein.
Die Beerdigung hatte es in sich. Sie war schön aber auch... naja traurig.
Carole liefen stumm die Tränen über die Wange und nun schien der kleine Bradley langsam zu begreifen, das sein Vater nicht wieder kommen würde.

Er hatte die ganze Zeit geweint und nach seinem Dad gefragt. Als ich bemerkte, dass es Carole zu viel wurde, nahm ich ihr Bradley ab und ging mit ihm etwas abseits von der Beerdigung.

Er konnte sie aber immer noch sehen. Es war die seines Vaters. Bradley hatte ein Recht darauf, sie mit zu erleben.

Ich versuchte ihn zu beruhigen und nach gewisser Zeit weinte Bradley immer noch und fragte, wo sein Vater ist aber er schrie nicht mehr sondern weinte und fragte leise.

Auch mir liefen die Tränen. Ständig sah ich statt dem Bild von Goose Tom's Gesicht bei dem Sarg und musste, um mich zu beruhigen, immer wieder zum Tom sehen.
Ihn so in der Uniform zu sehen, da wusste ich nicht ob es mich beruhigte oder ich noch mehr Angst bekamm.

Nach der Beerdigung ist Tom gleich mit mir nachhause gekommen. Es war still zwischen uns.
Ich ging nach oben ins Bad und stellte mich, nachdem ich mich ausgezogen hatte, unter die Dusche.

Ich versuchte, dass alles zu verdrängen. Goose Tod, meine Angst um Tom und auch, das es bei mir auf der Arbeit gerade mehr als beschissen lief.

Die Tür ging auf und ein paar Sekunden später stand Tom eng hinter mir und legte seine Arme um mich.
Ich lehnte mich an ihn und schloss meine Augen.