Ein lautes Klopfen an der Zimmertür ließ Draco hochfahren. Gerade hatte er es sich mit Arsenius Bunsens Buch „Zaubertränke und Zauberbräue" auf seinem Bett gemütlich gemacht, um sich auf seine nächste Stunde vorzubereiten. In der festen Überzeugung, es sei sein Zimmerkamerad Blaise, keifte der Blonde auch prompt los.
„Mann, Zabini, was hast Du denn jetzt wieder vergessen? Ehrlich, Du bist schon schlimmer als Longbo... oh, Professor McGonagall!"
„Draco, mir kam zu Ohren, dass Sie heute während des Unterrichts Ihrem eigenen Haus Punkte abgezogen und dafür den Gryffindors zugesprochen haben", erklärte die Direktorin freundlich. „Ich möchte Ihnen bei dieser Gelegenheit meine Anerkennung aussprechen. Einen derart ausgeprägten Gerechtigkeitssinn habe ich bei Ihnen fürwahr nicht erwartet!"
Draco errötete wegen des unerwarteten Lobs und murmelte leise: „Der kleine Idiot hat es ja nicht anders gewollt."
McGonagall überhörte diesen Einwand gekonnt und sprach weiter. „Dabei ist mir klar geworden, in welche Situation ich Sie und Ihre Mitstreiter damit gebracht habe. Bestimmt ist der eine oder andere Ihrer Hausgefährten äußerst wütend und ich möchte nicht, dass Sie oder ein anderer Aushilfslehrer deswegen Ärger bekommen. Daher habe ich mich entschlossen, Sie für das letzte Schuljahr in ein neues Haus einzuteilen. Über die Namensgebung, das Hauswappen und die Farbe dürfen Sie entscheiden. Da Sie zu acht sind, dürfte auch die Bildung einer Quidditchmannschaft kein Problem sein, wenngleich auch mein Herz ein wenig blutet bei der Vorstellung, dass Mr. Potter nicht mehr für Gryffindor antritt!"
Draco starrte die Schulleiterin fassungslos an. Zwar verstand er die Beweggründe, die zu dieser Entscheidung geführt hatten, aber trotzdem war es sehr unerwartet. Nach 7 Jahren Slytherin sollte er nun sein Haus verlassen und gemeinsam mit Wiesel und dem Schla... Granger ein neues Haus bilden? Ganz zu schweigen von Potter. In der neuen Quidditchmannschaft würde er wohl nicht mehr Sucher sein, dazu war sein Kontrahent zu gut. Doch das war sein kleineres Problem, Draco fühlte sich auch auf der Position des Jägers ziemlich wohl. Es war der Neubeginn, der ihm etwas zu schaffen machte.
Alles, was er sich jahrelang in Slytherin aufgebaut hatte, würde plötzlich nicht mehr zählen, er müsste von vorne anfangen. Außerdem waren vier Leute im neuen Haus, die er jahrelang verspottet und gedemütigt hatte. Wie würden sie wohl reagieren? Würden sie darauf bestehen, dass er sich ihnen unterordnete? Sich möglicherweise sogar an ihm rächen? Andererseits war dies vielleicht die Gelegenheit, allen Kritikern zu beweisen, dass er sich tatsächlich verändert hatte. Zögerlich willigte Draco schließlich in den Vorschlag der Direktorin ein.
McGonagall lächelte milde. Sie hatte sich nicht in ihm getäuscht.
„Kommen Sie, ich zeige Ihnen nun Ihre neuen Räume. Ihr Gepäck wird später von den Hauselfen auf Ihr Zimmer gebracht!"
Gemeinsam gingen sie in die Große Halle, in der die anderen sieben bereits auf sie warteten.
McGonagall führte die acht Siebtklässer zu ihrem neuen Refugium und Hermine entfuhr ein Laut des Erstaunens, als sie den Ort, zu dem die Direktorin sie geleitete, wiedererkannte. „Das ist doch der verbotene Flur!"
„Richtig, Miss Granger! Ich gehe davon aus, dass Sie noch wissen, weshalb der Flur in Ihrem ersten Schuljahr verboten war, und möchte Sie gleichzeitig darauf hinweisen, dass es allen anderen Schülern nach wie vor nicht erlaubt ist, hierher zu kommen. Sie brauchen jedoch keine Angst zu haben. Fluffy, wie Hagrid dieses Tier so freundlich zu nennen pflegt, befindet sich nicht mehr in der Obhut dieses Schlosses, so dass sie getrost hier nächtigen können!"
„Wer um Merlins Willen ist Fluffy?", erkundigte sich Theo neugierig bei Hermine. Die Hexe lachte. „Du kennst doch Hagrid und seine Vorliebe für außergewöhnliche Wesen. Fluffy ist ein dreiköpfiger Hund, der den Zugang zum ...!"
„Miss Granger, Mr. Nott, würden Sie mir vielleicht noch einige Augenblicke Ihrer wertvollen Aufmerksamkeit schenken?", ermahnte die Direktorin die tuschelnden Schüler. „In diesem Flur stehen 4 Doppelzimmer zur Verfügung. Im Zuge der gegenseitigen Verständigung sind Professor Flitwick, Professor Sprout, Professor Slughorn und ich überein gekommen, die Zimmerverteilung für Sie zu übernehmen. Miss Granger und Miss Bullstrode, Mr. Zabini und Mr. Longbottom, Mr. Weasley und Mr. Nott sowie Mr. Malfoy und Mr. Potter. Sie werden sich jeweils ein Zimmer teilen, ich hoffe, dass es keine Probleme gibt. Immerhin sind Sie alle erwachsen, so dass die kindischen Auseinandersetzungen zwischen Gryffindor und Slytherin endgültig Geschichte sein sollten. Außerdem sind Sie acht jetzt ein Haus und müssen lernen, miteinander auszukommen!"
Sie öffnete eine der Türen und die Schüler beäugten neugierig ihren neuen Gemeinschaftsraum, der bislang in neutralen Cremefarben gehalten war. Vom Gemeinschaftsraum aus führten zwei Treppen nach oben. „Auf der linken Seite befindet sich der Schlafraum für Miss Granger und Miss Bullstrode. Über die rechte Treppe können die Herren ihre Schlafräume erreichen. Sobald Sie sich auf einen Namen, eine Farbe und ein Wappen geeinigt haben, wird der Gemeinschaftsraum sich entsprechend anpassen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!"
Etwas irritiert starrten die Schüler ihr hinterher. Draco wusste nicht recht, was er davon halten sollte. Nicht nur, dass er jetzt mit Potter zusammenarbeiten musste, nein, nun waren sie beide auch noch Zimmergefährten. Innerlich gestand er sich zwar ein, dass es ihn durchaus schlimmer hätte treffen können. Allein die Vorstellung, mit Weasley ein Zimmer zu teilen, war erschreckend, aber warum konnte er nicht weiterhin Blaise als Bettnachbar behalten? Der schien übrigens sehr vergnügt zu sein und Draco erinnerte sich daran, dass der Dunkelhaarige ihm während der Ferien gestanden hatte, eine gewisse Zuneigung zu Neville gefasst zu haben. ‚Au weia, das kann laut werden!', dachte der Blonde. ‚Ob Longbottom schon von seinem Glück weiß? Nummer 1 auf Zabinis persönlicher Flachlegeliste zu sein ist bestimmt ganz schön anstrengend!'
Schließlich mahnte Hermine ihre Mitstreiter: „Bevor wir jetzt unsere Zimmer stürmen, würde ich vorschlagen, dass wir jetzt die Formalitäten erledigen. Immerhin können wir morgen schon jede Menge Punkte für unser neues Haus holen, da sollten wir zumindest einen Namen haben."
„Hm, wie wär's denn mit Lockhart? Dann wäre unsere Farbe lila und als Tier könnten wir dann einen Pfau nehmen?", spottete Ron und erntete prompt einige empörte Blicke und einen äußerst schmerzhaften Rippenstoß von Hermine. „Idiot", zischte die Hexe ihn wütend an.
„Dann könnten wir auch Umbridge nehmen. Farbe rosa und ein Kätzchen als Wappentier", brummte Neville.
Harry zeigte seinem früheren Zimmergefährten den Vogel, Draco stöhnte genervt auf. „Habt Ihr vielleicht auch mal sinnvolle Vorschläge oder wollt Ihr beim nächsten Quidditchspiel in rosaroten Roben antreten? Abgesehen davon sollte es jemand sein, der sich um Hogwarts verdient gemacht hat - und das trifft wohl weder auf den Pausenclown noch auf die Ministeriumstussi zu!"
„Dann bleiben eigentlich nur zwei übrig!", überlegte Harry laut. „Nämlich Dumbledore und Snape!"
„Stimmt!", pflichtete ihm Blaise zu, der seine Augen immer wieder über Neville gleiten ließ. Wusste der Gryffindor eigentlich, wie süß er aussah? Neville spürte diese Blicke auf sich und lief feuerrot an. „Ich finde Dumbledore gut. Dann hätten wir zumindest schon ein Wappentier. Nur die Farbe wäre etwas schwierig. So kunterbunte Roben will ich nämlich nicht anziehen!", stammelte er nervös.
Millicent hatte sich bislang nicht an der Diskussion beteiligt, stattdessen hatte sie mit ihrer Feder ein paar Striche auf einem Pergament gemalt. Neugierig lugte Hermine über die Schulter ihrer neuen Zimmergefährtin. „Hey, das sieht klasse aus!", lobte sie die Zeichenkünste der ehemaligen Slytherin.
Die Jungs stoppten ihre Diskussionen und betrachteten Millis Bild. Ein weißer Phönix prangte dort recht stolz auf schwarzem Hintergrund. „Das ist es!", rief Theo begeistert aus. „Der Phönix von Dumbledore und Snapes Lieblingsfarbe. Spitzenidee, Milli!"
„Was haltet Ihr denn von Dumblesnape?", erkundigte sich Draco.
Die anderen sahen ihn überrascht an. Dass ausgerechnet Draco, der zu Lebzeiten Dumbledores kein gutes Haar an ihm gelassen hatte, diesen Vorschlag machte, erstaunte sie über alle Maßen. Nur Harry, der in der verhängnisvollen Nacht im Astronomieturm gewesen war, ahnte, was in dem Blonden vorging. Noch immer nagte Dracos schlechtes Gewissen in ihm wegen der Rolle, die er bei Dumbledores Tod durch Snape gespielt hatte. Dies war für ihn die Chance, seine Schuldgefühle zu bekämpfen. Und Harry war sich ganz sicher: Der Blonde würde seinem neuen Haus keine Schande machen, selbst wenn er dafür mit ihm zusammenarbeiten müsste.
Um Draco ein wenig aus dem Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu ziehen, räusperte sich Harry und stellte fest: „Also ich finde den Namen gut, unsere Farben wären dann schwarz und weiß, unser Wappentier der Phönix. Aber was machen wir wegen der Quidditch-Mannschaft? Nichts für ungut, Hermine, aber Du bist eine lausige Fliegerin. Ich würde Dich lieber am Boden als auf einem Besen sehen."
Hermine zuckte mit den Schultern. „Nicht jeder ist zum Fliegen geboren. Keine Sorge, ich bin nicht gekränkt, wenn Du den anderen den Vorzug gibst. Aber wie sollen wir die Mannschaft aufstellen? Sowohl Du als auch Mal... Draco seid bis jetzt Sucher gewesen. Wer von Euch gibt freiwillig diese Position auf?"
Draco seufzte tief und wandte sich an Harry. „Ich denke, es ist das Beste, wenn Du weiterhin Sucher spielst. Ich gebe es zwar nicht gerne zu, aber Du bist besser als ich. Weasley ist ein guter Hüter, Theo und Milli könnte ich mir gut als Treiber vorstellen. Ich, Blaise und Longbottom wären dann Jäger. Allerdings sollten wir dringend trainieren!"
Neville quiekte entsetzt auf. „Ich soll Quidditch spielen? Seid Ihr jetzt alle wahnsinnig geworden? Erinnert Ihr Euch nicht mehr an die erste Flugstunde?"
Draco tat den Einwand mit einem Händewinken ab. „Alles eine Sache der Übung. Wenn Potter und Granger beide zugeben, dass sie nicht gut fliegt, dann glaube ich ihnen. Und dann musst Du Dich eben opfern. Für Dumblesnape!" Er sprach mit einem so bestimmten Unterton in der Stimme, dass Neville es nicht wagte, ihm zu widersprechen.
„Sieh es positiv, Süßer", munterte Blaise ihn auf, „Du darfst neben mir fliegen und ich pass auf, dass Dir nichts passiert!"
„Süßer? Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?", erkundigte sich Ron grinsend, während Neville langsam die Farbe eines Chinesischen Feuerballs annahm. Hermine verpasste ihrem indiskreten Freund eine saftige Kopfnuss.
„AUA! Warum schlägst Du mich ständig?", moserte der Rothaarige, was bei den anderen einen Lachanfall hervorrief.
„Wie ein altes Ehepaar!", stellte Theo fest, während er sich ein paar Lachtränen aus den Augen wischte.
„Eher wie die kleinen Kinder", berichtigte Draco. „Manchmal frage ich mich, wer in der Beziehung die Hosen anhat."
„Eindeutig Hermine", wisperte Harry ihm leise zu. Der Blonde konnte nur zustimmend nicken. Dann aber fiel ihm etwas ein. „Los, Potter, wir müssen uns ein Zimmer aussuchen, bevor uns die anderen das beste wegschnappen!"
Ungeduldig zerrte er den Dunkelhaarigen über die Treppe nach oben und ehe die anderen registrierten, was die beiden taten, hatte Draco schon den ersten Raum in Augenschein genommen. „Zu klein, außerdem will ich nicht die ganze Zeit auf die Gewächshäuser starren!" Er riss die gegenüberliegende Tür auf und warf einen prüfenden Blick hinein. „Nein, den Wahrsageturm mit der bescheuerten Trelawney will ich erst recht nicht sehen!"
Das dritte Zimmer, das am Ende des kleinen Gangs lag, fand hingegen sein Wohlgefallen. „Ich glaube, hier lässt es sich aushalten. Man sieht sogar den See. Ja, das wird unser Zimmer!" Harry war sehr überrascht. Diese Seite des Slytherins war ihm bislang verborgen geblieben. Wobei er ehrlich zugeben musste, dass der Blonde sich überhaupt sehr verändert hatte und das nicht zu seinem Nachteil. Optisch war Malfoy schon immer ein Hingucker gewesen, nun aber schien er auch seine menschliche Seite entdeckt zu haben. Seitdem sie wieder in Hogwarts waren, hatte er nicht ein einziges Mal herumgenörgelt. Im Gegenteil, es schien, als sei eine riesige Last von seinen Schultern genommen worden.
„Genug gestarrt?", erkundigte sich Draco beiläufig bei Harry, der die musternden Blicke des ehemaligen Gryffindors bemerkt hatte. „Falls Du nichts dagegen hast, hätte ich gerne das Bett beim Fenster!"
„Kein Problem", stammelte Harry verlegen, eine leichte Röte überflutete seine Wangen. Der Blonde grinste nur. Gerade als er erneut etwas sagen wollte, wuselten einige Hauselfen mit dem Gepäck herein. Kreacher, der seit Schuljahresbeginn ebenfalls in Hogwarts war, um, wie er es nannte, dafür zu sorgen, dass es Master Harry auch an nichts fehlte, erteilte den drei kleineren Hauselfen mit seiner Ochsenfroschstimme Befehle. „Nein, das ist der Schrank von Master Malfoy, Du sollst die Sachen von Master Potter in seinen Schrank legen. Hör gefälligst auf, die Roben so zu zerknüllen, es macht keinen guten Eindruck, wenn sich die Masters mit anderen Zauberern treffen!" Ohne Zweifel, der alte Elf war eindeutig in seinem Element. Da er sich nun als Harrys Eigentum sah, fühlte er sich den anderen Hauselfen auch haushoch überlegen.
Als er die beiden Zauberer erblickte, verneigte er sich tief und meinte nur: „Wir sind sofort fertig. Haben Sie noch einen Wunsch?"
„Eine kleine Süßigkeit wäre nicht zu verachten", überlegte Draco, „und vielleicht noch etwas Kürbissaft!"
„Master Potter?" Kreacher wandte sich an seinen Besitzer, der nur zustimmend nickte. Es schien Jahrhunderte her zu sein, als er den letzten Schokofrosch gegessen hatte. Die Elfen verschwanden und wenig später balancierte Kreacher mit einem Tablett herein, auf dem er einige Schokofrösche, etwas Kesselkuchen und einen randvollen Saftkrug angerichtet hatte.
Gierig grabschten die beiden Jungs nach den Süßigkeiten. Während Harry jedoch seinen Schokofrosch komplett in den Mund schob, biss Draco genießerisch den Kopf des Schokoladentiers ab. „Herrlich", stöhnten die beiden auf, als die leckere braune Masse auf ihren Zungen schmolz. Dann fiel Harrys Blick auf die Karte, denn nach wie vor war immer noch das Bild eines berühmten Zauberers in der Verpackung, diesmal allerdings aus der „Gefallene Helden"-Edition.
„Ich wusste gar nicht, dass Snape jetzt auch abgedruckt wird", stellte er fest und musterte das Bild des streng dreinblickenden Tränkemeisters.
„Sammelst Du?", erkundigte sich sein blonder Zimmergefährte, und als Harry diese Frage verneinte, bat er ihn. „Kann ich die Karte haben oder brauchst Du sie für Weasley?"
„Schon gut, kein Problem, Du kannst die Karte haben. Ich wusste nicht, dass Du sie sammelst."
„Tu ich auch nicht", erklärte Draco. „Es ist nur so, dass ... Ich hoffe immer noch, dass er jeden Moment zur Tür rein kommt und uns eine Moralpredigt hält. Weißt Du, Potter, Snape war ein enger Freund der Familie. Er hat uns oft in den Ferien besucht und ich vermisse ihn... irgendwie."
„Bis zuletzt wusste ich nicht, auf welcher Seite er steht. Als ich die Erinnerung bekommen habe, konnte ich nicht glauben, was ich dort sah. Auf jeden Fall war er einer der mutigsten Menschen, denen ich begegnet bin!", gab Harry zu.
Melancholisch hing Harry noch einen Moment lang seinen Gedanken nach. Von allen sinnlosen Morden, die Voldemort begangen hatte oder hatte begehen lassen, war der an Snape wohl der Schlimmste gewesen. Der Lord hatte keinen Augenblick lang an der Loyalität des Spions gezweifelt. Nur weil er den Elderstab hatte besitzen wollen, gab er seiner vermaledeiten Schlange den Befehl zu töten.
Nun waren sowohl Voldemort als auch Nagini tot, der Elderstab ruhte auf Dumbledores Brust in dessen Grab und Snape? Ja, Snape hatte man an der Seite des größten weißmagischen Zauberers dieses Jahrhunderts begraben. Auch die anderen Toten dieser Schlacht hatten hier ihre letzte Ruhe gefunden. Tonks, Remus, Fred, ja sogar Bellatrix Lestrange und Voldemort. Diese beiden lagen jedoch ein wenig abgesondert, ein Besuch an ihren Gräbern erforderte eine schriftliche Genehmigung durch das Ministerium.
Alles hätte so schön sein können, wäre dieser Sieg gegen das Böse nicht so teuer erkauft gewesen. Nahezu jede magische Familie trauerte um irgendeinen Zauberer, der entweder in der Schlacht gefallen war oder aber nun als Todesser für immer in Askaban saß. Draco hatte Glück gehabt, dass seine Eltern sich geweigert hatten, mitzukämpfen. Alle hatten es mit ansehen können, dass Lucius und Narzissa nur darauf geachtet hatten, ihren Sohn zu schützen. Wenn Voldemort gesiegt hätte, wäre das ihr sicheres Todesurteil gewesen. So jedoch waren sie frei.
„Wenn Du willst, kannst Du meine Karte haben", unterbrach Draco Harrys Gedanken. „Hm, danke, aber ich sammle ja nicht", erklärte dieser noch einmal. „Ich denke, dass Du diese Karte möchtest." Sanft drückte er dem Dunkelhaarigen seine Zauberfroschkarte in die Hand und Harry blickte in die freundlichen Augen Sirius', der ihm vergnügt zuzwinkerte, ehe er verschwand.
Eine Welle heißen Schmerzes überflutete den jungen Zauberer, als er auf diese Weise seinen Paten wieder sah. Seine Augen füllten sich mit Tränen und nur mühsam konnte er das Weinen unterdrücken.
Draco beobachtete dies entsetzt; eigentlich wollte er seinem neuen Zimmergefährten nur eine kleine Freude machen. Innerlich schalt er sich einen taktlosen Narren, er hätte wissen müssen, dass der Andere den Schmerz über den Verlust seines Patenonkels noch nicht überwunden hatte. „Entschuldige, Harry", flüsterte er leise und bemerkte nicht, dass er ihn zum ersten Mal mit dem Vornamen ansprach.
„Ich gehe noch ein wenig raus, Hagrid besuchen oder so", erklärte Harry und ließ den Blonden allein im Zimmer zurück.
Kaum hatte er das Zimmer verlassen, stürmte Ron mit hochrotem Kopf durch die Tür. „Was hast Du jetzt schon wieder angestellt, Frettchen?", beschimpfte er Draco, der fassungslos auf seinem Bett saß.
„Das wollte ich nicht", murmelte dieser leise. „Ich dachte, er freut sich, wenn er ein Bild von Black bekommt!"
Ron stutzte kurz und setzte sich auf Harrys Bett. „Du hast ihm ein Bild von Sirius geschenkt?"
„Ja, das aus der Helden-Edition der Schokofrösche, weil er mir doch Snapes Bild geschenkt hat!"
„Oh!" Der Rothaarige war sprachlos. Sein ganzes Weltbild schwamm gerade den Bach hinunter. Draco Eisprinz Malfoy tauschte mit seinem Schulfeind Harry Potter Schokofrosch-Sammelbilder und bereute es dann, Harrys Gefühle verletzt zu haben. Das war definitiv nicht mehr der alte Malfoy.
„Ähm, Du, Malfoy? Ich habe gehört, dass Du ein ziemlich guter Schachspieler bist. Hast Du vielleicht Lust auf eine kleine Partie? Die anderen wollen nämlich nicht mehr mit mir spielen, seit ich sie die letzten Male vom Brett gefegt habe."
Draco riss seine Augen auf. Hatte er da eben richtig gehört? Das Wiesel wollte wirklich mit ihm Schach spielen? Sollte nun die jahrelange Feindschaft endgültig beigelegt werden?
„Ja, gerne!", rief er aus und sprang auf, bis ihm einfiel: „Das geht nicht. Meine Figuren sind immer noch in Malfoy Manor."
„Dann leihe ich Dir welche von mir!", erklärte Ron großzügig und verstand sich selbst nicht mehr.
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Harry war nicht wie angekündigt zu Hagrid gegangen. Er wollte einfach nur einen Moment allein sein. Allein in seiner Trauer und in seinem Schmerz. Es hatte öfter Situationen gegeben, in denen ihm der Kummer über die Verluste geliebter Menschen fast den Atem raubte, doch meist war ihm keine Zeit zum Trauern geblieben. Heute, jetzt hatte er diese Zeit, sich seinen Gefühlen zu stellen. Er ging hinüber zu den Gräbern, die unweit des Verbotenen Waldes angesiedelt waren.
Ein „Lumos" erhellte die Sicht und zeigte die Inschriften auf den Gräbern. Jeder Name war ein Stich in Harrys Herz, jeder dieser Toten hatte für ihn gekämpft. Vor Snapes Grab ging er in die Knie. „Verzeihen Sie mir, Professor. Ich habe Ihnen das Leben nicht leicht gemacht und Ihnen misstraut. Aber warum haben Sie auch nie etwas gesagt?", heulte er nun laut in die dunkle Nacht. Leichter Nebel stieg auf und in diesem Nebel glaubte Harry Snapes spöttisches Gesicht zu sehen. Der Wind durchwirbelte den silbrigen Lufthauch und hinter sich hörte der Zauberer eine Stimme. „Weil Du es ihm nicht geglaubt hättest, Harry."
Zur Verteidigung bereit, zückte Harry den Zauberstab und wandte sich blitzschnell um. Zwischen den Grabsteinen stand McGonagall und lächelte ihren Lieblingsschüler traurig an.
„Wir haben ihm alle misstraut, Harry. Keiner von uns, mit Ausnahme von Albus, vermochte in Severus' Herz zu blicken. Wir sahen nur, was wir sehen wollten. Schon allein Voldemorts Schatten vermochte Zweifel zu säen. Argwohn statt Offenheit, Machtgier statt Freundschaft, Hass statt Liebe. Wir ließen uns von Vorurteilen leiten und öffneten dem Lord dadurch alle Türen. Unsere Welt wurde zu seiner Welt. Diese Hexen und Zauberer" - sie deutete auf die Gräber der Gefallenen- „und all diejenigen, die an anderen Orten im Dienste unserer Sache starben, kämpften für Frieden und Freiheit. Und doch hat keiner mehr dafür getan als Albus und Severus!"
Harry ließ nun seinen Gefühlen freien Lauf. Schluchzend warf er sich an die Brust seiner Lehrerin, weinte bittere Tränen um die Verstorbenen und ließ sich ganz in die tröstliche Umarmung der Direktorin fallen.
„Schsch, Harry, weine ruhig. Öffne Dich Deiner Trauer, damit Du sie überwinden kannst", raunte sie ihm leise zu, bis das Beben des jungen Körpers nachließ und schließlich verebbte.
„Entschuldigung", schniefte Harry und fuhr sich mit dem Ärmel über die tränennassen Augen.
„Aber Harry. Es gibt nichts, wofür Du um Verzeihung bitten müsstest. Auch ich habe so manche lange Nacht um Albus geweint, genauso wie ich all die anderen Tode betrauerte. Die Fähigkeit, lieben zu können, beinhaltet auch die schrecklichsten Schmerzen. Solange wir lieben, sind wir verletzlich, aber dadurch sind wir Menschen. Alles, was wir sind, wofür wir kämpfen, ist die Liebe. Vergessen Sie das niemals, Mr. Potter. Und nun zurück in Ihr Haus, ansonsten muss ich Dumblesnape gleich am ersten Tag einige Punkte abziehen!"
„Woher wissen Sie...?"
„Nun, ich schlage vor, Sie werfen beim Hineingehen einen Blick auf das Hogwarts-Wappen!"
Harry glaubte, hinter dem leisen Lachen McGonagalls auch einen Hauch von Wehmut herauszuhören. „Danke", murmelte er leise, als er seiner Lehrerin den Rücken kehrte und langsam zum Schloss ging.
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„Jetzt hör' mir mal gut zu, Du dumme Tussi!", keifte Draco gerade seine Dame an. „Wenn ich sage, Du sollst auf G8 ziehen und dort Schach bieten, dann tust Du das auch!" Seit einer Stunde spielten er und Ron nun schon im neuen Gemeinschaftsraum und der Blonde hatte allerhand Mühe, die geliehenen Figuren dazu zu bewegen, seine Züge auszuführen. Jede Figur schien es lustig zu finden, mit ihm debattieren zu müssen. „Ja, ich sehe selbst, dass Du dort geschlagen wirst, aber stell Dir vor, das ist der Sinn der Sache. Hopp, mach schon!"
Grummelnd zog die Dame auf das angegebene Feld und wurde auch prompt von Rons Turm geschlagen. „So, Wiesel, jetzt hab ich Dich. Springer F7 setzt Matt!"
Fassungslos musste der Rotschopf zusehen, wie sein König das Schwert fallen ließ und sich ergab. Seine letzte Niederlage lag bestimmt schon einige Jahre zurück. Es schien, als sei Malfoy wirklich ein ernstzunehmender Gegner.
Die anderen fünf hatten sich um die beiden Spieler gruppiert und belustigt Dracos Dispute mit den widerspenstigen Figuren belauscht. Nun kamen sie nicht umhin, dem Blonden den größten Respekt für seine Leistung zu zollen.
„Hey, Ron, hast Du jetzt endlich einen Gegner gefunden, der es mit Dir aufnimmt?", hörten sie Harrys Stimme. Ruckartig wandten alle die Köpfe zur Tür.
„Oh, Harry!", rief Hermine aus und fiel dem Dunkelhaarigen um den Hals. „Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Wo warst Du denn nur?"
„Ich musste einfach ein wenig nachdenken", gestand Harry. Dann jedoch berichtete er seinen Hausgefährten die Neuigkeit. „Stellt Euch vor, das Hogwarts-Wappen hat unser Hauswappen aufgenommen. Dort, wo sich die vier anderen Häuserwappen getroffen haben, prangt jetzt unser Schild. Ein weißer Phönix auf schwarzem Grund und darunter steht Dumblesnape!"
„Oh, das muss ich unbedingt sehen!" Blaise' Augen leuchteten vor Freude auf. „Kommt, lasst uns nach unten gehen!"
„Schlechte Idee, Zabini!", warnte Hermine den überschwänglichen Ex-Slytherin. „Ich habe keine Lust, dass Filch uns gleich am ersten Tag erwischt!"
„Und da heißt es immer, dass die Gryffindors mutig sind und alle Regeln brechen", murmelte der Dunkelhaarige verstimmt.
„Dann lasst uns doch warten, bis Filch und Mrs. Norris in einem anderen Teil des Schlosses sind!" Harry juckte es tierisch in den Fingern, den unsympathischen Hausmeister aufs Kreuz zu legen.
„Tolle Idee, Potter!", zischte Theo. „Und wie willst Du das herausfinden?"
Die vier ehemaligen Gryffindors zwinkerten sich zu und Harry verschwand kurz in seinem Zimmer. Wenig später hörte man, dass jemand die Treppe herunterlief, allerdings war nichts zu sehen, bis schließlich Harry den Tarnumhang von seinen Kopf zog. „Die Karte hab' ich auch gleich mitgebracht!"
„Welche Karte denn? Und seit wann hast Du einen Tarnumhang?" Blaise' große Schwäche war neben seiner Redseligkeit auch seine überaus große Neugier.
„Beides Familienerbstücke", lächelte Harry und sprach die Formel, die die „Karte des Rumtreibers" öffnete.
„Cooles Teil", bewunderte Theo die alte Karte und beobachtete fasziniert, wie Filch gerade von der Großen Halle aus zum Gryffindorturm marschierte. Mrs. Norris Pfotenabdrücke folgten ihm.
„Bei den Löwen bleibt er immer etwas länger, weil Ihr immer den meisten Unfug anstellt!", erklärte Draco, der das aus seiner Zeit bei Umbridges Inquisitionskommando noch wusste.
„Dann mal los", jauchzte Blaise und zerrte Neville, der nicht recht wusste, wie ihm geschah, neben sich unter den Tarnumhang. Ron blickte etwas verdutzt aus der Wäsche.
„Nun komm schon, Ron. Du weißt ganz genau, dass Neville Blaise sehr gern mag. Gönnen wir den beiden das Vergnügen", versuchte Hermine ihren Freund etwas aufzulockern.
Ein lautes „Aha" war unter dem Umhang zu vernehmen und wenige Sekunden später tauchte Nevilles blutrotes Gesicht aus dem Nichts auf. „Du hast versprochen, nichts weiterzusagen!"
Blaise lachte und stimmte ein fröhliches Muggellied an. „Komm unter meine Decke", sang er ebenso lautstark wie falsch.
„Wenn Ihr vielleicht etwas leiser sein und Euch ein wenig beeilen würdet, hätten wir auch noch die Chance, unser neues Wappen zu sehen!", keifte Draco etwas verbiestert, was seinem besten Freund jedoch nur ein Kichern entlockte. Blaise hatte schon zu viele Wutausbrüche des Blonden erlebt, um das jetzige Gekeife auch nur halbwegs ernst zu nehmen.
Immer noch giggelnd verschwanden er und Neville und kehrten wenig später beeindruckt zurück. „Eines ist ganz unbestritten: Slytherin und Gryffindor waren für sich genommen schon cool, Dumblesnape ist die Mischung des besten, was die Häuser zu bieten haben!", stellte Blaise zusammenfassend fest.
Auch Ron und Hermine wagten die nächtliche Expedition, nach ihnen begutachteten Milli und Theo das neue Wappen.
Schließlich war nur noch Draco übrig. Dem Blonden war nicht wohl dabei, allein loszuziehen, hätte das aber niemals zugegeben. Harry bemerkte sein Zögern und meinte lockerer, als ihm eigentlich zumute war: „Na ja, dann werde ich meinen Zimmerkameraden einfach begleiten!"
„Du glaubst wohl, ich trau mich nicht alleine, Potter!", zischte Draco wie eine Schlange.
„Nun, bis jetzt hast Du ja nicht gerade durch übergroßen Heldenmut geglänzt, Malfoy!", konterte der Dunkelhaarige und warf den Tarnumhang über sie beide.
Leise schlichen sie durch die dunklen Gänge der Schule, bis sie schließlich in der Großen Halle standen. Staunend betrachtete Draco das Wappen Hogwarts', das hinter dem Lehrertisch prangte. Ein wenig Stolz erfüllte ihn, dass er Mitglied des neuen Hauses sein durfte. Plötzlich hörte er leise Pfoten auf dem Boden.
„Verdammt, ich hab' nicht mehr auf die Karte geachtet", schimpfte Harry leise los, dem schlagartig bewusst war, wer da durch die Gänge schlich. Mrs. Norris war zurückgekehrt. Hinter der Katze hörte er auch schon Filchs Stimme. „Hast Du etwas erschnüffelt, meine Süße? Schüler, die sich nachts in der Schule herumtreiben? Such schön, Mrs. Norris, damit Du sie findest!"
Unwillkürlich drängten sich Harry und Draco näher zusammen, während sie quälend langsam mit angehaltenem Atem versuchten, der staubfarbigen, dürren Katze aus dem Weg zu gehen. In der Eingangstür erkannten sie schon die ausgemergelte Statur des Hausmeisters, der mit zusammengekniffenen Augen seiner Katze folgte. „Ja, meine Süße, ich habe das Gefühl, dass sie hier irgendwo sind!"
Schritt für Schritt bewegten sich Harry und Draco im Gleichtakt zu der offenen Tür, in der Filch immer noch stand. Wie sollten sie sich nun an ihm vorbeistehlen, ohne dass der Hausmeister dies bemerkte?
Ein glücklicher Zufall ließ Mrs. Norris ein liegengebliebenes Erinnermich entdecken, die Katze maunzte laut auf und Filch, der glaubte, seine Katze wäre fündig geworden, betrat nun die Große Halle. Diesen Moment nutzten die beiden Zauberer und flüchteten auf leisen Sohlen.
Draco zückte den Zauberstab und berührte damit die schwere Tür. „Colloportus", flüsterte er leise, ein Knacken im Holz bestätigte, dass der Zauber wirkte. Ehe sich Filch versah, schlug die Tür ins Schloss. Harry und Draco hörten noch sein triumphierendes „Habe ich Euch, Ihr Gesindel!", ehe sie sich schleunigst in ihren Bereich der Schule zurückzogen.
„In ein paar Minuten lässt der Zauber nach, dann kann Filch die Tür mit einem einfachen „Alohomora" öffnen", grinste Draco, der trotz aller Aufregung diesen nächtlichen Ausflug sehr genossen hatte.
„Ich sehe da ein klitzekleines Problem, Malfoy", berichtigte ihn Harry.
„Ach ja, und welches?"
„Filch ist ein Squib. Er kann nicht zaubern!"
„Wir sind verloren!"
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Zum Glück für die beiden glaubten sowohl Filch als auch McGonagall, dass es Peeves gewesen war, der dem Hausmeister und seinem schnüffelnden Haustier diesen Streich gespielt hatte.
Der Poltergeist wies dies zwar empört von sich, konnte jedoch niemanden von seiner Unschuld überzeugen. Nur zwei Zauberer wussten es besser. Verschwörerisch grinste Draco in Richtung Harry, der sich prompt an seinem Kakao verschluckte.
Ein lauter Aufschrei ertönte vom Gryffindor-Haustisch, als die Direktorin die Gründung des neuen Hauses bekannt gab. Die Löwen verloren gleichzeitig ihren besten Suchen und ihren Torhüter, ganz zu schweigen von Hermine, deren gute Unterrichtsbeiträge von jeher dafür gesorgt hatten, dass das Punkteglas mit den roten Steinen prall gefüllt war.
Auch die Slytherins waren nicht begeistert von der Vorstellung, ihr Aushängeschild zu verlieren. Der gestrige Punktabzug für ihr Haus war sicher nur ein einmaliger Ausrutscher gewesen, um die Direktorin in Sicherheit zu wiegen. Nun mussten sie das feststellen, was Harry bereits einen Tag früher bemerkt hatte. Draco Malfoy hatte sich verändert.
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Der Magische Schild - HP FF
ActionEin Schild ward' geschmiedet aus Silber, mit Gold beringt auf dass er dem Träger Glück im Übermaß bringt. Die königlichen Tugenden zu vereinen, ward er geschmückt mit acht Edelsteinen Der magische Schild, so ward es verheißen, vermag dem Tod 8 Seel...