Minerva McGonagalls schlimmste Befürchtungen bewahrheiteten sich. Kaum war die von Shacklebolt einberufene Konferenz beendet, trudelte eine wahre Flut von Eulen in der Schule ein. Jeder Zauberer und jede Hexe erkundigte sich, ob es wirklich wahr sei, dass Dumbledore wieder lebte und auf welche Weise der Schulleiter das bewerkstelligt hatte.
Nur kurze Zeit nach den Eulen tauchte Rita Kimmkorn auf. Da McGonagall vorsorglich sämtliche Kamine in Hogwarts vom Flohnetzwerk getrennt hatte, musste die Reporterin den Umweg über Hogsmeade einschlagen und war dementsprechend verstimmt. Ihre Sensationsgier war jedoch ungebrochen. Dass sie erst im letzten Jahr ein sehr schmutziges Enthüllungsbuch über Dumbledore verfasst hatte, hielt sie nicht davon ab, nun vor Ort aufzutauchen und sich persönlich vom Wahrheitsgehalt dieser Geschichte zu informieren.
Natürlich war sie sehr erbost über den kühlen Empfang, den McGonagall ihr bereitete, noch dazu, als die Hauslehrerin der Gryffindors ihr mitteilte, dass sie exakt zehn Minuten hatte, um ihr Interview zu führen.
„Zehn Minuten für jeden der Beteiligten, hoffe ich", gab Kimmkorn selbstbewusst zu verstehen.
„Zehn Minuten insgesamt, Miss Kimmkorn!", antwortete McGonagall unnachgiebig. „Auch wenn die Ereignisse sich in den letzten Tagen überschlagen haben, ist heute doch Montag und das heißt, dass die Schüler um diese Uhrzeit bereits im Unterricht sitzen. Sie werden also mit mir vorlieb nehmen müssen."
Rita Kimmkorn überlegte. Sie hatte exklusive Interviews mit allen Beteiligten - und den Gerüchten zufolge waren das 15 Personen und ein zu vernachlässigender Hauself - geplant; der Stoff bot sich geradezu für ein zweites Buch an. Im Geiste sah sie sich schon wieder auf der Bestsellerliste. „Der Magische Schild oder die phantastische Rückkehr des Albus Dumbledore - geschrieben von Rita Kimmkorn." Und nun sollte sie sich mit McGonagall zufrieden geben, die nichts mit der Sache zu tun hatte und die Story auch nur vom Hörensagen kannte? Eine Unverschämtheit, fand die Klatschreporterin und wollte sich gerade über diese unmögliche Behandlung beschweren, als McGonagall sie kalt anlächelte und auf ihre Uhr blickte. „Sie haben noch neun Minuten!"
Natürlich konnte sie in dieser Zeit nicht alle Informationen erhalten und zum Streuen böser Gerüchte bot sich diese Geschichte nicht an, dafür war die Freude der magischen Bevölkerung über die Auferstehung der Zauberer viel zu groß. Nur um wenige Basisinformationen reicher musste sie ein paar Minuten später in die Redaktion des „Tagespropheten" zurückkehren. Dort wartete bereits der nächste Schlag auf sie.
Die Zeitung für den nächsten Tag war bereits in Druck und enthielt die komplette Geschichte über den Magischen Schild, von der Ermordung König Cumulus durch einen vermeintlichen Freund, dessen Name leider unbekannt war, bis hin zum Ritual. Exklusive Interviews mit allen Beteiligten, sogar mit dem unbekannten Hauself, rundeten diese Ausgabe der Zeitung ab. Der Verfasser dieser Story war kein anderer als Theo Nott, der beschlossen hatte, nach Beendigung der Schule Journalist zu werden und die halbe Nacht über den Artikeln gesessen hatte. Colin Creevey hatte ihm die passenden Fotos geliefert und McGonagall um ihr Einverständnis gebeten. Diese Gelegenheit, sich an Rita Kimmkorn wegen des abscheulichen Buchs zu rächen, wollte sich die Lehrerin um nichts in der Welt entgehen lassen. Theos Karriere stand nun nichts mehr im Weg; der Magische Schild brachte ihm tatsächlich den gewünschten Ruhm ein und keiner sprach mehr von ihm als dem Sohn des Todessers. Rita Kimmkorn war endgültig erledigt, vor allem als einige Tage später Dumbledore Stellung zu ihrem Enthüllungsbuch nahm und der magischen Welt seine Version der Familientragödie erzählte.
Auch die Aufteilung des Unterrichts ließ sich schnell regeln. Horace Slughorn war heilfroh, endlich wieder die Annehmlichkeiten seiner Pensionierung genießen zu können und verzichtete aus freiem Willen auf seine Stellung als Lehrer. Snape übernahm den Unterricht seines Vorgängers und bescheinigte jeder Klasse mit Ausnahme der Ersten gewaltige Wissenslücken. Natürlich keuchten und stöhnten die Schüler, als sie nun nicht mehr mit guten Kontakten zum Ministerium glänzen konnten, sondern sich auf ihre Hinterbacken setzen mussten, um den Stoff nachzuholen. Dennoch war Snape sehr viel gerechter als früher; seine Beziehung zu einem ehemaligen Gryffindor ließ seine Abneigung gegen das Haus der Löwen schwinden.
Sirius übernahm den Flugunterricht und erklärte allen, die es hören wollten oder auch nicht einfach schnell genug wegkamen, dass er Harry den ersten Besen geschenkt hatte, kaum dass dieser ein Jahr alt war. Zum ersten Mal war er wirklich frei, es gab kein strenges Elternhaus, gegen das er rebellieren musste, keinen Voldemort zum Bekämpfen und keine Verfolgung durch das Ministerium. Er und Snape hatten darüber diskutiert, wo sie während der Ferien leben sollten. Spinners' End erschien beiden nur wenig verlockend und so begannen sie noch während der Osterferien, das Haus am Grimmaultplatz zu renovieren. Glücklicherweise schaffte es Snape innerhalb kürzester Zeit, den Klebefluch, mit dem Walpurga Blacks Portrait an der Wand befestigt war, zu lösen.
„Sicher würde es dem armen Kreacher jetzt das Herz brechen, wenn er sähe, wie lieblos Du mit seiner alten Herrin umgehst!", neckte er seinen Freund, als Sirius das verhasste Bild in die Abstellkammer stellte und einen permanenten Stillezauber darüber legte. Das brachte ihm zwar einen Klaps auf den Hintern und eine darauffolgende Verfolgungsjagd durch das Haus ein, da diese jedoch im gemeinsamen Schlafzimmer endete, ließ Snape sich das gerne gefallen.
Narzissa und McGonagall waren sich sehr schnell einig, wie sie den Verwandlungsunterricht aufteilen wollten. Narzissa übernahm die Klassen eins bis fünf, um die Schüler auf die ZAG's vorzubereiten, McGonagall widmete sich den Sechst- und Siebtklässlern, die ihre UTZ-Prüfungen ablegen wollten. Nebenbei hatte sie ja immer noch ihre Verpflichtung als Hauslehrerin der Gryffindors - und es war manchmal sehr schwierig, Ginny Weasley im Auge zu behalten, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit versuchte, im „Raum der Wünsche" zu übernachten.
Ähnlich lief es auch bei Lucius und Remus ab. Der ehemalige Werwolf übernahm die unteren Klassen, Lucius widmete sich den älteren Schülern und blieb Hauslehrer der Dumblesnapes. Zwar war McGonagall immer noch skeptisch, was das fünfte Haus betraf, doch der Sprechende Hut behielt die Oberhand, indem er der Lehrerin mitteilte, dass er jeden Schüler im neuen Schuljahr, der für Dumblesnape geeignet war, auch dorthin schicken würde. Die frühere Direktorin musste sich diesem Beschluss beugen.
Schließlich kam endlich der große Tag, auf den besonders Hermine hingefiebert hatte. Der letzte Schultag, an dem die Siebtklässler endlich den Lohn für ihre Bemühungen in Form der UTZ-Prüfungsergebnisse erhalten sollten.
Schon am frühen Morgen war Draco auf den Beinen und zog ständig neue Kleidungsstücke aus dem Schrank, probierte sie an und warf sie dann verzweifelt in die Ecke. Dadurch weckte er natürlich Harry auf, der die Bemühungen seines Geliebten um das perfekte Outfit erst lächelnd und schließlich - nach dem 5. Kleiderwechsel - genervt zur Kenntnis nahm.
„Draco, beruhige Dich endlich. Du siehst immer gut aus, egal was Du trägst."
„Das ist es ja gerade!", jammerte Draco. „Ich muss nicht gut aussehen, sondern einfach perfekt. Ich will, dass die Schüler, die das Abschlussfoto sehen, noch in 25 Jahren über mein sagenhaftes Aussehen staunen."
Harry schüttelte verzweifelt den Kopf. „Was stimmt denn bitteschön nicht mit dem weißen Seidenhemd, der hellgrauen Hose und der gleichfarbigen Robe, die Du gleich am Anfang anhattest? Du sahst darin einfach göttlich aus. Vor allem Deine Augen kamen damit so gut zur Geltung."
Doch Draco wollte sich einfach nicht beruhigen lassen. Harry riss der Geduldsfaden. Wenn sein süßer, schnuckeliger Blondi nicht auf seine Worte hören wollte, mussten eben Taten folgen.
Entschlossen stand er auf, legte seine Arme um Draco und schubste diesen aufs Bett. Draco öffnete protestierend den Mund, doch Harry versiegelte diesen mit seinen Lippen. Fast augenblicklich spürte Draco, wie sich sein Blut in seinen Lenden sammelte.
„Aber wir können doch jetzt nicht... Ich bin doch noch nicht fertig... Außerdem zerstört es meine Frisur", unternahm er einen halbherzigen Versuch des Widerspruchs, nachdem Harry kurz von seinen Lippen abgelassen hatte.
„Sag mir einen besseren Weg, Dich zum Schweigen zu bringen und ich mach's!", knurrte Harry mit lustvoll verhangener Stimme. Die Aussicht, in vielen Jahren einen verwuschelten Draco auf einem Foto zu sehen und als Einziger den Grund für die zerstörte Frisur zu kennen, erregte ihn ungemein.
Der Blonde ließ sich von der Stimmung seines Freundes anstecken und knabberte zärtlich an dessen Hals. Wenige Zentimeter oberhalb von Harrys Schlüsselbein gab es nämlich eine ganz geheime Stelle, auf deren Berührung der Dunkelhaarige immer besonders heftig reagierte. So auch diesmal. Harry stöhnte dunkel auf und riss Draco die wenigen Kleidungsstücke förmlich vom Leib. Er selbst trug nur seine Boxershorts, an deren Bund Dracos geschickte Finger sich gerade zu schaffen machten. Unter leidenschaftlichen Küssen schälten sich die beiden so aus dem störenden Stoff und ehe er sich versah, war Harry auf dem Rücken gelandet und Draco saß auf seinen Hüften. Der Blonde bewegte kreisend sein Becken und grinste Harry an.
„So, so, Du willst mich zum Schweigen bringen. Ich will aber lieber Dich zum Stöhnen bringen", hauchte er verrucht und glitt nach unten, zwirbelte Harrys Brustwarzen und neckte dessen harte Erektion, während er direkt in die grünen Augen seines Geliebten sah. Harry stöhnte laut auf und entlockte Draco damit ein leises Lachen. „Genau das wollte ich hören, Schatz."
Dann umschloss der Blonde die dunkelrote, tropfende Eichel Harrys und begann genüsslich, an ihr zu saugen und sie mit seiner Zunge zu umspielen. Harry krallte sich in seinem Kissen fest und stieß mit seinem Becken nach oben, um noch mehr in den Genuss dieses herrlichen Munds zu kommen. Dass er eigentlich derjenige war, der die Idee zu diesem spontanen Liebesspiel hatte, verdrängte er völlig. Nur noch eins zählte. Er wollte mit Draco schlafen. Jetzt! Hier! Auf der Stelle!
Während Draco Harrys Penis verwöhnte, suchten seine Hände nach dem Tiegelchen mit Gleitgel. Endlich ertastete er das Gewünschte und schmierte seine Finger damit ein, ohne auch nur einmal das Glied des Dunkelhaarigen aus seinem Mund zu entlassen. Harry schrak kurz zusammen, als er den tastenden Finger an seinem Eingang spürte, doch er gewöhnte sich schnell daran. Lautes Keuchen erfüllte den Raum, als Draco schließlich die weitenden Finger durch seine harte Präsenz ersetzte. Langsam und liebevoll trieb er sich selbst in den Körper Harrys, stimulierte dabei dessen harte Erektion. Schon allein Harrys Anblick in Momenten wie diesen war das beste Aphrodisiakum, das Draco sich jemals vorstellen konnte. Die grünen Augen waren weit aufgerissen, pure Lust strahlte aus ihnen. Sein makelloser Körper wand sich unruhig auf den kühlen Laken. Oh Merlin, wie sehr er Harry doch liebte!
„Schneller, Draco, bitte... FESTER!", wimmerte Harry, der dem Höhepunkt immer näher kam. Diese Bitte erfüllte ihm der Blonde nur zu gern. Immer schneller und tiefer drang er in Harry ein und legte schließlich dessen Beine auf seinen Schultern ab, krallte sich in das zuckende Becken seines Geliebten und ließ sich mit ihm davon treiben.
„JAAA... DRAACOOO!" Mit heftigen Schüben ergoss Harry sich über die streichelnde Hand Dracos und engte diesen so sehr ein, dass der Blonde nur einen Wimpernschlag später ebenfalls zu den Sternen katapultierte und sich zitternd und erschöpft auf den erhitzten Körper des Dunkelhaarigen fallen ließ und dort einfach liegen blieb. Die beiden küssten sich zärtlich und unendlich liebevoll und Draco spürte, wie die aufgestaute Spannung aus seinem Körper wich und einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit Platz machte. Erst nach einer ganzen Ewigkeit lösten sie sich langsam voneinander und reinigten sich von den Spuren der Lust.
Harry blickte auf seine Uhr. „Oh, nun müssen wir uns aber beeilen. In 10 Minuten beginnt die Feier!"
Draco quiekte entsetzt auf. „UND WAS SOLL ICH JETZT ANZIEHEN?!"
Natürlich kamen die beiden zu spät. Ganz Hogwarts konnte sich denken, was die beiden aufgehalten hatte. Dracos sonst so perfekt gestyltes Haar war zerzaust, seine Wangen leicht gerötet und an Harrys Hals prangte ein unübersehbarer Knutschfleck.
In der Großen Halle wies bereits alles auf den diesjährigen Gewinner des Hauspokals hin. Schwarz-weiße Flaggen mit dem von Milli gezeichneten Phönix wehten fröhlich von der Decke und auch die Tischdekoration war in diesen Farben gehalten. McGonagall seufzte ein wenig, das Rot der Gryffindors fehlte ihr in diesem Jahr doch sehr. Sie empfand es jedoch als großen Trost, dass immerhin vier der acht Schüler eigentlich Gryffindors waren und somit der halbe Hauspokal ihr gehörte. Snape sah das in Bezug auf Slytherin genauso.
Trelawney saß ein wenig verloren am Lehrertisch. Nach all den Wochen fragte sie sich immer noch, wie Dumbledore und die anderen es geschafft hatten, dem Tod zu entkommen. Weder die Kristallkugel noch Teeblätter hatten ihr weiterhelfen können. Außerdem hatte die Wahrsagelehrerin das unbestimmte Gefühl, dass ihr irgendetwas abhanden gekommen war. Wenn sie nur wüsste, was es war...
Lucius Malfoy strahlte wie ein Schneekönig, SEINE Dumblesnapes hatten den Hauspokal und den Quidditchpokal gewonnen! Er war ja so stolz auf die Schüler, auch das verspätete Auftauchen seines Sohnes und Harrys vermochten seine Freude nicht zu trüben.
Dumbledore wartete geduldig, bis die zwei Nachzügler sich endlich gesetzt hatten und das allgemeine Gemurmel leiser wurde. Dann klatschte er in die Hände und erhob die Stimme.
„Liebe Freunde, Schüler und Lehrer. Wieder ist ein Jahr vorbei und wieder muss ich Euch mit meinem unnützen Geschwafel belästigen. Viele von Euch werden im nächsten Jahr wiederkommen, andere werden Hogwarts endgültig verlassen. Bevor ich den diesjährigen Abschlussschülern die Zeugnisse überreiche, möchte ich noch ein paar persönliche Worte an einige der Absolventen richten. Bitte habt dafür Verständnis, dass mir gerade dieser Jahrgang in der Zeit, die wir gemeinsam erlebten, ans Herz gewachsen ist.
Zunächst möchte ich verkünden, dass der Quidditchpokal an das Haus Dumblesnape geht."
Lauter Applaus erklang, besonders die Gryffindors und Slytherin feierten ihre ehemaligen Hausgefährten. Lucius stand majestätisch auf und verneigte sich huldvoll. Narzissa schüttelte den Kopf und zerrte ihren Ehemann auf den Stuhl zurück. „DU hast den Pokal NICHT gewonnen!", zischte sie ihm zu. „Das waren immer noch die Kinder!"
„Man wird sich wohl noch feiern lassen dürfen, immerhin sind es MEINE Hausschüler", betonte er würdevoll.
„Lass ihn, Narzissa", raunte Snape ihr zu. „Spätestens im nächsten Jahr, wenn er sich nicht mehr auf Draco und Harry verlassen kann, wird er tief fallen. Im nächsten Jahr gibt es für Dumblesnape nämlich keine Quidditchmannschaft, weil Erstklässler nicht spielen dürfen - und bereits eingeteilte Schüler werden nicht mehr in ein neues Haus versetzt."
„Armer Lucius", kicherte die Hexe. „Das wird ihm das Herz brechen."
Dumbledore beobachtete seine Lehrer amüsiert und sprach dann weiter. „Der zweite Platz geht an Slytherin, Gryffindor steht auf Platz 3, Hufflepuff auf Platz 4 und Ravenclaw ist Fünfter."
Höflich wurde auch für die weniger erfolgreichen Mannschaften applaudiert, der Grund für Gryffindors schlechtes Abschneiden saß in der Mädchentoilette und musste sich Myrtes monotone Erzählungen anhören. McLaggen bereute, sich jemals diesem komischen Vogel angeschlossen zu haben – wie hieß er doch gleich? Furunkel? Fussel? Keine Ahnung, er konnte sich nicht daran erinnern.
Von all dem ahnte Dumbledore nichts, denn nun ging es an die ebenfalls entschiedene Verleihung des Hauspokals.
„Auf der Tabelle sieht es wie folgt aus: An vierter Stelle ist Hufflepuff mit 472 Punkten, an dritter Stelle steht Ravenclaw mit 498 Punkten. Slytherin und Gryffindor sind punktgleich mit 539 Punkten und Sieger ist Dumblesnape mit 1494 Punkten. Herzlichen Glückwunsch."
Draco sprang überglücklich auf. „Wir haben den Hauspokal, oh Merlin, wir haben den Hauspokal und diesmal wird er uns nicht einfach wieder weggenommen!", jubelte er lautstark und fiel seinen Kameraden um den Hals.
Snape wusste natürlich sofort, worauf der Blonde anspielte und verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. Draco hatte das Trauma des ersten Jahres, als seinem Haus der fast sicher geglaubte Hauspokal in letzter Sekunde entrissen wurde, nie ganz überwunden.
Langsam ebbte der Applaus ab und Dumbledore konnte zum eigentlichen Höhepunkt des Tages kommen. Er räusperte sich. „Ich dachte nicht, dass ich derjenige sein würde, der in diesem Jahr die Abschlussrede halten wird, aber ich bin sehr glücklich darüber.
Vor acht Jahren betraten viele kleine Zauberer und Hexen diese Halle zum ersten Mal, manche hatten keine Ahnung, dass es die Magie wirklich gibt, (an dieser Stelle nickte Harry) manchen wurden die schrecklichsten Märchen über die Auswahlzeremonie erzählt („Oh ja, Fred hat mir erzählt, man müsste einen Ringkampf mit einem Troll machen", lachte Ron) und andere betrachteten die Zauberei als Selbstverständlichkeit, die nur Reinblütern vorbehalten sein sollte (Draco senkte verschämt den Kopf, erntete jedoch ein freches Zwinkern von Hermine).
Die Häuser waren untereinander zerstritten und alle Bitten um Frieden stießen auf taube Ohren. Dann geschah das Schreckliche und Voldemort, den wir alle tot wähnten, kehrte zurück und erneuerte seine Schreckensherrschaft. Der Krieg gegen ihn forderte viele Opfer und doch waren viele Hexen und Zauberer bereit, sich gegen den Dunklen Lord zu stellen. Schließlich wurde er besiegt, das Leben in Hogwarts ging weiter, hatte sich aber verändert. Die Abstammung eines Zauberers war plötzlich nicht mehr wichtig, andere Werte gewannen die Oberhand. Aus Feinden wurden Freunde, manchmal sogar Liebende und alles, was wir Lehrer uns für die Schule gewünscht hatten, war über Nacht zur Wahrheit geworden. Ein fünftes Haus wurde gegründet, ursprünglich sollte es nur verhindern, dass die Aushilfslehrer durch Punktabzüge in ihren eigenen Häusern in Schwierigkeiten gerieten. Diese Schüler ruhten nicht, bis sie ihr Ziel erreichten – dem Tod acht Seelen zu entreißen. Dabei wurden nicht nur Zauberer gewählt, sondern auch ein Wesen, das vielen sicher zu klein und zu unwichtig erschienen wäre – ein Hauself.
Nun, was ich sagen will, liebe Absolventen, diese Freundschaft, die wir hier erlebten, die Liebe und das Vertrauen einstiger Feinde ineinander, soll für uns alle ein Vorbild sein. Wir können alles schaffen, jede Schwierigkeit überwinden, wenn wir diese Liebe in uns tragen.
Weisheit, Schutz, Mut, Verständnis, Vertrauen, Intuition, Stärke und Liebe wurden als acht königliche Tugenden bezeichnet. Sie sind weit mehr als das. Besitzen wir diese Gaben, sind wir größer als jeder Riese; fehlen sie uns, sind wir kleiner als ein Doxyei.
Ich wünsche Euch allen das Beste für Eure Zukunft. Ich weiß, dass jeder von Euch seinen Weg gehen wird.
Darf ich nun die fünf Hauslehrer bitten, mir bei der Zeugnisübergabe behilflich zu sein?"
Diensteifrig sprangen Snape, Lucius und Flitwick auf, Sprout und McGonagall ließen es gemütlicher angehen.
Genau wie bei der Auswahlzeremonie wurden nun alle Schüler des Abschlussjahrgangs laut vorgelesen und durften nacheinander ihre Zeugnisse abholen. Nur Colin Creevey blickte ein wenig traurig drein. Wäre er nicht fast ein Jahr lang tot gewesen, wäre er im nächsten Jahr nach vorn marschiert und hätte das Ergebnis seiner UTZ-Prüfung in Empfang nehmen dürfen. McGonagall hatte jedoch mit seinen Eltern gesprochen und war mit ihnen übereingekommen, dass Colin in zwei Jahren seine Prüfung gemeinsam mit seinem Bruder Dennis machen würde.
Dumbledore las laut die Namen der Schüler vor, die Hogwarts morgen früh verlassen würden, um nicht wieder zurückzukehren.
Hannah Abbott war die Erste, Professor Sprout überreichte ihr lächelnd das Zeugnis. Auch Susan Bones erhielt ihr Prüfungsergebnis von der Kräuterkundelehrerin.
Die erste Dumblesnape-Schülerin war Milli. Außer ihrem Zeugnis erhielt sie ein weiteres Dokument, das bestätigte, dass sie andere Schüler mit außerordentlich großem Erfolg in Zauberkunst unterrichtet hatte. Flitwick schüttelte ihr dankbar die Hand, die Hexe hatte ihn wirklich entlastet und dabei gute Arbeit geleistet. „Wenn Sie irgendwann im Beruf meine Fürsprache brauchen, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung, Miss Bullstrode", zwinkerte der kleine Lehrer freundlich.
Ron nagte nervös an seiner Unterlippe. Würde sein Zeugnis gut genug sein, um Auror zu werden? Er hatte ein ziemlich mieses Gefühl, vor allem in Zaubertränke hatte er einige Male geraten.
Greg Goyle wurde aufgerufen und ging zitternd nach vorne. Er hatte zwar in den letzten Monaten mehr gelernt als sonst, was sicher auch Ginnys Verdienst war, dennoch konnte er nicht einschätzen, ob er sich wirklich verbessert hatte. Als ihm Snape jedoch anerkennend auf die Schultern klopfte und ein leises „Ich war angenehm überrascht" ins Ohr murmelte, zog ein Strahlen über sein Gesicht. Noch bevor er an seinen Platz zurückkehrte, entrollte er das Pergament und jubelte laut los. Im großen und ganzen hatte er bestanden. Sicher war kein einziges „Ohnegleichen" auf seinem Zeugnis, aber die beiden „Erwartungen übertroffen'" in Zauberkunst und Kräuterkunde wogen das allemal auf. Selbst in Zaubertränke und Verteidigung hatte er am Schluss noch ein „Annehmbar" ergattert. Mit diesem Zeugnis war die Zukunft nicht mehr ganz so schwarz.
Hermine lächelte Ron aufmunternd an. „Es wird alles gut", flüsterte sie ihm zu, als ihr Name aufgerufen wurde. Lucius überreichte ihr stolz das Pergament. „Gut gemacht, Hermine!", lobte der Reinblüter. „Du bist Jahrgangsbeste. Aber warum wundere ich mich? Du bist eine Dumblesnape!"
Das „Du" ging ihm so selbstverständlich über die Lippen, als habe er sie nie anders genannt.
Freudestrahlend nahm Hermine ihr Zeugnis in Empfang, während Dumbledore Daphne Greengrass aufrief.
Neville wurde zusätzlich von Pomona Sprout in die Arme genommen; die Kräuterkundelehrerin bedankte sich wortreich für seine Unterstützung im Unterricht und versprach ihm, während der nächsten zwei Jahre, in denen Nevilles theoretischer Teil der Ausbildung stattfinden sollte, gut auf seine Zabini-Rosen aufzupassen. Selbstverständlich könne er alle erforderlichen Praktika hier in Hogwarts machen.
Endlich war Draco an der Reihe. Mit hoch erhobenem Haupt schritt er nach vorn und holte sich sein Zeugnis ab. Harry beäugte misstrauisch, dass sein Geliebter noch einige Worte mit Snape wechselte. ‚Ich wünschte, ich hätte jetzt ein paar Langziehohren', schoss es ihm durch den Kopf. ‚Draco hat doch irgendetwas vor, das seh' ich doch genau. Und Snape weiß Bescheid, das merke ich an seinem Grinsen.'
Nachdem der Blonde mit dem zweitbesten Ergebnis an den Haustisch der Dumblesnapes zurückkehrte, erkundigte sich Harry fast beiläufig. „Und, was hattest Du so mit Snape zu besprechen?"
Draco schmunzelte. „Das wüsstest Du jetzt wohl gerne. Ist aber ein Slytherin-Geheimnis."
„Hey!", protestierte der Dunkelhaarige daraufhin. „Du bist kein Slytherin mehr."
Der Blonde zog es jedoch vor, nicht zu antworten. Harry würde heute Abend Augen machen ...
Theo, der nach ihm aufgerufen wurde, durfte das drittbeste Ergebnis mitnehmen, und so wunderte sich natürlich niemand darüber, weshalb die Dumblesnapes den Hauspokal mit so deutlichem Vorsprung gewonnen hatten. Auch ohne die 800 Punkte, die ihnen McGonagall für ihr Abenteuer gegeben hatte, wären sie mühelos Sieger geworden.
Endlich wurde Harry aufgerufen. Ohne Nervosität ging er nach vorne, er hatte seinen Ausbildungsplatz bereits sicher und brauchte sich nicht mehr um Noten und dergleichen zu kümmern. Es interessierte seine künftigen Vorgesetzten nicht, ob er wusste, wann der 3. Zwergenaufstand stattfand oder welche Zutaten man für den „Trank der Lebenden Toten" brauchte.
Vor Dumbledore blieb er stehen, der Direktor war der Einzige, mit dem er über seinen Berufswunsch gesprochen hatte. „Harry, wir alle haben Dir so viel zu verdanken", raunte ihm der Schulleiter freundlich zu. „Ich wünsche Dir das Beste für Dein weiteres Leben, sowohl beruflich als auch privat." Er umarmte seinen Lieblingsschüler väterlich und tätschelte seine Wange. „Alles Gute, Harry Potter."
Lucius war über das Zeugnis seines zukünftigen Schwiegersohnes nicht ganz so glücklich. Zwar hatte er in Verteidigung ein „Ohnegleichen", in Verwandlung und Zauberkunst jeweils ein „Erwartungen übertroffen", das „Annehmbar" in Zaubertränke war jedoch nicht ganz gut. In Geschichte der Zauberei dagegen hatte Harry komplett versagt, Binns hatte seine Leistungen mit einem „Schrecklich" bewertet.
„Du hättest besser sein können, Harry!", rügte Lucius ihn streng. „Dafür hättest Du ein klein wenig mehr lernen müssen. Es macht keinen besonders guten Eindruck, wenn Du Dich mit diesem Zeugnis im Ministerium bewirbst, um Auror zu werden."
Harry kratzte sich verschämt am Kopf. „Ich will auch nicht mehr Auror werden. Ich habe mich für einen anderen Beruf entschieden und weiß, dass es die richtige Wahl war."
„Ach ja?" Lucius zog seine Augenbrauen nach oben. „Dürfte ich erfahren, welcher Beruf das ist?"
Harry nickte. „Ich werde Kindergärtner!", strahlte er den Blonden an. Daraufhin verschlug es Lucius erst mal die Worte.
Snape hatte diesen kleinen Wortwechsel mitbekommen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Harry war doch wirklich immer für eine Überraschung gut. Glücklicherweise ahnte der Junge noch nicht, dass Snape längst von Harrys Berufswahl wusste - wofür beherrschte der Tränkemeister schließlich Legilimentik? - und gemeinsam mit Sirius und Draco die Fäden gezogen hatte, um den ersten Kindergarten für magisch begabte Kinder ins Leben zu rufen. Eine Kindheit, wie er oder Harry sie gehabt hatten, würde anderen Kindern erspart bleiben. Hier würde Harry am 1. September auch seine Ausbildung beginnen.
Ganz locker trat Snape nun vor Harry und schüttelte ihm die Hand. „Wir werden uns wohl auch zukünftig noch öfter sehen, Harry", meinte er jovial.
Harry grinste. „Das denke ich auch - schließlich sind Sie ja so was wie meine Patentante!" erklärte er frech und zog sich feixend zurück.
„Unverschämter Bengel!", schimpfte Snape ihm hinterher. Pah, schließlich war er der dominante Part in der Beziehung mit Sirius.
Endlich waren alle Zeugnisse ausgeteilt und selbst Rons Ergebnis konnte seine Karriere als Auror nicht verhindern. Dumbledore klatschte in die Hände und das Essen erschien. „Dann bleibt mir nur noch eins zu sagen - Guten Appetit!"
Noch Jahre später erinnerten sich Harry und Draco an diesen Tag als den schönsten, den sie je in Hogwarts verbracht hatten. Während einer letzten Streiftour durchs Schloss sagten die Zauberer allen Portraits und magischen Bildern Lebewohl. Vor dem Foto seiner Eltern im Pokalzimmer verharrte Harry besonders lang; er hatte zwar dank Hagrid seit dem ersten Schuljahr Bilder von seinen Eltern, aber dieses hier war doch etwas Besonderes. Nur dieses Foto konnten sie verlassen, um andere Fotos oder Portraits zu besuchen, allein auf diesem Bild mit anderen kommunizieren.
Einen winzigen Augenblick dachte Harry darüber nach, das Foto einfach mitzunehmen, aber dann erinnerte er sich, dass es noch jemanden gab, für den dieses Bild wichtig war - vielleicht sogar wichtiger als für ihn. Immerhin würde Neville nach Hogwarts zurückkehren und dieses Foto war das einzige Lebenszeichen, was von seinen Eltern geblieben war. Harry sagte also James und Lily leise Lebewohl und fühlte einen winzigen Moment, als würde ein Flügelschlag an seiner Wange vorbeistreifen und ihn liebevoll streicheln.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Mrs. und Mr. Potter, ich passe schon auf, dass Harry nicht allzu viele Dummheiten macht", versprach Draco und stellte belustigt fest, dass Lily sich zu James umdrehte, so als ob sie sagen wollte „Das hat unser Sohn von Dir!"
Am Abend trafen sich alle Schüler am Ufer des Sees und betrachteten die dunkle Silhouette der Zauberschule, die ihnen in den vergangenen Jahren ein Zuhause gewesen war.
Milli hatte daran gedacht, eine Decke mitzubringen, die mit Hilfe von einigen Zaubersprüchen so vergrößert wurden, dass alle Schulabgänger Platz darauf fanden. Ron und Greg schleppten einen riesigen Korb voller Lebensmittel aus der Küche, Kreacher und Dobby folgten ihnen.
„Oh, Mitternachtspicknick bei Vollmond", freute sich Ginny und lief ihrem Freund ein Stückchen entgegen, um ihn ein wenig von der Plackerei abzulenken.
Pärchenweise kuschelten sich die Schüler auf der Decke aneinander und gaben ihre beruflichen Pläne preis.
Hermine, Ron und Draco strebten eine Karriere im Zaubereiministerium an. Hermine zog es zur Abteilung zur Führung und Aufsicht Magischer Geschöpfe. Hier konnte sie endlich die Ziele von B.ELFE.R umsetzen und das Dasein der Hauselfen verbessern. Ron bevorzugte die Aurorenzentrale und Draco entschied sich für die Abteilung für Internationale Magische Zusammenarbeit. Am 1. September würden sie ihre Ausbildung beginnen.
Lavender erklärte lachend: „Hey, dann bleibt das goldene Trio ja sogar während der Ausbildung zusammen - und hat sich sogar noch um einen vergrößert. Harry schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht im Ministerium arbeiten, Lavender. Ich werde zum Erzieher in einem magischen Kindergarten ausgebildet und dafür sorgen, dass Deine und Nevilles zukünftige Schüler eine vernünftige Kindheit haben."
Scheu blickte er bei diesen Worten zu Draco und rechnete mit einem Donnerwetter seines Liebsten oder einer Szene ähnlich der, die Lucius ihm heute gemacht hatte. Zu Harrys Überraschung blieb der Blonde jedoch ganz ruhig. „Du... es macht Dir nichts aus?", fragte er deshalb nach.
Draco zuckte mit den Schultern. „Sicher wäre es mir lieber, wenn Du gemeinsam mit mir im Ministerium arbeiten würdest, aber ich weiß, wie sehr Du Dich auf die Arbeit im Kindergarten freust. Severus hat Legilimentik benutzt und Du hast es wieder einmal nicht geschafft, Deine Gedanken vor ihm zu verschließen. Sorry, Schatz, aber damit schockst Du mich nicht."
Neville würde nach seiner zweijährigen Ausbildung und während der Praktikumszeit nach Hogwarts zurückkehren, um die Schüler in Kräuterkunde zu unterrichten, Lavender strebte die Stelle als Wahrsagelehrerin an.
Theo trat in Kimmkorns Fußstapfen; die Patil-Schwestern würden zunächst eine Weltreise machen, ehe sie sich in St. Mungos zu Heilerinnen ausbilden ließen. Milli begann dieselbe Ausbildung am 1. August.
Greg wollte sich bei Flourish & Blotts als Verkäufer bewerben und hoffte, dadurch genug Geld zu verdienen, um seine Ginny gleich nach deren Abschluss im nächsten Jahr heiraten zu können. Ginny erklärte ihm aber, dass ihr das Quidditchteam der Holyhead Harpies bereits ein Angebot gemacht hätten, dass sie nicht ausschlagen könne. Als Profispielerin würde sie genug Geld für sie beide verdienen, die Hochzeitsglocken müssten vorerst also schweigen.
Nur Blaise sagte die ganze Zeit über kein Wort und grinste still in sich hinein. „Welchen Beruf wirst Du ergreifen? Rück schon raus mit der Sprache, Blaise", forderte Draco seinen besten Freund schließlich auf.
„Ich habe lange darüber nachgedacht", gestand der Schwarzhaarige. „Irgendwie schien kein Beruf zu mir zu passen. Lehrer zu sein war zwar kurzzeitig recht amüsant, aber auf Dauer? Nein danke. Ins Zaubereiministerium wollte ich nicht, Auror war auch nicht mein Ding und bei Gringotts wollte ich erst recht nicht anfangen. Als ich dann zum Valentinstag einen Ring für Neville suchte und keinen fand, der mir gefiel, hatte ich die Idee."
Er legte eine bedeutungsvolle Pause ein und amüsierte sich insgeheim über die fragenden Blicke der anderen.
„Nun lass' Dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen, Zabini!", knurrte Draco, der es nicht leiden konnte, dass man ihm etwas verschwieg.
Blaise zeigte seinem besten Freund die Zunge und lächelte befreit auf. „Vor zwei Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, aber dank Harry ist jetzt ja alles möglich. Ich werde in der Muggelwelt eine Ausbildung als Goldschmied beginnen. Wenn Du und Harry also mal heiraten wollt, wird es mir ein Vergnügen sein, Euch die Ringe zu machen."
Kurzzeitig herrschte Schweigen, sodass die Schüler sogar das Planschen des Kraken im nahen See hörten. Neville betrachtete den Ring an seiner linken Hand und fragte ungläubig nach. „Heißt das, Du hast ihn selbst gemacht?"
Voller Stolz nickte Blaise. „Ja, und dabei jede Sekunde an Dich gedacht!"
Ergriffen umarmte Neville seinen Freund. „Ich fand den Ring vorher schon schön, jetzt finde ich ihn unbeschreiblich!"
„Aber warum lernst Du das bei den Muggeln und nicht in unserer Welt?", erkundigte sich Theo.
Blaise antwortete geduldig. „In der magischen Welt heißt es, dass nur Kobolde dieses Geschick haben. Auf solche Lehrherren kann ich verzichten. Am Schluss nehmen sie mir den ganzen Schmuck ab und behaupten, er gehöre ihnen, weil sie mich in dieser Kunst unterwiesen haben. Da ist mir doch meine Lösung sympathischer."
Hermine nickte verständnisvoll. „Nach dem Ende Deiner Ausbildung kommst du aber schon zurück, nicht wahr?"
„Vielleicht", lachte Blaise. „Aber eventuell schmiede ich einen magischen Schild, breche ihn in 8 Teile und versehe jedes der Bruchstücke mit einem Fluch."
„Untersteh Dich!", drohte Neville im Spaß und warf sich auf den Schwarzhaarigen, um sich wenig später mit ihm balgend auf der Wiese zu wälzen.
Draco und Harry standen eng umschlungen am Seeufer und sahen ihren Freunden zu. Mit dem Verlassen von Hogwarts schloss sich zwar eine Tür, dafür öffnete sich jedoch eine andere, die hinaus ins Leben führte. Das Band zwischen ihnen beiden würde jedoch ein Leben lang, sogar über den Tod hinaus halten.
DU LIEST GERADE
Der Magische Schild - HP FF
AksiyonEin Schild ward' geschmiedet aus Silber, mit Gold beringt auf dass er dem Träger Glück im Übermaß bringt. Die königlichen Tugenden zu vereinen, ward er geschmückt mit acht Edelsteinen Der magische Schild, so ward es verheißen, vermag dem Tod 8 Seel...