Die Macht der Liebe

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Die wenigen Tage bis zum Wochenende verbrachten die Dumblesnape-Schüler damit, mit den ausgebildeten Lehrern zu besprechen, wie weit diese den Lehrplan des Ministeriums bei den Erstklässlern schon durchgenommen hatten. Bei fast allen klappte das reibungslos, nur Hermine hatte mit Professor Binns einige Probleme. Der Geist hatte erst jetzt bemerkt, dass sie ihm den Unterricht der Kleinen abgenommen hatte. Er war etwas verwundert, als die Hexe mit den Lehrbüchern der 1. und 2. Klasse unter dem Arm ins Lehrerzimmer kam und ihm erklärte, dass sie den Stoff des 1. Schuljahres bereits durch hätte und in der letzten Woche mit den Koboldaufständen begonnen hatte.

Binns blickte im Zimmer umher und suchte nach Dumbledore, um den Direktor zu fragen, was es mit dieser Geschichte auf sich hatte. Als er ihn jedoch nicht fand und ihm McGonagall bestätigend zunickte, beschloss er, dass wohl alles seine Ordnung habe. Nach einer Stunde hatte er ohnehin schon wieder vergessen, dass Hermine jemals bei ihm gewesen war und markierte willkürlich eine Seite im Geschichtsbuch. An dieser Stelle würde er den Unterricht der Erstklässler am nächsten Tag fortsetzen.

Die Kleinen waren sehr traurig, als die Dumblesnapes ihre letzte Stunde hielten. Besonders in Geschichte der Zauberei und Zaubertränke würden sie die Großen vermissen, da konnte sie auch die Aussicht auf Unterricht bei Lucius und Narzissa Malfoy sowie bei Filius Flitwick nicht trösten.

Im Gemeinschaftsraum der Dumblesnapes gab es hingegen nur ein Thema: Den magischen Schild. Die Schüler konnten ihr Glück kaum fassen, die Chancen, den Schild nach all den Jahrhunderten wiederzuvereinen und damit dem Tod acht Seelen entreißen zu können, war greifbar nahe. Es begannen bereits erste Diskussionen, wer die acht sein sollten. Hermine hatte eine Rolle Pergament und eine magische Feder bereitgelegt.

„Auf jeden Fall Snape!", schlug Theo vor und erntete allgemeine Zustimmung.

„Sirius!" Harrys Gedanken galten in erster Linie seinem Paten. Sicher hätte er auch gerne seine Eltern kennengelernt, doch deren Tod lag zu lange zurück, als dass er hätte rückgängig machen können, was Voldemort ihm angetan hatte.

Für Ron stand es völlig außer Zweifel, wer unbedingt zurückgeholt werden musste. „Fred!" (In diesem Augenblick wurde George in seinem Laden in der Winkelgasse von einem unerwarteten Glücksgefühl erfüllt, das er sich nicht erklären konnte).

Hermine lächelte. „Ich finde, der kleine Teddy hat ein Recht, mit seinen Eltern aufzuwachsen. Wir sollten Tonks und Remus zurückholen. Ich wähle Remus."

Neville nickte. „Ja, Du hast Recht. Es ist schrecklich, dass der kleine Kerl beide Eltern verloren hat. Ich wähle Tonks."

Blaise' Augen blitzten. „Ist Euch schon mal aufgefallen, dass es von uns kein einziges Foto gibt? Früher lief doch immer dieser Gryffindor mit der Kamera rum, ein kleiner Blonder, der für ein paar Galleonen recht nette Bilder geschossen hat. Das Bild, das ich von Neville habe, stammt aus der 5. Klasse, damals hatte er noch ein kleines Speckröllchen am Bau..."

„Woher weißt Du das?", fragte Neville misstrauisch. „Damals hatte ich kaum mehr Babyspeck, Du müsstest mich also schon... - Blaise Zabini, sag mir sofort, dass das nicht wahr ist! Hast Du Colin etwa gebeten, Nacktfotos von mir zu machen?!"

Blaise wurde bewusst, dass er sich soeben gründlich verplappert hatte. Er warf seinem Liebsten einen Welpenblick zu und haspelte leise: „Ich wusste damals schon, dass Du meine große Liebe bist. Und weil Du nichts von mir wissen wolltest, musste ich zu dieser Lösung greifen."

Harry schüttelte lachend den Kopf. „Das hätte ich Colin nicht zugetraut. Gibt es außerdem noch Fotos, von denen wir Gryffindors nichts wissen?"

Blaise überlegte einen Augenblick und zählte dann auf. „Lavender Brown, als sie Ron eine Unterhose geklaut hat, Crabbe und Goyle nach einer besonders exzessiven Sauftour, Snape beim..."

Der Magische Schild - HP FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt