Minerva McGonagall saß ungeduldig wartend in ihrem Büro. Die Dumblesnape-Schüler hätten schon längst aus dem Ministerium zurückkehren müssen. Shacklebolt hatte seinen Patronus bereits vor 3 Stunden zu ihr geschickt und ihr mitgeteilt, dass Dolores Umbridge für schuldig befunden und für 10 Jahre nach Askaban gebracht worden war.
„Entweder macht sich die Rasselbande einen fröhlichen Tag in der Winkelgasse oder sie stellt gerade Unfug an!", schimpfte sie aufgebracht. Die Tatsache, dass Lucius und Narzissa bereits zweimal nachgefragt hätten, ob die Schüler schon zurück wären, sprach eher für das Zweite.
Während des Wartens hatte die Direktorin sogar schon die von ihr so verschmähte „Hexenwoche" gelesen und über Trelawneys Horoskop den Kopf geschüttelt. Wenn man seine Zeit mit derartigem Unfug verbrachte, war es kein Wunder, dass man nicht einmal mitbekam, dass die Schüler in Lebensgefahr waren. ‚Und stockbetrunken war sie auch noch', dachte die Schulleiterin verärgert. ‚Gut, dass Lucius die Kinder etwas besser im Griff hat. Ich hoffe nur, dass sie sich mit dem letzten Schildteil Zeit lassen. Wir müssen sie vorbereiten, damit sie auf alle Gefahren entsprechend reagieren können. Wie mag wohl das fehlende Bruchstück geschützt sein? Hoffentlich ist es kein Mantikor – oder irgendein anderes Tier, das Hagrid schön finden würde.'
Sie war sehr erleichtert, als ihr Kamin grün aufleuchtete und die Schüler nacheinander aus der Verbindung zum Flohnetzwerk purzelten.
„Na endlich!", schimpfte sie los, „Das wurde auch allerhöchste Zeit! Schließlich ist heute kein Hogsmeade-Tag und Sie täten besser daran..." Plötzlich fiel ihr Blick auf Harry. Ihre Adleraugen entdeckten sofort, dass der Dunkelhaarige irgendetwas unter seiner nachlässig geschlossenen Robe verbarg, ebenso wie den kleinen Blutfleck.
„Mr. Potter!?" Ihre Stimme klang sehr streng.
„Ja, Professor McGonagall?" Harry mochte jetzt noch so sehr den Unschuldsengel spielen, diese förmliche Anrede hatte ihn verraten.
„Sie haben sich also trotz meiner Warnung auf die Suche gemacht! Wissen Sie eigentlich, wie gefährlich das war? Sie hätten sich verletzen oder gar getötet werden können! Ist Ihr Bedarf an Abenteuern denn noch nicht gestillt? - Miss Granger, Sie sind doch sonst auch so willensstark. Warum schaffen Sie es nicht, den jungen Herren diese Flausen auszureden? 5 Punkte Abzug von Dumblesnape – für jeden von Ihnen. Sehen Sie zu, dass Sie in Ihren Gemeinschaftsraum kommen – und Harry, sagen Sie bitte Ihrem Hauself, er möge Ihr Hemd von diesem Blutfleck befreien. Ich bin nicht blind!"
„Verdammt, jetzt hat sie es doch mitbekommen", murmelte Ron leise.
„Und auch nicht taub, Mr. Weasley!"
Die Dumblesnape-Schüler zogen es nun doch vor, das Büro der Direktorin zu verlassen. 40 Punkte Abzug waren zwar zu verkraften – sie hatten über 200 Hauspunkte mehr als die zweitplazierten Slytherins -, aber dennoch wäre es nicht klug, McGonagall noch mehr zu reizen.
Die Schulleiterin blickte ihnen kopfschüttelnd hinterher. „Diese Kombination aus Gryffindor'schem Mut und Slytherin'scher List ist eine wahre Herausforderung", entfuhr es ihr laut.
„Völlig richtig", stimmte ihr der Sprechende Hut mit krächzender Stimme zu. „Ich bin neugierig, wie viele Schüler im kommenden Schuljahr in Dumblesnape landen."
„Um Merlins Willen, Dumblesnape ist nur eine Übergangslösung für dieses eine Jahr", erschrak McGonagall.
„Warum denn? Bei manchen Schülern hatte ich ernsthafte Probleme, sie ins richtige Haus zu schicken. Das kleine Weasley-Mädchen zum Beispiel..."
„...war und ist in Gryffindor sehr gut aufgehoben!", beendete die Direktorin diese Diskussion resolut. Das fehlte ihr noch, dass sie mit einem alten Filzhut über Schulreformen diskutierte. Zum Schluss bekäme Albus' Portrait das noch mit und was dann passieren würde, konnte sich McGonagall lebhaft vorstellen.
„So, Harry, Du wolltest uns doch noch etwas erzählen!", forderte Hermine den Dunkelhaarigen auf, als sie nach einem eilig hinuntergeschlungenen Abendessen endlich im Gemeinschaftsraum der Dumblesnapes eintrafen. Harry nickte und nahm auf Dracos Schoß Platz. Das Erlebte steckte ihm noch tief in den Knochen und es würde sicher eine Weile dauern, bis er es überwunden hatte, dass der Tod ihn abermals hatte gehen lassen.
Auch Narzissa und Lucius hatten sich eingefunden, kaum dass sie die Nachricht von der Rückkehr der Schüler erhalten hatten. Sirius und Snape saßen ziemlich beengt im Portrait des Tränkemeisters, es bot einfach nicht genug Platz für zwei erwachsene Zauberer. Dennoch wollte sich keiner der beiden entgehen lassen, was Harry zu berichten hatte.
„Von mir wurde verlangt, dass ich mich selbst töte, um mit meinem Blut die Magie des Schildes zu aktivieren und so dafür zu sorgen, dass es vereint werden kann. Ich weiß nicht, ob schon einmal jemand versucht hat, die Teile zusammenzufügen..."
„Ja, wir", warf Blaise ein und deutete auf sich und Neville. „Allerdings hat es nicht funktioniert, noch nicht einmal mit Klebezauber."
Harry nickte und sprach weiter. „Auf jeden Fall ist das Blut von jemandem, der sich selbst für seine Freunde opfert, nötig, damit die Bruchstücke sich zusammenfügen. Ich lag da und hatte noch Dracos Schrei im Ohr, als es plötzlich sehr hell wurde. Ich drehte mich um und sah meinen Körper über dem Schild liegen. Dann zog mich etwas weg und ich hatte wieder das Gefühl, in einer Wartehalle zu schweben. Plötzlich erschien der Tod, er sah aber ganz anders aus als auf der Tarotkarte. Er war eigentlich nur ein Schatten, trotzdem fühlte ich keine Angst. Er schloss seine Arme um mich und erklärte mir, dass er mir ein wunderbares Angebot machen würde. Dann riss er mich hinfort und zeigte mir meine mögliche Zukunft.
Der Tod bot mir an, dass er mich zum König machen würde, wenn ich ihm den Schild zurückgäbe. Ich sah mich dort selbst auf einem Thron sitzen und über ein Volk herrschen. Auf meinem Kopf war eine große, goldene Krone mit vielen Edelsteinen, ich war der König dieses Landes und mein Volk liebte mich. Dennoch lehnte ich das Angebot ab."
===Flashback===
Begehrlich schielte der Tod auf den Schild, über den Harry allein bestimmen durfte. Für dieses Recht hatte der Dunkelhaarige mit seinem Blut bezahlt.
Schon lange hatte der Tod es bereut, vor Jahrhunderten auf die Bitten von acht Zauberern hereingefallen zu sein und einem Gegenstand so viel Macht anzuvertrauen. Acht Seelen, sofern deren Besitzer nicht länger als 4 Jahre tot waren, kehrten als Lebende zurück. Dass ausgerechnet Harry Potter, nach dem er schon zweimal zuvor die Hände ausgestreckt hatte, diese Macht in den Händen hielt, ärgerte ihn besonders. Was hatte dieser junge Zauberer nur an sich, das andere nicht hatten? Er hatte ja noch nicht einmal Angst vor ihm. Selbst der mächtige Voldemort hatte ihn gefürchtet.
Nun, wenn es nicht direkt ging, würde er den jungen Potter eben indirekt dazu bringen, ihm den Schild zu geben. Eine kurze Überlegung, genau. Wie jeder Mensch wäre der Dunkelhaarige bestimmt erpicht auf Reichtum und Herrschaft.
„Nun, Harry Potter, Du hältst etwas in Deinen Händen, wonach mein Herz sich seit langem sehnt. Wenn Du mir den Schild überlässt, mache ich Dich zum König über dieses Land. Sieh nur, das kannst Du sein."
Der Tod führte eine Handbewegung aus und vor Harrys Augen erschien eine Kristallkugel, die ihm ganz klare Bilder vermittelte. Vor ihm lag weites Land. Grüne Wiesen, soweit das Auge reichte, wurden erst am Horizont vom Himmel selbst gestoppt. In Harrys Rücken lag eine herrliche, weiße Stadt mit hohen Türmen und prächtigen Bauten.
„Das wird alles Dein sein, wenn Du mir den Schild gibst. Komm ruhig näher, sieh Dir alles an."
Neugierig zog Harry durch die breiten, sauberen Straßen, auf denen sich nur selten eine Kutsche verirrte. Diese glitt allerdings ebenso durch ihn hindurch wie die zahlreichen Fußgänger, die ihren König in den höchsten Tönen priesen.
„Keine Angst, niemand kann Dich sehen. Dein Körper sitzt auf dem Thron und regiert über dieses schöne Land und seine netten Bewohner."
Der Tod führte Harry zu seinem Körper und Harry stellte fest, dass er mit Krone ein durchaus sehenswertes Bild abgab. Seine Untertanen liebten ihn und machten ihm täglich Geschenke. Dennoch wirkte der König melancholisch, so als würde ihm etwas fehlen. Der Tod mochte das vielleicht nicht sehen, aber Harry, der erfahren hatte, was Glück wirklich ist, bemerkte es sofort. Was nutzten ihm alle Reichtümer der Erde, wenn ihm dieses Glück verwahrt blieb?
Harry schüttelte den Kopf. „Nein, ich möchte dieses Angebot nicht annehmen. Ich kann auch ohne diesen übertriebenen Reichtum und die Herrschaft leben. Ich will kein König sein."
===Flashback Ende===
Lucius und Narzissa wirkten etwas überrascht, nicht viele hätten dieses Angebot des Todes ausgeschlagen. König zu sein war doch etwas Besonderes, selbst wenn es nur ein Muggel-Königreich war.
Harry indessen schmiegte sich näher an Dracos Brust, der diese Liebkosungen dadurch erwiderte, dass er dem Dunkelhaarigen einen zarten Kuss aufdrückte. Für ihn war Harry längst ein König, nämlich der seines Herzens.
Dracos Herzenskönig hing kurz seinen Visionen hinterher, ehe er dann weiter erzählte. „Daraufhin zeigte er mir die Magische Welt. Ich war der Zaubereiminister und konnte alles entscheiden. Alle magischen Kreaturen waren plötzlich gleichberechtigt und ich hatte dieses Wunder vollbracht. Auch dieses Angebot wollte ich nicht annehmen."
===Flashback===
Der Tod war etwas irritiert. Ein Mensch, der freiwillig diese Reichtümer ausschlug? Sollte er sich so in dieser Rasse getäuscht haben? Die Jagd nach Geld und Besitz hatte doch schon so viele Menschen dahingerafft. Nun ja, vielleicht lag es daran, dass Harry Potter ein Zauberer war. Die Herrschaft über ein Muggelland war sicher nicht das, was sich ein begnadeter Magier als Ziel seiner Wünsche vorstellte. Der Tod grinste triumphierend.
Eine schnell ausgeführte Handbewegung und die Bilder von König Harry I. verschwanden. Stattdessen fand sich der Zauberer im Büro des Zaubereiministers wieder. In den Fenstern erkannte Harry sein Spiegelbild. Aus dem Jungen war ein älterer Mann geworden, die Robe sah sehr teuer aus und schmiegte sich um den stattlichen Körper. Eine dicke, goldene Kette, die er nachlässig um seine Hüften geschlungen hatte, zeigte, dass er wohl ein wichtiger Mann geworden war. An den Wänden hingen zahlreiche Bilder früherer Minister und einige Zeitungsausschnitte, die in großen Buchstaben verkündeten, dass „Der Junge, der lebt" Zaubereiminister geworden war.
Der junge Harry schüttelte nur den Kopf und wollte gerade etwas zu seinem Begleiter sagen, als es an der Tür klopfte. Der ältere Harry antwortete freundlich „Herein" und dem Jüngeren erschien es, als klänge große Traurigkeit aus seiner Stimme. Eine junge, sehr geschäftig wirkende Hexe trat herein und richtete das Wort an den älteren Harry.
„Herr Minister, vergessen Sie bitte die morgige Versammlung nicht. Schließlich geschieht es nicht alle Tage, dass Ihnen zu Ehren der „Orden des Merlin" in „Orden des Potter" umbenannt wird. Die Zentauren sind bereits eingetroffen, auch die Kobolde lassen grüßen. Die freien Elfen werden später kommen, die Riesen lassen sich entschuldigen und laden Sie dafür ein, im nächsten Jahr eine Reise zu ihnen zu machen."
„Sieh genau hin", raunte der Tod Harry zu, als dieser seinen Körper beobachtete, der mit einem leisen Lächeln aus dem Fenster blickte. „Das alles hast Du vollbracht. Die magische Welt ist vereint, keine Kreatur wird sich mehr über die andere erheben. Das alles war Dein Werk. Der „Orden des Potter" hört sich wunderbar an, selbstverständlich hast Du alle Auszeichnungen erhalten, die ein Magier nur besitzen kann."
„Was helfen mir Macht und Ansehen, wenn mir das Wichtigste verwehrt bleibt?", fragte Harry seinen dunklen Begleiter. „Zaubereiminister Potter ist doch im Grunde seines Herzens genauso einsam wie König Harry I. Nein, das ist nicht mein Leben, so will ich das nicht. Ich lehne dieses Angebot ab."
===Flashback Ende===
Draco hielt den Atem an. Der Tod schien wirklich alles aufs Spiel zu setzen, nur um in den Besitz des Schildes zu kommen. Der Zaubereiminister war der ranghöchste Zauberer und dass man sogar den Orden des Merlin nach Harry benannt hatte, zeigte wohl, dass dieser an der Spitze des Olymps angekommen war.
Nichts und niemand würde sich ihm in den Weg stellen können und wenn Harry tatsächlich geschafft hatte, was kein anderer Zauberer vor ihm schaffte, nämlich die Versöhnung mit Kobolden, Zentauren und Riesen, dann war dies eine beachtliche Leistung.
„So viel Macht nur für ein Stück Metall", entfuhr es dem Blonden laut.
Harry lächelte. „Es waren nur Trugbilder, leere Versprechungen. Mir wäre es nicht besser ergangen als den Peverell-Brüdern im Märchen. Er hätte mich sicher betrogen und dann stünde ich mit leeren Händen da. Außerdem kann keine Macht der Welt mir das geben, was Du mir gibst. Die Kobolde und Zentauren müssen sich wohl einen anderen suchen, der für ihre Rechte kämpft."
Er drückte Draco einen Kuss auf die Lippen und wandte sich dann erklärend an seine Zuhörer.
„Das Problem für den Tod war, dass er mir nur drei Angebote machen durfte. Wenn ich auch sein drittes Angebot ausschlagen würde, musste er auf meines eingehen."
===Flashback===
Die Zeit lief dem Tod davon. So etwas hatte er noch nicht erlebt. Gab es denn überhaupt nichts, womit er den jungen Potter ködern konnte? Nun, wenn der Zauberer Angst vor der Einsamkeit hatte, dem konnte er abhelfen. Listig, wie er war, unterbreitete der Tod dem Jungen ein weiteres, letztes Angebot.
„Wenn Du nur Angst davor hast, allein zu sein, soll es daran nicht liegen. Gib mir den Schild und ich gebe Dir die schönste Frau der Welt."
Aus dem Nichts heraus trat ein Wesen, das diese Bezeichnung fürwahr verdient hatte. Sie war nur wenig kleiner als Harry und so wohlgeformt, dass selbst der Tod mit der Zunge schnalzte, als er ihrer ansichtig wurde. Ihr langes, lockiges blondes Haar fiel seidig über ihren Rücken hinab bis zur Taille, ihre blauen Augen leuchteten wie das tiefe Meer, wenn der Himmel sich darin spiegelt. Das knappe, kniekurze Kleidchen betonte ihre weiblichen Rundungen auf höchst vorteilhafte Weise.
„Was sagst Du, Harry Potter? Ist sie nicht jede Sünde wert? Sie wird sich um Deinen Haushalt kümmern und ist im Bett eine leidenschaftliche, aufregende Geliebte. Sie wird Dir ein Leben lang treu sein und Dich nie verlassen. Du wirst nie mehr einsam sein."
Harry schaute sich die Frau kurz an. Sie war wunderschön, daran bestand kein Zweifel, und für jeden Heterosexuellen wäre sie die Erfüllung dessen Träume gewesen. Doch genau das war das Problem. Selbst wenn man dieses Zauberwesen nackt auf Harrys Bauch gebunden hätte, er hätte mit ihr nichts anfangen können. Er stand nun einmal nicht auf Frauen. In seinem Herzen fand nur einer Platz und das war Draco!
Harry räusperte sich. „Das ist zwar alles ganz nett gemeint, nur..."
Der Tod blickte ihn grimmig an. „Was passt Dir nicht an ihr? Stehst Du auf Dunkelhaarige? Kein Problem!"
Ein Wink und an der Stelle, den vorher die Blondine eingenommen hatte, stand nun eine rassige Schwarzhaarige. Auch sie hatte angenehme weibliche Formen, wenn auch nicht so deutlich ausgeprägt wie ihre blondgelockte Vorgängerin. Ihre schwarzen Augen allein konnten jedes Männerherz zum Schmelzen bringen. Jedes außer Harrys. Der Tod bemerkte natürlich, dass der Zauberer auch mit dieser Frau nicht zu begeistern war.
„Ach, ich verstehe. Sie soll so rothaarig wie Deine Mutter sein. Ja, ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Nun, so sei es."
Die Schwarzhaarige verschwand in der Versenkung und vor Harry räkelte sich eine sehr sexy Rothaarige mit tiefgrünen Augen und nur mit zarter Unterwäsche bekleidet behaglich in ihren Kissen. Es sah zugegeben sehr appetitlich aus und dennoch winkte Harry ab.
„Und wenn Du noch tausend Frauen hier antanzen lässt, es bleibt dabei. Ich nehme Dein Angebot nicht an."
Der Tod knurrte nun. Drei Angebote, drei Ablehnungen. Nun konnte Harry seine Forderungen stellen und der Tod würde sie erfüllen müssen. Wenn er nur wüsste, warum der Dunkelhaarige ein so zäher Verhandlungspartner war! Jeder andere - egal ob Muggel oder Zauberer - wäre längst auf eines der Angebote eingegangen.
„Nun gut, sprich, was willst Du als Gegenleistung für den Schild?", bellte er den Jungen an.
Ein leichtes Lächeln umspielte Harrys Mund. „Ich will nur dass, was die Prophezeiung verheißen hat. Acht Seelen im Austausch für den magischen Schild!"
Der Tod japste nach Luft. „Du willst acht meiner Untertanen? Wie stellst Du Dir das vor? Warum sollte ich mich darauf einlassen?"
„Ganz einfach. Weil ich entweder die 8 Seelen bekomme und Du dafür den Schild oder aber ich hole mir die 8 Seelen mit Hilfe des Schildes und Du bekommst gar nichts."
„Pah, Du weißt doch gar nicht, wie Du den Schild benutzen musst!", triumphierte der Tod.
„Das finde ich auch noch heraus. Immerhin haben meine Freunde und ich entdeckt, welches Geheimnis sich hinter dem angeblich verschollenen Schild versteckt und jedes einzelne Teil wieder gefunden. Warum sollte es uns jetzt nicht gelingen, auch dieses Mysterium zu lösen?"
Harry war sich bewusst, dass er im Moment verdammt hoch pokerte, aber irgendetwas sagte ihm, dass er das ruhig tun konnte. Die Gier des Todes nach dem Schild war zu offensichtlich, als sie nicht für Harrys Zwecke auszunutzen.
„Nun gut", knirschte der Tod mit seinen zahnfleischlosen Zähnen. „Du hast gewonnen, aber - nur unter einer Bedingung. Jeder dieser acht muss etwas in meinem Reich zurücklassen, etwas, das für ihn charakteristisch ist."
„Oh-Okay", meinte Harry gedehnt und überlegte bereits. Der Tod grinste ihn an und fühlte sich wie der sichere Sieger - zumal Harry selbst ja auch ihm gehörte. „Du brauchst mir jetzt noch keine Antwort zu geben. Ich verrate Dir nun das Ritual, mit dem Du die 8 Seelen zurückholen kannst.
Du benötigst einen geschlossenen, fensterlosen Raum, in dem sich dennoch Mond und Sonne treffen. In ihrem Licht kannst Du den Schild vereinen, nachdem Dein Blut die Magie erweckt hat. Im Uhrzeigersinn, beginnend mit Deinem Stein, muss jeder der neuen Schildhüter den ihm zugehörigen Edelstein auf seinem Schildteil anrufen und die Kraft auf denjenigen übertragen, dessen Seele er mir abtrotzen will. Gleichzeitig wird derjenige sagen, welches charakteristische Pfand des noch Toten er in meinem Reich hinterlassen wird. Ein Aufflackern der Edelsteine zeigt Euch, dass der Zauber wirksam ist. Wenn der letzte Spruch gesprochen ist, werden die acht zurückkehren und der Schild ist mein."
Harry schluckte. Wo sollte ein solcher Raum zu finden sein? Früher, ja, da wäre das kein Problem gewesen, da gab es den Raum der Wünsche. Aber nun? Vielleicht würde Hermine etwas einfallen - oder Theo. Oder eben seinem Draco.
„Nun verrate mir aber eines, Harry Potter", sprach der Tod weiter. „Weshalb konnte Dich keines meiner Angebote überzeugen?"
Harry rollte die Augen. „Was nützt mir Reichtum und alle Macht der Welt, wenn ich allein bin?"
„Verständlich, aber weshalb hast Du mein letztes Angebot ausgeschlagen?"
„Ganz einfach, weil ich schwul bin!" Harry grinste den Tod an. „Mach Dir nichts draus, die drei Ladies sahen wirklich gut aus, Du hast Dir alle Mühe gegeben. War halt leider nur das falsche Geschlecht."
===Flashback Ende===
„Er hat ausgerechnet Dir drei Frauen angeboten?" Blaise kugelte sich vor Lachen auf dem Boden und wollte sich gar nicht mehr einkriegen. Selbst wenn er jemals Angst vor dem Tod gehabt hatte, das war jetzt vorbei. „Hahaha, das wäre doch DIE Schlagzeile für Kimmkorn. Schwuler Retter der Zauberwelt überlistet den Tod. Ich lach mich kaputt, hahaha!"
„So komisch ist das nun auch wieder nicht, Zabini!", fauchte Draco und schlang seine Arme Besitz ergreifend um seinen Harry.
„Aber wie bist Du ihm dann entkommen? Hat der Tod Dich einfach ziehen lassen?", erkundigte sich Lucius. Er war schließlich der Älteste der hier Anwesenden und wollte gerne wissen, was auf ihn zukam.
„Ganz so einfach war das nicht.", berichtete Harry wahrheitsgemäß. „Nachdem wir uns einig waren, brachte er mich zurück in die Wartehalle und ließ mich allein. Es war ein sonderbares Gefühl, denn plötzlich hielt ein Zug vor mir an. Ich weiß nicht, wo der herkam, aber irgendetwas drängte mich, einzusteigen. Gerade als ich das tun wollte, wurde ich zurückgerissen. Ich hörte Dracos Stimme, die mir sagte, dass er mich so sehr liebt, dass es wehtut. Dann hörte ich nur noch einen enttäuschten Wutschrei und wachte schließlich in Dracos Armen auf."
Er konnte es immer noch nicht fassen, dass er erneut dem Tod entronnen war und wieder bei seinem Liebsten sein durfte.
„Das also meinte Cumulus", entfuhr es Draco. „Er muss ein guter Mensch gewesen sein - und ein wahrer König."
Hätte er in diesem Moment nach draußen gesehen, wäre ihm vielleicht nicht entgangen, dass der Nebel, der sich zwischen Schloss und See sammelte, hold errötete. So jedoch war er ausschließlich damit beschäftigt, Harry in seinen Armen zu wiegen und ihm zärtlich über den Rücken zu streichen, bis er schließlich den kleinen, festen Po seines Geliebten erreichte.
Es war viel zu lange her, dass er und Harry sich ihre Liebe bewiesen hatten. Heute Nacht, das schwor sich Draco, würde er dem Dunkelhaarigen die Sterne vom Himmel holen – und wenn Harry wollte, den Mond gleich dazu.
Ohne die übliche Etikette einzuhalten, zog der Blonde Harry in ihr Zimmer; dieser ließ sich nur zu gerne entführen. Lucius blickte ihnen zwar etwas konsterniert hinterher – zu seiner Zeit wäre das unmöglich gewesen -, beschloss dann aber, nichts zu sagen. Nach den Geschehnissen des heutigen Tages verstand er seinen Sohn nur allzu gut. So beließ er es, den restlichen Hausschülern eine angenehme Nacht zu wünschen und zog sich mit seiner Frau in die eigenen Räumlichkeiten zurück.
Sobald sich die Zimmertür hinter ihnen geschlossen hatte, nestelte Draco bereits an Harrys Kleidung, der wiederum den Blonden von dem störenden Stoff befreite. Hosen und Hemden flogen durch das Zimmer und fanden sich unbeachtet auf dem Boden wieder, während die beiden sich leidenschaftlich küssenden Zauberer auf das breite Bett sanken. Draco saugte sich am Hals des unter ihm liegenden Harry fest und krallte seine Hände in den dunklen Haarschopf.
Harry fühlte die Verbindung zwischen ihnen wie niemals zuvor, ein Band aus reiner Liebe gewebt, das ihn und Draco zueinander zog. Die Worte des Blonden und dessen Gefühle hatten ihn vor dem Tod bewahrt, nachdem er sich für seine Freunde und seine große Liebe geopfert hatte.
Als sich Dracos Bein zwischen seine Schenkel schob, keuchte Harry lustvoll auf. Ihre zuckenden Erregungen rieben aneinander und auch der Blonde konnte ein lustvolles Stöhnen nicht unterdrücken.
„Ich will Dich so sehr, Harry", flüsterte er rau und küsste den Anderen erneut. Ihre Zungen umschlangen sich und begannen ihren Liebestanz. Nach einer gefühlten Ewigkeit unterbrachen die Liebenden ihren Kuss und atmeten schwer. Sie sahen sich schweigend an, versanken tief in den Augen des Anderen. Tiefe Liebe war darin geschrieben, ein stummes Versprechen, immer für den Anderen da zu sein.
„Ich will Dich auch, Draco.", keuchte Harry zurück.
Langsam glitten die Finger des Blonden über den Körper seines Liebsten, liebkosten jeden Zentimeter der heißen Haut und spürten das lustvolle Beben Harrys.
Harry glaubte, in Flammen zu stehen, als Draco endlich sein pochendes Glied berührte und die hervortretenden Lusttropfen mit dem Daumen verrieb. „Bitte Draco, mach etwas. Nimm mich", flehte er.
Der Blonde lächelte amüsiert. „Wer wird denn so ungeduldig sein?", neckte er den Dunkelhaarigen, während er Harrys berstend volle Erektion lustvoll mit der Faust umschloss und mit sinnlichen Auf- und Abwärtsbewegungen rieb. Er wollte gar nicht daran denken, dass ihm der Tod heute beinahe alles entrissen hatte.
Voller Lust und Verlangen glitten Dracos graue Augen über Harrys schönen Körper, dann senkte der Blonde seinen Kopf und schloss seine Lippen um dessen Erregung. Harry wusste schon nicht mehr, wo oben und wo unten war, so sehr versetzten ihn Dracos Zungenschläge in Ekstase. Als der Blonde nun begann, Harrys Hoden zu massieren, konnte Harry sich nicht mehr zurückhalten. Laut stöhnend ergoss er sich in den göttlichen Mund Dracos, der jeden Tropfen von Harrys Liebessaft schluckte.
Draco lächelte. Er hatte selbst gerade noch verhindert, dass Harrys Lust ihn mitriss. Während Harry noch das Nachbeben seines Höhepunktes fühlte, drehte ihn Draco auf den Bauch und begann, sich von den Schulterblättern des Dunkelhaarigen aus nach unten zu küssen, bis er schließlich an den verlockenden Eingang Harrys kam. Zärtlich küsste er die Pobacken seines Geliebten und tippte dann mit der Spitze seiner Zunge die zart rosafarbene Rosette Harrys an. Zischend sog Harry die Luft ein. Was tat Draco da? Wollte er... ja, oh Merlin, Draco begann ihn zu lecken! Harrys erschlaffte Manneskraft erhob sich erneut.
Der Blonde bemerkte an Harrys unruhigen Bewegungen, dass der Dunkelhaarige irgendein Problem hatte. Prüfend fuhr seine Hand unter Harrys Bauch und traf auf den Harrys harten Stahl. Ein Lächeln zog über sein Gesicht, nichts anderes hatte er von seinem Liebsten erwartet.
Die Zunge wurde bald durch Finger ersetzt, die Harrys engen Eingang mit reichlich Gleitgel eincremten. Auch seine eigene Erregung vergaß Draco nicht.
Zärtlich fragte er: „Bereit für eine zweite Runde?" Harry knurrte lustvoll zurück. „Mach endlich!", und streckte Draco seinen Hintern entgegen.
Einer weiteren Aufforderung bedurfte der Blonde nicht. Langsam glitt er in Harrys Körper, spürte die Enge und Hitze. Nie gekannte Emotionen überfielen Draco; der Sex mit Harry war zwar immer großartig, heute jedoch war es etwas Besonderes. Vorsichtig drang Draco tiefer in Harry ein, er musste sich zusammenreißen, um sich nicht auf der Stelle in ihm zu ergießen. Endlich hatte er sich komplett in dem Anderen versenkt, hielt einen Moment inne, gab dem Anderen Zeit, sich an seine Größe zu gewöhnen. Das Gefühl, sich mit Harry zu vereinen, war übermächtig.
Draco verdrehte lustvoll die Augen, als der Gryffindor sich ihm entgegen presste. Er begann, sein Becken vor und zurück zu bewegen, spürte jeden Zentimeter von Harrys Muskulatur, die seinen Penis massierte. Immer schneller wurde sein Rhythmus; lautes Stöhnen erfüllte den Raum.
„Dreh... dich bitte... um!", keuchte Draco. Mehr als jemals zuvor hatte er das Bedürfnis, Harry im Augenblick des Höhepunktes anzusehen. Harry kam dieser Bitte nach, allein die Lust in seinen Augen raubte Draco den Verstand.
Er griff nach Harrys Beinen und legte sie auf seinen Schultern ab. Nun konnte er noch tiefer in den Gryffindor eindringen, bei jedem seiner Stöße klatschten seine Hoden an den Hintern des Dunkelhaarigen. Dracos Herz schlug immer schneller, sein Blut kochte, Schweißperlen standen auf seiner Stirn und er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Als Harry sich unter ihm aufbäumte und seine Hüften fest gegen Dracos presste und sich zuckend und mit Dracos Namen auf den Lippen zwischen ihren Leibern ergoss, riss er auch Draco mit, der sich beim Anblick Harrys und der plötzlichen Enge um sein Glied nicht länger beherrschen konnte und seinen Samen in Harry verteilte.
Nur langsam beruhigte sich der Herzschlag der beiden Zauberer und hinterließ ein tiefes Gefühl der Verbundenheit und Liebe. Draco zog sich aus Harry zurück und reinigte sie beide mit einem Schwenk seines Zauberstabs.
„Ich liebe Dich, Harry", flüsterte er leise, „Lass mich niemals mehr allein."
Harrys Antwort bestand aus einem langen Kuss. Dann kuschelte sich an die Brust des Blonden. „Ich liebe Dich auch, Draco. Mehr als alles andere auf der Welt."
Glücklich und erschöpft sanken die zwei Zauberer in einen tiefen, erholsamen Schlaf.
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Der Magische Schild - HP FF
ActionEin Schild ward' geschmiedet aus Silber, mit Gold beringt auf dass er dem Träger Glück im Übermaß bringt. Die königlichen Tugenden zu vereinen, ward er geschmückt mit acht Edelsteinen Der magische Schild, so ward es verheißen, vermag dem Tod 8 Seel...