Kapitel 17

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Ich muss am besten schlafen, um alles weiter zu verdrängen, und schon, ehe ich den Gedanken ausgesprochen habe, werden meine Augen so schwer, dass ich einschlafe.
Erneut ein Tag, an dem alles schief läuft.

Ich werde von Ran geweckt, der an meiner Schulter rüttelt. Meine Augen brennen, ich habe viel zu kurz geschlafen. "Geh ins Bett", fordert er mich auf, aber ich schüttele müde den Kopf. "Ich kann dich auch tragen", sagt er grinsend.
Ich stehe auf, meide seinen Blick und lege mich ins Bett, spüre weiterhin Schmerzen von dem, was er mir angetan hat.

Ran legt sich neben mich, seine Blicke auf mir. Ich drehe mich mit dem Rücken zu ihm. "Du bist sauer auf mich, oder?" sagt er, als wäre sein Handeln etwas Gutes.
Ich antworte nicht.
"Willst du mich ignorieren?" fragt er und rückt näher.
Ich wende mich ihm zu. "Ran, ich bin müde. Bitte verschieben wir es auf morgen." Überraschenderweise gibt er nach.

Ich liege wach, nervös und frage mich, ob er auf den Moment wartet, um seine kranken Spiele fortzusetzen.
Bald höre ich seinen gleichmäßigen Atem, er schläft. Ich beobachte ihn, er sieht unschuldig aus, müde von diesem Tag. Ich schlafe ein.

______________Nächster Morgen.

Ich öffne die Augen und spüre Wärme – dieser Mistkerl hat sich an mich ran geschmiegt. Ich bleiben einen Moment und atme seinen Duft ein. Ich blicke zu ihm hoch und er ist schon wach
"Guten Morgen", sagt er grinsend.
Ich versuche mich zu befreien. "Was, du bist angekrochen, willst aber jetzt weg?" provoziert er und hält mich fest.
"Niemals, lass mich los", sage ich genervt.
"Und ob, ruhig, sonst lasse ich dich gar nicht mehr los", provoziert er weiter.
"Bitte Ran, lass mich los", sage ich genervt. Er lässt mich los, grinst und meint, wir sollten öfter kuscheln.

Kurz davor, ihn zu beleidigen, gebe ich auf.
Im Badezimmer schließe ich ab, bei ihm weiß man nie.
Ich seufze tief, blicke in den Spiegel und kann den heutigen Tag kaum erwarten – ironisch.
Ich frische mich auf, kehre zurück in die Hölle der Haitani Brüder.

Ich trete aus dem Badezimmer raus und sehe wie Ran sich anzieht, dass war das erste mal, dass ich ihn oben ohne gesehen habe und in Boxershorts.
Seine komplette linke Seite ist tätowiert ehe ich sein Tattoo erkennen oder mustern kann zieht er mich wieder mit seinen dummen Sprüchen aus meinen Gedanken. „Gefällt dir was du siehst?" höre ich ihn sagen und wende meinen Blick auch schon direkt ab um ihn zu ignorieren. Ich glaube ich werde ihn den ganzen Tag ignorieren.

"Wenn du fertig bist, komm, wir gehen frühstücken", sagt er und verlässt das Zimmer. Kurze Zeit später folge ich ihm in die Küche. Zum Glück keine Sicht von Sanzu. Als ich am Tisch Platz nehme, erscheint auch bald darauf Rindou.

„Scheint dir gestern gefallen zu haben, so wie du gestöhnt hast", zieht er mich auf. Ich ignoriere ihn beharrlich. Rindou haut mir auf den Hinterkopf. „Rede doch, wenn man dich was fragt", sagt er lachend.

„Was soll ich darauf antworten?", gebe ich wütend zurück. „Also hat es dir doch gefallen", sagt er scherzend und legt seine Hände auf meine Schultern, lacht. „Vielleicht sollte ich es auch versuchen", flüstert er in mein Ohr.

Mein Blick geht direkt zu Ran, der anscheinend überhaupt nicht darüber lachen kann. „Rindou! Finger weg, sie gehört mir", sagt er mit einem messerscharfen Ton.

Die Spannung in der Küche steigt merklich. Rindou hebt die Hände, als hätte er sich ergeben, und lacht laut. "Keine Sorge, ich wollte nur ein bisschen Spaß haben. Außerdem ist sie nicht mein Typ."

„Gott sei dank, bist du auch nicht mein Typ" flüstere ich kaum bemerkbar.

Ran wirft ihm einen durchdringenden Blick zu, bevor er sich zu mir dreht. Seine Miene ist ernst, und ich spüre, dass sich etwas zwischen uns verändert hat. Ran zieht einen Stuhl neben mich und setzt sich.

Schicksal in Bonten: Zwischen Macht und VergeltungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt