Song: Snow On The Beach - Taylor Swift, Lana Del Rey
Als es kurz vor zwölf ist, verlasse ich alleine den Club. Cami muss noch abbauen helfen und fährt mit ihrem Bandkollegen Noah heim. Auf meinem Handy schaue ich gerade nach, wann die nächste Bahn kommt, als ich gegen jemanden laufe.
„Sorry.", murmle ich abwesend.
„Wird das jetzt Gewohnheit?", fragt eine tiefe Stimme.
Ich hebe den Kopf und sehe Vince, der mit einer Zigarette im Mund vor mir steht.
„Wenn ich gewusst hätte, dass du es bist, hätte ich mich nicht entschuldigt.", erwidere ich.
„Und an deiner Stelle hätte ich diesen Rock nicht angezogen."
Beschämt schaue ich an mir herunter. Er meint bestimmt, dass meine Oberschenkel zu dick für diesen engen, kurzen Rock sind. Ich weiß, dass ich keine Modelmaße habe. Ich bin kurvig gebaut und habe Schenkel und das macht mich unsicher.
Vor Vince versuche ich, mir meine Unsicherheit allerdings nicht anmerken zu lassen.
„Bye Vincent.", sage ich und drehe mich in die andere Richtung. Ich habe Vince schon immer Vincent genannt. Weil ich weiß, dass er seinen vollen Namen nicht mag und es ihn nervt.
Ich bin ein paar Schritte gegangen als Vince mir hinterherruft.
„Ella, wie kommst du heim?"
Ich beschleunige meine Schritte. Dann höre ich, wie er zu mir joggt. Er packt mich am Ellenbogen und dreht mich zu sich um.
„Ich habe dir eine Frage gestellt.", sagt er mit dunkler Stimme.
Ich halte meinen Blick auf seine Finger gesenkt, die immer noch meinen Ellenbogen umfassen. Seine Finger sind tätowiert, genau wie der Rest seines Körpers. Obwohl Vince erst 18 ist, hat er schon ziemlich viele Tattoos. Und seine Hände schmücken zahlreiche silberne Ringe.
„Ich nehme die Bahn.", sage ich leise.
„Alleine?"
„Ja, alleine."
Ohne ein Wort zieht er mich an meinem Ellenbogen mit sich. Wir stoppen vor seinem Motorrad und er drückt mir einen Helm in die Hand.
„Wenn du denkst, dass ich auf dieses Monster steige, hast du dich gewaltig geschnitten."
„Und wenn du denkst, Ella, dass ich dich um zwölf Uhr nachts alleine durch München fahren lasse, hast du dich gewaltig geschnitten.", knurrt Vince.
„Das kann dir doch egal sein. Du kannst mich eh nicht leiden.", gebe ich diesmal selbstbewusster zurück.
„Das mag sein, aber mein Bruder bringt mich um, wenn dir was zustößt." Erneut streckt er mir den Helm entgegen.
„Auf keinen Fall.", sage ich bestimmt.
„Na gut", sagt Vince. „Dann fahren wir eben Bahn."
Bevor ich etwas erwidern kann, läuft er schon in Richtung der Bahn-Station davon. Verdutzt folge ich ihm.
In der Bahn merke ich erst, wie müde ich bin. Es war ein ganz schön anstrengender Tag. Ich blicke kurz zu Vince, der neben mir an seinem Handy zu schaffen ist. Er schreibt einer Emma. Das wundert mich nicht, Vince hat immer was mit mehreren Mädchen am laufen. Gott, bin ich müde. Ich könnte nur ganz kurz meine Augen schließen.
Als ich aufwache, liegt mein Kopf auf Vince Schulter. Mich wundert, dass er mich nicht sofort geweckt hat, als ich seine Schulter als Kissen missbraucht habe.
„Wann sind wir da?", murmle ich.
„Erst in 20 Minuten. Du kannst weiterschlafen.", erwidert Vince.
Ich schließe meine Augen wieder, doch bevor ich wieder in den Schlaf abdrifte, höre ich Vince leise Stimme.
„Irgendwann werde ich dich auf meinem Motorrad mitnehmen."
DU LIEST GERADE
Consume Me (Neue Version)
Romantik„Ich kann mich an keine Zeit erinnern, als ich ihn nicht geliebt habe." „Es war immer er, oder?" „Wenn du mich auf meinen Knien wolltest, hättest du das nur sagen müssen." Als Ellas Mutter geschäftlich verreisen muss, zieht sie zu der Familie ihres...