37. Euer Ernst

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Song: #icanteven - The Neighbourhood, French Montana

Als ich am nächsten morgen aufwache, liegt Vince nicht mehr neben mir. Ich ziehe mir schnell meine Hose an und gehe nach unten. Auf dem Weg streichle ich Taylor, die auf der Treppe schläft.

In der Küche finde ich Vince, der oberkörperfrei am Herd steht. Ich schlinge von hinten meine Arme um ihn und drücke einen Kuss auf das Tattoo auf seinem Rücken.

Ich bin so glücklich mit Vince. Ich war noch nie so glücklich in meinem Leben. Ich weiß, dass ich vor ihm schon vollkommen war, aber trotzdem fühlt es sich so an, als würde er mich komplett machen.

„Hast du Lust auf Pancakes?", fragt er.

„Ja und wie. Ich habe so einen Hunger."

Vince dreht sich in meinen Armen zu mir um und umfasst mein Kinn. Dann beugt er sich zu mir herunter und küsst mich.

Der Kuss wird schnell leidenschaftlich und Vince umfasst meine Taille und setzt mich auf den Küchentresen. Er tritt zwischen meine Beine und ich lasse meine Hände in seine Haare wandern. Vince keucht in den Kuss, als ich leicht an seinen Haaren ziehe.

„Das ist jetzt nicht euer Ernst."

Vince und ich lösen uns erschrocken voneinander und schauen zur Tür, wo Kai steht.

Ich schiebe Vince von mir weg und springe vom Küchentresen.

„Es ist nicht so, wie du denkst.", flehe ich.

„Dass meine Freundin mit meinem Bruder geschlafen hat?"

Scheiße, scheiße, scheiße.

Erst jetzt realisiere ich wirklich, was ich getan habe. Ich habe Kai betrogen. Mit seinem Bruder. Ich habe gestern kurz daran gedacht, aber meine Gefühle waren so durcheinander, nachdem Vince und ich Sex hatten. Mir wird erst jetzt in vollem Ausmaße bewusst, was ich getan habe. Und ich fühle mich so unfassbar schuldig. Ich weiß, dass es keine Entschuldigung für mein Verhalten gibt, aber Kai hätte es nicht auf diese Weise erfahren sollen. Und das tut mir am meisten Leid. Ich hätte es ihm selber erzählen sollen.

„Wir sind zusammen.", sagt Vince.

„Komisch. Bis gerade eben dachte ich noch, Ella und ich sind zusammen.", sagt Kai wütend.

„Es tut mir so leid, Kai. Es ist erst gestern passiert. Ich wollte mit dir Schluss machen, aber ich wusste nicht wie." Tränen bilden sich in meinen Augen.

„Einen Scheiß tut es dir. Du hast gesagt, du gibst uns eine Chance, aber ich hatte nie eine richtige Chance, oder?"

„Es tut mir wirklich leid, Kai. So unfassbar leid." Ich streiche mir eine Träne von der Wange.

Kais Blick fixiert sich auf meine Hand. „Und du trägst seinen verfickten Ring? Ihr könnt mich beide mal."

Kai stürmt aus der Küche. Ich will ihm hinterher, aber Vince hält mich an meinem Handgelenk fest.

„Lass ihn. Gib ihm etwas Zeit."

Ich drehe mich zu Vince, vergrabe mein Gesicht an seiner Brust und lasse den Tränen freien Lauf.

Consume Me (Neue Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt