21. Konsequenzen

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Song: NDA - Billie Eilish

Ich sitze nervös im Wartezimmer der Polizeistation und spiele mit meinem Haargummi. Sie haben Vince noch vor Ort verhaftet. Mein Herz hat, glaube ich, noch nie so schnell geschlagen, wie, als ich gesehen habe, wie sie ihn in Handschellen abgeführt haben.

Ich durfte zum Glück auch im Polizeiwagen mitfahren. Vince hat mir die ganze Fahrt über beteuert, dass alles okay sein wird. Jetzt warten wir, dass Maria uns abholt. Während Vince immer noch befragt wird.

„Ella!", höre ich.

Ich springe auf und falle Maria erleichtert in die Arme. „Du bist da! Danke, dass du da bist!"

„Was seid ihr nur für dumme Kinder.", sagt sie, aber ihre Stimme ist sanft. „Ich wusste, dass sich Vince nachts heimlich raus schleicht. Aber ich dachte, er macht das wegen seinen Schlafproblemen und er ist achtzehn. Aber du - Dios Mios - deine Mutter vertraut mir, dass ich auf dich aufpasse."

„Sie muss das hier nie erfahren.", versuche ich sie zu beruhigen.

„Das stimmt. Aber ich muss euch bestrafen. Vor allem Vince. Das muss Konsequenzen haben."

Ich nicke nur. Das habe ich erwartet.

Wir warten eine weitere halbe Stunde, bis Vince zu uns geführt wird. Wir machen uns gemeinsam auf den Weg zu Marias Auto. Vince Hand streift im Gehen meine und ich weiß nicht, ob es beabsichtigt ist, um mich zu beruhigen, oder nicht.

Als wir alle im Auto sitzen, seufzt Maria und wendet sich Vince zu. „Ich bin nicht sauer, ich bin enttäuscht."

Das fängt ja schon mal gut an.

„Du hast nicht nur etwas illegales gemacht, du hast auch noch Ella mit reingezogen. Und dieses Verhalten werde ich in Zukunft nicht mehr durchgehen lassen. Hast du mich verstanden, hijo?"

Vince Stimme ist klein, als er sagt: „Ja, Mom. Es tut mir Leid."

„Was haben die Polizisten gesagt?", frage ich ihn.

„Sie wollten mein Motorrad beschlagnahmen, aber dafür fehlt ihnen die rechtliche Grundlage, worauf ich sie hingewiesen habe. Ich bekomme eine Geldstrafe."

„Da bist du nochmal davon gekommen.", sagt Maria. „Aber ich werde euch beiden Haushaltsaufgaben als Strafe geben. Jeden Tag."

Wir nicken beide.

Gegen vier Uhr morgens liege ich endlich in meinem Bett. Ich bin gerade am einschlafen, da
öffnet sich meine Tür. Ich sehe nur den Umriss einer Person im Dunklen.

„Hallo?", frage ich und setze mich auf.

„Ich bin's." Vince Stimme.

Er löst sich aus dem Türrahmen und setzt sich neben mich auf mein Bett. Die einzige Lichtquelle ist der Türspalt. Ich sehe nur die Konturen seines Gesichts.

„Was gibt's?" Ich merke selbst, dass ich mich erschöpft anhöre.

Vince Hand tastet auf dem Bett nach meiner und ich lege sie in seine. „Es tut mir Leid, Ella."

„Was tut dir leid?" Ich bin verwirrt.

„Dass ich dich dahin mitgenommen habe, obwohl ich wusste, dass es illegal ist. Ich wollte dich nie in Gefahr bringen."

„Ich habe mich selbst entschieden, mitzukommen. Aber ich habe mir Sorgen um dich gemacht, Vince.", sage ich sanft, aber bestimmt.

„Es tut mir leid, Baby." Er beugt sich zu mir, aber ich drehe meinen Kopf zur Seite.

„Du kannst mich nicht küssen. Wir haben doch beschlossen, nur Freunde zu sein.", sage ich schweren Herzens. Ich würde ihn wirklich gern küssen, aber das geht nicht.

Er seufzt. „Gute Nacht, Ella."

Und verlässt mein Zimmer.

Consume Me (Neue Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt