Song: dying on the inside - Nessa Barrett
Es ist zwei Uhr nachts und ich kann nicht schlafen. Das ist mittlerweile normal für mich. Ich habe diese Schlafprobleme schon seit ein paar Jahren.
Seufzend stehe ich auf und stelle mich vor meinen Spiegel. Ich erinnere mich an Vince Kommentar zu meinem Rock. Ich trage nur ein Oversize-Tshirt. Ich sehe meine etwas zu dicken Schenkel. Ich ziehe das Tshirt hoch und betrachte meinen Bauch. Etwas schwabbelig.
Ich sollte wieder eine Diät anfangen. Letztes Jahr habe ich mit einer Diät fünf Kilo verloren. Die hab ich zwar nach der Diät sofort wieder zugenommen, aber ich könnte ja diesmal weniger essen.
Prompt knurrt mein Magen. Ich habe nichts zu Abend gegessen. Und ich habe Durst. Etwas Wasser wird wohl meiner Diät nicht widersprechen.
Ich öffne meine Tür und tapse die Treppe runter in die Küche. Wo bereits Vince steht. Oberkörperfrei. Was ein Anblick. Nein, du hasst ihn, erinnere ich mich selbst.
„Hunger?", räuspert er sich.
„Was?", frage ich.
„Du warst nicht beim Abendessen."
„Ja, aber ich habe keinen Hunger. Alles gut.", sage ich. Erneut knurrt mein Magen. Verräter.
Vince grinst mich an. „Komm, ich mach dir etwas warm.", sagt er und öffnet den Kühlschrank. Er holt etwas heraus und macht es in der Mikrowelle warm.
Ich setze mich währenddessen auf die Arbeitsplatte. Da fällt mir wieder ein, dass ich keine Hose trage. Ich presse meine Beine zusammen. Auf einmal fühle ich mich unglaublich unwohl. Die Schenkel, die er gestern noch kritisiert hat, sind nun auf dem Servierteller präsentiert.
Doch als er sich zu mir umdreht und seine Augen über meine Beine wandern, verdunkelt sich sein Blick. Er presst seine Kieferknochen aufeinander und wendet den Blick ab.
Das mit dem Augen verdunkeln war offensichtlich eine Einbildung. Er kann meinen Körper nicht einmal ansehen.
Die Mikrowelle piepst. Vince nimmt das Essen heraus und stellt es neben mich auf die Arbeitsplatte. Dann reicht er mir eine Gabel. Ich fange an das köstliche Essen zu essen.
„Warum bist du wirklich noch wach?", fragt er.
„Ich hatte Hunger."
„Und wirklich? Kein Bullshit.", raunt er.
Ich seufze. „Schlafstörungen. Hab ich seit ein paar Jahren."
„Ich auch.", sagt er. „Ist scheiße, aber ich habe Dinge gefunden, die ich stattdessen mit der Zeit anfangen kann."
„Und zwar?", frage ich.
„Das wirst du noch sehen."
Dann verschwindet er nach oben.
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Consume Me (Neue Version)
Romantik„Ich kann mich an keine Zeit erinnern, als ich ihn nicht geliebt habe." „Es war immer er, oder?" „Wenn du mich auf meinen Knien wolltest, hättest du das nur sagen müssen." Als Ellas Mutter geschäftlich verreisen muss, zieht sie zu der Familie ihres...