Mit einem verzweifelten seufzen ließ ich den halb geflochtenen Zopf wieder fallen und öffnete meine Haare erneut. Das war jetzt der dritte Versuch meine Haare in eine angemessene Frisur zu bringen, ohne das es aussah, als hätte sich eine dreijährige daran zu schaffen gemacht. Die Schere neben den Haarklammern sah mit jeder Minute attraktiver aus.
Nuala und Cerridwen waren zurzeit nicht hier, irgendein Auftrag von Rhysand über den ich nichts wusste, nur das ich jetzt allein mit meinen Haaren klarkommen musste. Mor und Feyre waren ebenfalls unterwegs.
Ich war darin nie besonders geschickt gewesen und schon ein einfacher geflochtener Zopf machte mir Probleme. An jedem anderen Tag würde ich sie einfach offen tragen, aber gerade heute hatte mich Helion eingeladen mit seinen Kommandanten zu trainieren, und da würden sie mich nur stören.
Ich startete einen neuen Versuch, diesmal wollte ich nur einen normalen Zopf machen, aber sobald ich sie zurückgekämmt habe, sah es aus als hätte ich gerade einen Sturzflug hinter mir. Ich knurrte mein Spiegelbild an und gab auf.
"Wow, so sieht also pure Verzweiflung aus", kommentierte Cassian glucksend.
Ich wirbelte herum.
"Will ich wissen wie lange du da schon stehst?"
Er ließ die Frage unbeantwortet und grinste breit. Ich drehte mich wieder zu dem Spiegel.
"Tja, du bist soeben Zeuge davon geworden wie die berüchtigte Sonnenkriegerin von ihren eigenen Haaren besiegt wurde", brummte ich und legte die Bürste zurück.
"Dann lass mich das machen", bot Cassian an und kam näher.
Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Bevor ich etwas dazu sagen konnte, begann er bereits mehrere Strähnen aufzuteilen und miteinander zu verflechten. Seine Finger arbeiteten mit routinierten Bewegungen, als hätte er nie etwas anderes gemacht.
"Habe ich etwas in deiner Karriere Laufbahn verpasst, bevor du General wurdest?", fragte ich erstaunt.
Er lachte.
"Du hast mich damals immer gezwungen deine Haare zu machen, wenn Mor nicht in der Nähe war." Er bemerkte meinen verwirrten Gesichtsausdruck im Spiegelbild und hob ungläubig die Augenbrauen.
"Als ich mich einmal geweigert habe, hast du meine Flügel mit einem Zauber zusammengebunden, während ich eine Flugübung gemacht habe. Ich kann nicht fassen, dass du das nicht mehr weißt."
"Oh, an den Zauber kann ich mich erinnern", sagte ich und überlegte wirklich ernsthaft warum ich ihn gesprochen habe, aber alles davor war nicht mehr vorhanden. "Aber alles andere..."
Cassian verzog beleidigt das Gesicht.
"Jahrzehnte lange Folter und du hast es einfach vergessen."
Jetzt musste ich lachen, doch er fuhr bereits fort.
"Damals wollte ich dich beeindrucken, ich habe andere Frauen dabei beobachtet wie sie ihre Haare frisieren und habe es geübt, bis ich besser wurde. Aber du hast meine neuen Fertigkeiten eiskalt ignoriert", brummte er. Er sah so aus, als würde das immer noch an ihm nagen.
"Aber das hat deinen Ehrgeiz nur noch mehr angestachelt", erwiderte ich lächelnd. "Du hast versucht mich mit deinen Kampffähigkeiten zu beeindrucken."
"Du erinnerst dich also doch", rief er.
"An den ersten Teil nicht. Aber ich weiß noch das Rhysand mir irgendwann verboten hat dazuzukommen, wenn ich nicht selbst trainiere. Da du sonst zu abgelenkt warst und für die Sicherheit der anderen."
"Jetzt übertreibst du aber", schmollte er. Ich sah ihn tadelnd durch den Spiegel hinweg an.
"Bist du dir da sicher? Ich kann mich ganz deutlich an einen missglückten Speerwurf erinnern."
Er zuckte schuldbewusst zusammen, aber das Grinsen blieb..
.Ich kam bei dem Zimmer vorbei, in dem Cassian und Azriel früher geschlafen haben und erhaschte einen Blick auf Cassian. Ungeschickt versuchte er seine offenen Wunden zu versorgen, die ihm im Gesicht und an der Brust zugefügt worden sind. Wahrscheinlich hatte er sich wieder in einen Kampf in den Illyrianischen Lagern verwickeln lassen, um seine "Autorität zu bewahren". Aber er war kein Krieger, der aus einer Laune heraus tötete, sondern ein Mann, der ein Leben nicht leichtfertig nahm oder zerstörte. Und der das, was er liebte, bis in den Tod verteidigte.
Er glaubte immer noch an Illyrien und kämpfte dafür das sich das Land in eine bessere Richtungen entwickelte. Seufzend trat ich ein. Cassian blickte auf und ich erkannte seine Erschöpfung unter seinen trüben Augen, in denen diesmal kein süffisantes Funkeln lag.
Wortlos nahm ich ihm das feuchte Tuch aus der Hand und ersetzte es mit meiner Magie durch ein besseres. Näher betrachtet sah sein Gesicht noch zerschlagender aus.
"Ich hoffe, dein Gegner sind noch schlimmer aus als du."
"Kann man so sagen."
Behutsam reinigte ich die Wunde an seiner Augenbraue.
"Ich habe gewonnen", sagte er, diesmal lag kein stolz oder Hochmut in seiner Stimme, wie es sonst der Fall war.
"Ich hätte dich schlimmer zugerichtet, wenn nicht", erwiderte ich und widmete mich den Wunden an seiner Brust. Ich setzte gerade zu einem Zauber an, um seine Verletzungen zu heilen, als er mich zurückhielt. "Du musst das nicht tun. Die Wunden werden in ein paar Tagen verheilt sein."
Ich warf ihm einen strengen Blick zu. "Ich werde dich so nicht herausgehen lassen. Ich habe einen Eid geschworen", erwiderte ich trotzig. Seine Mundwinkel zuckten. "Ich dachte, so einen Eid gibt es nicht."
Ich schürzte die Lippen und versuchte mir diese Lüge nicht anmerken zu lassen.
"Lass mich meine Arbeit machen, oder du bekommst zu spüren wie es ist, sich den Zorn einer Heilerin auf sich zu ziehen."
Er nickte bloß und meine Sorge wuchs.
Nachdem ich den Zauber gesprochen haben, ist von seinen Wunden nur noch ein roter Stich zu sehen.
Der Druck die Illyrianer unter Kontrolle zu halten und die Verantwortung der Verluste im Krieg auf sich zu nehmen, lastete schwer auf ihm. Doch mir fehlte die gewisse Einfühlsamkeit, um ihn aufzumuntern. Ich wusste nicht, was ich sagen könnte, damit etwas von dieser Last von ihm abfällt. Aber ich konnte den Schmerz in seinen Augen nicht ertragen, der schon fast an Hoffnungslosigkeit grenzte.
Ich stützte die Hände auf die Armlehnen seines Stuhls, beugte mich vor und küsste seinen Hals. Cassian hielt den Atem an. Ich küsste ihn weiter und fuhr mit der Zunge über seine Drosselkuhle. Er verlagerte sein Gewicht und stöhnte leise. Seine Hand griff nach meiner Hüfte, doch ich entzog mich ihm.
"Nicht so Eilig", hauchte ich. Er schluckte und ließ mich gewähren. Meine Hand glitt über seine Schulter und weiter hinunter zu seiner Brust. Ich spürte, wie sein Herz kräftig gegen meine Finger hämmerte. Zufrieden darüber, welche Macht ich über ihn hatte, schob ich mich zwischen seine Beine und ging auf die Knie.
Cassian riss die Augen auf. Meine Hand wanderte zu seinem Hosenbund, doch bevor ich mich an den Knöpfen und Schnüren zu schafften, machte, blickte ich zu ihm auf.
"Ich kann jederzeit aufhören, wenn du lieber allein sein willst", sagte ich unschuldig. Er schüttelte automatisch den Kopf. Ich lächelte und öffnete mit ruhigen und entschlossenen Fingern seine Hose. Ich hatte eine genaue Vorstellung davon, wie ich ihn um den Verstand bringen wollte. Doch als sich seine Härte vor mir entblößte... Ich hatte ihn schon öfters mit der Hand befriedigt, doch er würde auf keinen Fall ganz in meinen Mund passen. Dass ich ihn jedoch in meinen Körper aufnehmen konnte, ließ mich beinahe aufstöhnen. Ich würde auf jeden Fall eine Hand zu Hilfe nehmen müssen.
Meine Finger umschlossen seinen Schaft. Die Haut war so weich - weicher als Samt und Seide. Und darunter war er hart wie stahl. Er erschauderte, den Blick auf meine Hand gerichtet, die sich langsam rauf und runter bewegte.
Ich drückte etwas fester zu, während ich mit den Fingernägeln über die Unterseite fuhr. Seine Hüften zuckten. Und als ich wieder die Spitze erreichte, drehte ich meine Faust. Er lehnte den Kopf zurück und stieß ein Zischen aus und als sich meine Lippen um ihn schlossen, keuchte er. "Bei den Göttern."
Er füllte meinen Mund fast sofort aus. Doch da noch zu viel Haut frei lag, nahm ich meine Hand dazu. Cassians Finger krallten sich in die Armlehne und in meine Haare.
Ich bearbeitete ihn mit der Hand, dem Mund, der Zunge und als ich wieder zu ihm aufblickte, waren seine Augen immer noch auf mich gerichtet, weit und glasig vor Lust.
"Ich will in dir sein", stieß er knurrend hervor. Ich hatte andere Pläne gehabt, er sollte nur meinen Mund spüren, doch mein eigenes Verlangen, ließ mich dieses Vorhaben beinahe vergessen.
Ich ließ meinen Mund weiter auf und ab gleiten und vermittelte ihm so, dass das nicht mein Plan war.
Seine Reaktionen, sein Stöhnen waren so köstlich, dass ich an seiner spitze saugte und die Unterseite mit meiner Zunge streichelte.
Er lehnte den Kopf zurück und murmelte etwas zur großen Mutter.
Als ich selbst ein tiefes Stöhnen ausstieß, zuckten seine Hüften..
"Hab ich dich von etwas abgehalten?", fragte Cassian und musterte meine Kleidung, die in den Herbstfarben gehalten waren.
"Beron hat um eine erneute Konversation gebeten. Und bevor du dir zu viele Sorgen machst. Eris wird mich begleiten."
"Das beruhigt mich in keinerlei Hinsicht", sagte er und zog sich sein Hemd über den Kopf. Ich saß auf dem Tisch und beobachtete ihn.
"Eris unser Verbündeter, ich werde mit ihm und seinem Vater schon fertig. Beron ist nicht halb so angsteinflößend wie er glaubt", sagte ich.
"Sei trotzdem vorsichtig", bat er und zog mich ihn einen letzten Kuss. Meine Beine schlangen sich um seine Hüfte und zogen ihn enger an mich.
"Immer", hauchte ich.
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Das Reich der Sieben Höfe - Licht Und Krone
FanfictionDies ist der zweite Teil von meiner anderen Fanfiction Das Reich der Sieben Höfe - Licht und Dunkelheit. Und bezieht sich auf das Buch Das Reich der Sieben Höfe - Silberne Flammen von Sarah J. Maas - also der 5. Band der Reihe. Auch wenn der Krieg...