cheating on you | ᵏᵒᵒᵏᵗᵃᵉ ✅

ᵗʷᵉⁿᵗʸᵗʰʳᵉᵉ

•• 𝚃𝚊𝚎𝚑𝚢𝚞𝚗𝚐 ••

"Ich hoffe, du trinkst künftig nicht mehr so viel", schmunzelte ich meinen total verkaterten Freund an, der grummelnd an den Esstisch trat. Seine schwarzen Haare lagen wild auf seinem Kopf, und seine Augen waren stark gerötet und wollten kaum offen bleiben.

"Nie wieder... Ich dachte, du würdest komplett durchdrehen, weil ich weg war und dann auch noch gesoffen habe", antwortete Jungkook und griff nach meinem Kaffee, ohne zu fragen.

"Nun ja... begeistert war ich nicht gerade. Vor allem, weil der Typ genau deinem Typ entspricht. Klein, hübsch und einen großen Arsch", murmelte ich leise, aber Jungkook schüttelte sofort den Kopf.

"Jimin ist verheiratet und-"

"Das ist ein Grund, aber kein Hindernis. Wie du zu mir gesagt hast, als ich nach Seoul gefahren bin und mir einen Ring anstecken wollte, um nicht mehr angebaggert zu werden? Genau - da baggern die Leute einen nur noch mehr an. Also komm mir nicht mit Ausreden. Außerdem hat Jimin zugegeben, dass ihr schon öfter Sex hattet. Du kennst ihn aber schon länger als wir zusammen sind, also gehe ich davon aus, dass das vor unserer Beziehung passiert ist, oder?", unterbrach ich ihn und Jungkook dachte einen Moment nach.

"Das hat er gesagt? Na gut, Baby... Natürlich war das vor unserer Beziehung. Wofür hältst du mich denn bitte? Klar, hatte ich meinen Anteil an Abenteuern, aber ich kann mich beherrschen... solange du nicht nackt vor mir stehst... das könnte schwierig werden", antwortete Jungkook, aber irgendwie spürte ich, dass er nicht ganz die Wahrheit sagte. Ich werde ihn im Auge behalten, besonders in Bezug auf diesen Jimin.

"Okay, dann ist ja alles klar. Ich muss jetzt zur Arbeit. Heute mache ich allerdings nur bis 12 Uhr, danach könnten wir mal wieder etwas zusammen unternehmen... wir haben schon lange nichts mehr gemeinsam gemacht", schlug ich vor und bemerkte, wie Jungkook sofort zustimmend nickte.

"Ich werde mir etwas Tolles überlegen, okay? Viel Spaß bei der Arbeit", lächelte Jungkook sanft und spitzte seine Lippen leicht, was mich dazu veranlasste, ihm einen sanften Kuss zu geben.

"Danke~. Ich liebe dich, Jungkook~"

"Ich liebe dich auch, Taehyung~", antwortete Jungkook lächelnd, bevor ich ihn allein in der Küche zurückließ.

Sofort verblasste mein Lächeln, und ich seufzte schwer. Ich hasste es, so zu tun, als wäre alles in Ordnung... Mir ging es nicht gut, ich hasste meinen Beruf und war müde vom Leben. Am liebsten würde ich den ganzen Tag nur schlafen... und dann kam noch die Sache mit Jungkook dazu... Ich wollte einfach nicht mehr...

Ich sehnte mich danach, eine Woche lang komplett allein zu sein und einfach meine Ruhe zu haben...

°°°

"Appa, ich habe das alles drei Mal durchgelesen. Da kann nichts feh-"

"Doch, da fehlt einiges, Taehyung!", funkte mein Vater mir dazwischen, und mein Herz sank. Diese ständige Kritik war einfach zu viel.

"Weißt du was? Dann mach deinen Scheiß alleine. Ich gehe nach Hause. Mir reicht es für heute", gab ich angepisst von mir und packte meine Tasche zusammen, während die Frustration in mir hochkochte.

"Ich habe sowieso nur Ärger. Mein Freund geht mir auf die Nerven, weil er nur Sex will. Ich bin mir generell unsicher, ob ich überhaupt Sex will, und fange langsam an, an meiner Sexualität zu zweifeln. Und dann habe ich auch noch hier Ärger. Kann ich nicht einfach wieder mein langweiliges Leben zurückhaben, das ich noch vor ein paar Wochen hatte?" Meine Worte klangen voller Verzweiflung, während ich meinen Laptop in die Tasche steckte und anschließend an meinem Vater vorbeiging.

"Na hoffentlich kommst du jetzt endlich zur Vernunft und suchst dir eine hübsche Frau...", murmelte mein Vater, und seine Worte trafen mich wie ein Schlag ins Gesicht. Die Erwartungen, die er an mich hatte, schienen unerträglich.

Ich blieb stehen und knirschte mit den Zähnen, während ich meinen Kopf zu ihm drehte. "Ich werde niemals mit einer Frau nach Hause kommen... ich bin schwul! Nenn es, wie du willst. Ich stehe dazu, Männer zu lieben. Das ist das, was mich glücklich macht!", rief ich wütend aus, und ein Gefühl der Befreiung durchströmte mich, als ich endlich diese Worte aussprach.

Mein Vater sah mich von oben bis unten an, und ich spürte seinen Blick auf mir lasten. "Na dann... Junge Leute soll man ja leben lassen. Irgendwann wird sich deine Meinung schon ändern... aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ich habe jemanden gefunden, der dir deine Arbeit zu 50% abnehmen wird. Seine Firma geht langsam pleite, und wir werden sie aufkaufen. Er wird dann hier arbeiten. Und du wirst ihn einarbeiten müssen. Er weiß aber schon vieles. Ich denke, nach einer Woche wird er selbstständig arbeiten. Und dann, mein lieber, zeige ich dir, wie ein richtiger CEO lebt. Geh nach Hause, mein Junge", sprach mein Vater ungewöhnlich sanft, und ich konnte seine Worte kaum fassen.

Ich verließ einfach mein Büro, während mein Kopf voller Gedanken war. Gut so, dann hätte ich mehr Zeit für mich und müsste nicht knapp 20 Stunden lang im Büro hocken wie sonst. Mal sehen, wie der Typ drauf war... Aber jetzt erstmal nach Hause, ein schönes Bad und dann...

Das Bild des Arschleckens durchzog unerwartet meine Gedanken, und ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken.

Zuhause angekommen, war mein Kopf noch immer von den Ereignissen des Tages überflutet. Die Vorstellung, einen neuen Kollegen einzuarbeiten, der die Hälfte meiner Arbeit übernehmen sollte, war eine überraschende Wendung. Doch meine Gedanken kehrten immer wieder zu der Konfrontation mit meinem Vater zurück.

Ich brauchte Ablenkung. Ein heißes Bad schien mir genau das Richtige zu sein. Während das Wasser einlief, versuchte ich, meine Gedanken zu ordnen. Doch die Vorstellung, wie mein Leben sich möglicherweise verändern würde, ließ mich nicht los.

Als ich schließlich in der Badewanne saß und mich dem warmen Wasser hingab, spürte ich, wie die Anspannung langsam von mir abfiel. Es war eine wohltuende Pause vom Stress des Tages.

•• 💔 ••

Hach ja, momentan ist mein Mood richtig down... Ich bin richtig Depri und weiß nicht mal wieso. :(