Amaya
Nachdem Samuel mir geholfen hatte, mich zu beruhigen, und mir ein wenig mehr Vertrauen gegeben hatte, zogen wir uns beide ins Bett zurück, um zu schlafen. Es war das erste Mal, dass wir zusammen in einem Bett lagen, und ich fühlte eine Mischung aus Nervosität und Erleichterung.
Die Nacht begann kühl zu werden, und ich spürte, wie die Kälte langsam in meine Glieder kroch. Doch dann spürte ich die angenehme Wärme von Samuels Körper, der sich dicht neben mich legte. Seine Nähe war beruhigend und tröstlich, und ich fühlte mich sicherer als je zuvor.
Langsam schloss ich die Augen und ließ mich von der Dunkelheit umfangen, während ich mich an die ungewohnte Nähe gewöhnte. Diese Nacht war nicht so schrecklich, wie ich es befürchtet hatte. In den Armen von Samuel fühlte ich mich geborgen und beschützt, und für einen Moment konnte ich die Sorgen und Ängste vergessen, die mich tagsüber geplagt hatten.
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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich sofort, dass ich allein im Bett lag. Die Stille des Raumes umgab mich, und ich konnte den leisen Klang der Vögel hören, die draußen zwitscherten. Ein Blick auf die leere Seite des Bettes bestätigte meine Vermutung: Samuel war schon gegangen.
Ich fragte mich, wann er den Raum verlassen hatte. War es früh am Morgen gewesen, als ich noch schlief, oder hatte er sich leise davongeschlichen, nachdem ich eingeschlafen war? Die Ungewissheit ließ mich ein Gefühl der Einsamkeit verspüren, und ich vermisste seine beruhigende Nähe, die mir in der Nacht zuvor Trost gespendet hatte.
Langsam setzte ich mich im Bett auf und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es war ein seltsames Gefühl, wieder allein zu sein, nachdem ich die Nacht mit ihm verbracht hatte.
Als es an der Tür klopfte und Amanda, die Frau, die gestern das Frühstück gemacht hatte, hereintrat, spürte ich sofort eine Mischung aus Verwirrung und Unbehagen. Ihre Worte waren höflich, aber ihre Haltung ließ keinen Raum für Widerrede.
"Senior Castillo möchte Sie im Esszimmer sehen", sagte sie mit einer ruhigen Stimme, während sie mich mit einem neutralen Blick musterte. Ihr Ton ließ keinen Raum für Diskussionen oder Verzögerungen.
Die Tatsache, dass sie nicht einmal eine Sekunde zögerte, bevor sie ihre Anweisungen gab, ließ mich eine Spur von Unbehagen verspüren. Ich wollte fragen, warum er mich sehen wollte und was er besprechen wollte, aber ich hielt mich zurück, da ich wusste, dass Amanda keine Antworten geben würde.
"Kann er das nicht selber sagen?" fragte ich schließlich, meine Verwirrung kaum verbergend. Aber Amanda antwortete nicht. Ihre Miene blieb ausdruckslos, und ihre Augen verrieten nichts über ihre Gedanken.
"Bitte beeilen Sie sich. Der Senior wartet nicht gern", fügte sie hinzu und verschwand dann genauso schnell, wie sie gekommen war.
Ein amüsiertes Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich überlegte, wie lange ich mich Zeit lassen könnte, bevor ich dem Ruf von meinem Verlobten folgte. Samuel mochte vielleicht ungeduldig sein, aber ich konnte mir Zeit lassen, wenn ich es wollte. Es war ein kleiner Akt der Rebellion, aber ich genoss es.
„Samuel kann warten, bis er graue Haare kriegt", murmelte ich vor mich hin, während ich mir Zeit nahm, um mich fertig zu machen. Wenn er mich nicht persönlich abholte, dann würde ich eben länger brauchen. Es war eine kleine Rache für seine ständige Dominanz und Kontrolle.
Mit einem zufriedenen Grinsen machte ich mich schließlich auf den Weg zum Esszimmer, bereit, die Konfrontation mit ihm anzunehmen.
Als ich den Raum betrat, befand sich vor mir das prächtige Esszimmer, gefüllt mit der gesamten Familie Castillo. Die Atmosphäre war geladen, und ich spürte, wie sich die Blicke der Anwesenden auf mich richteten. Samuels Blick war besonders aufmerksam, und ich konnte die Anspannung in seinem Gesicht erkennen, als ob er auf etwas wartete oder sich Sorgen machte.
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Killed for love
RomanceStellt euch vor euer Leben verändert sich von der einen auf die andere Sekunde. So ging es Amaya. Sie war ein eher ruhigeres Mädchen, das in einer kleinen Stadt von Italien lebte. Ihre einzige Familie war immer ihr Vater, was sie aber nicht störte...