Kapitel 15

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Amaya

Während wir uns auf dem Heimweg befanden, konnte ich die Anspannung in der Luft förmlich spüren. Morgen würde die Verlobungsfeier stattfinden, ein Ereignis, auf das die ganze Familie sich vorbereitete. Für mich bedeutete das, dass Samuel und seine Brüder wahrscheinlich den ganzen Tag damit verbringen würden, letzte Details zu klären und Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Ein Teil von mir war erleichtert darüber, dass ich einen Tag lang eine Auszeit von Samuel haben würde. Trotz seiner Fürsorge und seiner Bemühungen, mich glücklich zu machen, war seine Anwesenheit oft überwältigend. Es gab Momente, in denen ich mich regelrecht erstickt fühlte, eingesperrt in diesem goldenen Käfig aus Luxus und Macht.

Während ich aus dem Fenster schaute und die vorbeiziehende Landschaft betrachtete, dachte ich über meine Situation nach. Wie war ich nur in diese Situation geraten? Wie konnte es sein, dass ich mich in einem Auto mit einem Mann befand, der zur Mafia gehörte und dessen Verlobte ich jetzt war?

Diese Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum, während wir uns unserem Zuhause näherten. Obwohl ich mich nach einem Tag der Ruhe sehnte, wusste ich, dass die bevorstehende Verlobungsfeier weitere Herausforderungen mit sich bringen würde.

Die Gedanken an die bevorstehende Verlobungsfeier und die baldige Hochzeit mit Samuel ließen eine tiefe Traurigkeit in mir aufsteigen. Jeder Schritt, den ich in diese unbekannte Zukunft machte, fühlte sich an wie ein weiterer Schritt weg von meinem Vater, der mir immer ein sicherer Hafen gewesen war.

Ich vermisste seine warmen Umarmungen und seine beruhigende Stimme, die mir immer Trost spendete, wenn das Leben schwierig wurde. Jetzt, da ich vor den Herausforderungen stand, die das Leben als Verlobte eines Mafia-Mitglieds mit sich brachte, fühlte ich mich plötzlich verloren und allein.

Die Erinnerungen an die gemeinsamen Momente mit meinem Vater, an die Zeiten, in denen er mich mit Liebe und Fürsorge umgeben hatte, durchströmten meine Gedanken. Es war schwer zu akzeptieren, dass ich all das nun ohne ihn erleben musste. Sein Fehlen hinterließ eine schmerzhafte Leere in meinem Herzen, die mich immer wieder daran erinnerte, wie sehr ich ihn vermisste.

Ich wandte meinen Blick kurz zu Samuel, aber seine Augen bemerkten meinen sofort, und er zog fragend die Augenbrauen hoch. "Weißt du, wer meinen Vater umgebracht hat? Es kann doch nicht einfach sein, dass er einfach vor unserer Tür lag." Meine Worte ließen Samuel verkrampfen, und sein ganzer Körper spannte sich an.

"Du weißt etwas", stellte ich fest, als ich seine Reaktion bemerkte. "Amaya, es ist nicht der richtige Zeitpunkt", sagte er mit einem strengen Ton. "Wann ist der richtige Zeitpunkt dann?" Meine Stimme war aufgebracht, doch seine Antwort war ebenso energisch wie besorgt. "Wenn ich sicher bin, dass du verdammt nochmal sicher bist!" Die Lautstärke seiner Stimme ließ mich verstummen, aber ich spürte auch die Angst in seinen Worten. In diesem Moment wurde ich still.

Ich wandte meinen Blick kurz zu Samuel, dessen Miene sich verfinsterte, als meine Worte seine Ohren erreichten. Sein Schweigen sprach Bände, und ich spürte, wie sich eine unangenehme Spannung im Raum ausbreitete. Langsam richtete er seinen Blick auf mich, und ich konnte die Intensität seiner Augen förmlich spüren, als er mir antwortete: "Es ist kompliziert, Amaya. Es gibt Dinge, die du noch nicht verstehen kannst."

Die Worte hallten in meinem Kopf wider, und ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete. "Aber ich will es verstehen", entgegnete ich mit fester Stimme, meine Augen suchten seine nach Antworten. Doch sein Blick war undurchdringlich, als er mir erklärte: "Es gibt Dinge, die besser im Dunkeln bleiben. Dein Schutz ist mir wichtiger als alles andere."

Die Ernsthaftigkeit in seinen Worten traf mich wie ein Schlag. Ich versuchte, seine Gedanken zu ergründen, aber er blieb undurchsichtig.

Samuel seufzte schwer und strich sich über das Gesicht, als ob er innerlich kämpfte. "Es tut mir leid, Amaya", begann er schließlich, seine Stimme leiser. "Aber es ist gefährlich, in diese Angelegenheiten verwickelt zu werden. Ich möchte dich schützen, koste es, was es wolle."

Killed for loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt