Kapitel 11

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Amaya

Als ich mit großen Augen durch das Fenster schaute, konnte ich mein Herz klopfen hören, als Samuel mit einer unbekannten Frau und seinen Brüdern aus dem Auto stieg. Ein Wirbelwind aus Gedanken und Emotionen überflutete meinen Verstand. Eine flüchtige Hoffnung streifte meinen Geist - vielleicht hatte er tatsächlich eine neue Frau gefunden, jemanden, der ihn davon abbringen würde, weiterhin an mir festzuhalten. Vielleicht würde das bedeuten, dass er mich endlich freilassen würde, aus dieser Gefangenschaft, die mein Leben so lange eingekerkert hatte.

Doch zugleich fühlte ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust bei dem Gedanken, dass er so schnell jemand anderen gefunden hatte. Es kratzte an meinem Ego, dieses Gefühl der Ersetzbarkeit, dass ich so leicht durch eine andere Frau ersetzt werden könnte. Ein Kampf tobte in mir zwischen der Sehnsucht nach Freiheit und dem Verlust an Selbstwertgefühl, der mich plagte.

Diese widersprüchlichen Gefühle zogen mich in einen Strudel aus Unsicherheit und Angst. Würde diese neue Frau meinen Platz einnehmen, meine Rolle in Samuels Leben übernehmen und mich endgültig ersetzen? Die Vorstellung davon, dass er jemand anderen an meiner Stelle lieben könnte, fühlte sich an wie ein Stich ins Herz. Gleichzeitig konnte ich mir nicht helfen, ein kleines Funkeln der Hoffnung zu spüren, dass sein Interesse an mir nachlassen würde, dass er endlich loslassen und weiterziehen würde.

Als ich dort stand und sie beobachtete, wie sie gemeinsam ins Haus gingen, überfluteten mich Gedanken darüber, wer sie wohl war und wie sie in Samuels Leben passte. War sie eine zufällige Bekanntschaft oder vielleicht doch etwas Ernstes? Ein Teil von mir sehnte sich danach, die Antworten zu kennen, während ein anderer Teil sich vor den möglichen Konsequenzen fürchtete.

Mit einem schnellen Schritt eilte ich zum Treppengeländer, das mir eine gute Aussicht auf den Eingang bot, wo Samuel mit der mysteriösen Frau und seinen Brüdern stand. Mein Herz pochte so laut, dass ich dachte, sie könnten es hören.

Ich hatte gehofft, unbeobachtet zu bleiben, aber natürlich traf Samuels Blick direkt auf mich. Seine Augen waren wie Laser, die sich sofort auf mich richteten, als ob er meine Gedanken lesen könnte. Diese eindringlichen Augen, die mich schon so oft durchbohrt hatten, ließen mich erstarren. Es schien, als ob dieser Mann niemals etwas übersehen würde, besonders nicht, wenn es um mich ging. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich realisierte, dass er jetzt wusste, dass ich dort stand und sie beobachtete.

Das Herz schlug mir bis zum Hals, als ich sah, wie Samuel etwas zu seinen Brüdern sagte und dann mit schnellen Schritten auf mich zukam. Ein Gefühl von Panik überkam mich, als ich erkannte, dass er mich entdeckt hatte. Ich versuchte, ruhig zu bleiben, aber die Tatsache, dass er jetzt auf dem Weg zu mir war, ließ meinen Puls noch schneller schlagen.

Als er näher kam, hob ich meinen Blick, um das Gesicht der Frau zu sehen, die bei ihm war. Sie sah ängstlich aus, ihre Augen weit aufgerissen und ihr Körper schien gespannt und unsicher. Verwirrt betrachtete ich sie weiter, versuchte zu verstehen, wer sie war und warum sie hier war. Doch bevor ich Antworten finden konnte, spürte ich plötzlich eine Hand auf meiner Hüfte, die mich zurück ins Schlafzimmer zog.

Ein Moment der Verwirrung durchzuckte mich, als ich mich umdrehte, um zu sehen, wer mich festhielt. Es war Samuel, sein Gesicht ernst und undurchdringlich. Ich konnte den Druck seiner Hand spüren, der mich sanft, aber bestimmt in Richtung Schlafzimmer führte. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken, als ich realisierte, dass ich keine Chance hatte, der Situation zu entkommen. Was auch immer Samuel vorhatte, ich hatte das Gefühl, dass es keine gute Nachricht für mich war.

Die Worte entglitten mir, bevor ich sie zurückhalten konnte. "Wer ist sie?" fragte ich, meine Stimme dünn vor Anspannung. Ich konnte die Frage kaum zurückhalten, als wäre sie ein heißes Eisen in meinen Händen. Eine Mischung aus Neugier und Angst tobte in mir, als ich darauf wartete, dass Samuel antwortete.

Killed for loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt