Amaya
Den gestrigen Tag verbrachten wir in einem gemütlichen Filmabend, der mir half, all die düsteren Gedanken an den bevorstehenden Tag zu verdrängen. Samuel und ich saßen dicht nebeneinander auf der großen Couch im Wohnzimmer, eingekuschelt in eine weiche Decke. Die flimmernden Lichter des Fernsehers tauchten den Raum in ein sanftes, beruhigendes Licht, während wir uns durch eine Auswahl von Filmen kämpften – von spannenden Thrillern bis hin zu herzerwärmenden Liebesgeschichten.
Samuel hatte sogar Popcorn gemacht, und jedes Mal, wenn ich eine Handvoll in den Mund schob, sah ich ihn lächeln. Sein Lachen war ansteckend, und für einen Moment fühlte es sich an, als ob wir ein ganz normales Paar wären, das einfach einen entspannten Abend miteinander verbrachte.
Wir lachten über die dummen Witze in der Komödie, die wir ausgesucht hatten, und diskutierten lebhaft über die Handlung des Thrillers. Es war einer dieser seltenen Augenblicke, in denen alles andere unwichtig schien, und ich konnte mich tatsächlich entspannen und den Moment genießen.
Irgendwann, als die letzte Filmszene vorüber war und die Credits über den Bildschirm rollten, lehnte ich meinen Kopf an Samuels Schulter und schloss meine Augen. Die Wärme seines Körpers und der beruhigende Rhythmus seines Atems wirkten wie ein Schlafmittel auf mich. Ohne es zu merken, waren wir beide auf der Couch eingeschlafen, eng aneinander gekuschelt.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, merkte ich, dass die Sonne bereits durch die Fenster schien. Ich blinzelte und sah, dass Samuel noch neben mir schlief, sein Gesicht entspannt und friedlich. Für einen Moment vergaß ich, was am heutigen Tag passieren würde.
Doch dann, als die Realität langsam wieder in mein Bewusstsein sickerte, spürte ich die Kälte der Angst in meinem Magen. Heute war der Tag der Verlobungsfeier, der Tag, an dem wir unsere Verlobung öffentlich machen werden, die Verlobung mit dem Mann der mich entführt hatte. Trotz der schönen Momente, die wir gestern geteilt hatten, fühlte sich die bevorstehende Feier wie eine düstere Wolke über mir an.
Ich hörte Samuels grummeln neben mir, als er gerade aufwachte. Er streckte sich und blinzelte verschlafen, bevor er mich mit einem sanften Lächeln ansah, als wäre alles normal. Sein Lächeln, das gestern Abend noch beruhigend gewirkt hatte, konnte heute nicht die dunklen Wolken der Angst vertreiben, die sich in meinem Inneren zusammenbrauten.
„Samuel, ich kann das nicht," sagte ich leise, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Meine Worte waren mit einer Mischung aus Panik und Verzweiflung getränkt. Gestern Abend hatte ich das Gefühl gehabt, dass ich es irgendwie schaffen könnte, dass ich stark genug wäre, um diesen Tag durchzustehen. Doch jetzt, am Morgen des Tages unserer Verlobungsfeier, war all dieses Selbstvertrauen wie Sand zwischen meinen Fingern zerronnen.
Samuel setzte sich auf und schaute mir in die Augen, seine Miene wurde ernst. Er strich vorsichtig eine lose Strähne aus meinem Gesicht und ließ seine Hand kurz auf meiner Wange ruhen. „Doch, wirst du, Cara Mia. Du bist ein starkes Mädchen," antwortete er mit einer Überzeugung in der Stimme, die fast hypnotisch war.
Seine Worte sollten mich beruhigen, doch ich spürte, wie mein Herz schneller schlug und die Angst in mir weiter wuchs. „Aber Samuel, ich..." begann ich, doch er unterbrach mich sanft, indem er seinen Finger auf meine Lippen legte.
„Amaya, ich weiß, dass du Angst hast," sagte er mit sanfter, aber bestimmter Stimme. „Es ist eine große Veränderung, und ich verstehe, dass es überwältigend ist. Aber ich bin hier bei dir. Ich werde dir durch diesen Tag helfen, Schritt für Schritt."
Sein Blick war intensiv, und ich konnte die Entschlossenheit in seinen Augen sehen. „Du bist nicht allein," fügte er hinzu. „Wir sind in diesem zusammen. Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, um sicherzustellen, dass du glücklich bist. Heute und jeden Tag danach."
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Killed for love
RomanceStellt euch vor euer Leben verändert sich von der einen auf die andere Sekunde. So ging es Amaya. Sie war ein eher ruhigeres Mädchen, das in einer kleinen Stadt von Italien lebte. Ihre einzige Familie war immer ihr Vater, was sie aber nicht störte...