Kapitel 14

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Amaya

Samuel und ich saßen nun wieder in einem protzigen Auto. Das Innere des luxuriösen Wagens war mit gedämpftem Licht und weichem Leder ausgekleidet, was eine Atmosphäre von Eleganz und Wohlstand schuf. Während wir durch die belebten Straßen fuhren, spiegelten sich meine Gedanken in den Fenstern wider, die an mir vorbeizogen.

Die Stille zwischen Samuel und mir war beunruhigend, und ich sehnte mich nach einem vertrauten Gespräch oder zumindest nach etwas Ablenkung. Es war schwer, die Nervosität zu ignorieren, die mich umgab, da ich mich auf den bevorstehenden Besuch im Brautgeschäft vorbereitete.

Ich konnte nicht anders, als mich zu wünschen, dass ich nicht alleine mit Samuel unterwegs wäre. Eine andere Frau an meiner Seite hätte mir Trost und Unterstützung geboten, jemanden, mit dem ich meine Ängste und Zweifel teilen konnte. Aber stattdessen war es nur Samuel und ich, und die Spannung zwischen uns war spürbar.

„Warum ist keine der Ehefrauen mitgekommen? Muss Joanne nicht auch ein Kleid auswählen?" Die Frage, die ich Samuel stellte, hing wie eine schwere Wolke in der Luft, und für einen Moment schien es, als würde er darüber nachdenken, wie er antworten sollte. Seine Augen blieben auf der Straße, als er schließlich sprach, und ich konnte die Anspannung in seiner Stimme spüren.

"Ich wollte nicht, dass jemand anderes mitkommt. Und Joanne hat noch Zeit", antwortete er mit einem strengen Ton.

Seine Worte überraschten mich, und ich spürte, wie sich eine leichte Enttäuschung in mir breitmachte. Trotzdem beschloss ich, nicht weiter darauf einzugehen. Die Fahrt verlief in angespannter Stille, und ich wandte meinen Blick aus dem Fenster, während meine Gedanken in alle Richtungen wanderten.

Die Fahrt dauerte länger als erwartet, und ich konnte die Spannung zwischen uns förmlich spüren. Die Straßen glitten vorbei, und meine Gedanken drehten sich weiter um die bevorstehende Verlobungsfeier und die seltsamen Dynamiken innerhalb dieser Familie.

Schließlich erreichten wir das Brautgeschäft, ein elegantes Gebäude mit großen Fenstern und einer einladenden Atmosphäre. Als wir aus dem Auto stiegen, fiel mir auf, dass Samuel immer noch schweigend war. Sein Blick wirkte nachdenklich, als er die Tür des Geschäfts öffnete und mir den Weg wies.

Wir betraten das Geschäft, und sofort umfing uns eine Atmosphäre von Luxus und Eleganz. Überall waren Kleider in den schönsten Farben und Stoffen ausgestellt. Samuel führte mich zu einem Bereich, der für private Anproben reserviert war.

„Hier werden wir einige Kleider für dich aussuchen", sagte er schließlich und versuchte, seine Stimme freundlicher klingen zu lassen.

Ich nickte und versuchte, meine Anspannung zu lösen. Die Vorstellung, mein Verlobungskleid zu wählen, war sowohl aufregend als auch beängstigend zugleich.

Als ich aus dem Fenster sah, fielen mir die fünf Männer auf, die draußen vor dem Auto standen. Einige von ihnen erkannte ich von früheren Begegnungen im Haus. Ihre ernsten Gesichtsausdrücke verrieten, dass sie nicht nur einfach dort standen, sondern eine klare Aufgabe hatten.

Samuel folgte meinem Blick und schien zu bemerken, wie ich die Männer registrierte. "Sie passen nur auf, dass uns nichts passiert", erklärte er ruhig, als ob er meine Gedanken lesen könnte. Seine Worte brachten eine Mischung aus Erleichterung und Unbehagen in mir hervor. Es war beruhigend zu wissen, dass wir geschützt waren, aber gleichzeitig verstärkte es auch das Gefühl der Gefangenschaft, das mich seit meiner Ankunft in dieser Villa begleitete.

Ich nickte stumm, unfähig, meine Gedanken in Worte zu fassen. Es war schwer zu sagen, ob ich mich durch ihre Anwesenheit sicherer oder noch gefangener fühlte.

Killed for loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt