Restart, Munich here we come!

Kapitel 1

Prolog

Was war nicht alles in den vergangenen Monaten geschehen?! Im Eiltempo ihre Hochzeit, die nicht romantischer hätte sein können.
Eine traumhafte Hochzeitsreise in die Karibik, wo nicht nur das Wetter heiß und die Gegend exotisch gewesen war. Die Suche und Ankommen im frischen Zuhause, wo sie nun ihren Neustart in ihrer neuen Heimat München. Eine spannende aufregende Zeit, die ihren Lauf nehmen würde, mit allen ihren Höhen und Tiefen.

Vorsicht Schatz, du lässt das Essen anbrennen! Ava hatte verträumt aus dem Fenster geschaut und die Regentropfen beobachtet die an die Glasscheiben prasselten und ganz vergessen die Couscous-Gemüsepfanne um zu rühren, bis Chiara sie aus ihren Gedanken riss. OH SHIT... ich glaube wir müssen uns heute wohl was bestellen. Ja das denke ich auch, erwiderte die schöne Frau neben ihr.

Etwas mehr als drei Monate waren vergangen, seit sie nach München gezogen waren. Chiara hatte die Wohnung in einer erschreckend schnellen Zeitspanne eingerichtet und Ava hatte sich so gut wie gar nicht eingemischt und hatte ihr absolute freie Hand bei der Einrichtung gelassen. Sie hatte nur darauf bestanden, dass ihre Bilder, Deko und Bücher zu behalten und einen bescheidenen Platz im neuen Zuhause zu bekommen, als Antwort auf ihre Bitte, bekam Ava nur das typische Grinsen ihrer hießgeliebten Frau. Da es in den Wochen bevor es nach München ging, alles um die Hochzeit und Avas neuen Job drehte, war kaum Zeit geblieben, um sich nach einer geeigneten Wohnung zu kümmern. Doch Maximilian hatte gute Kontakte zu einer Immobilienmaklerin, die innerhalb von guten zwei Wochen das perfekte Eigenheim für das frisch vermählte Paar fand.

Ava hatte nur wenige Stücke der Pizza verdrückt, da musste sie schon wieder aufbrechen, um pünktlich zum Ende ihrer Pause wieder im BDE Zentrum zu sein. Es gab für Chiara noch einen kleinen Schmatzer auf die Lippen und schon war sie aus der Tür verschwunden. Alleine, dass war alles was der zierliche Brünetten durch den Kopf ging und seufzte tief bei diesem Gedanken. Um sich zu beschäftigen bis Ava wieder zurück war, räumte sie erstmal auf.
Bei diesem regnerischen Juli Tag hatte sie keine Lust darauf raus zu gehen, somit legte sich sich mit einen Buch auf die Couch.

Ava kam wie fast jeden Abend spät Heim und war einfach nur erschöpft, von den vielen Diskussionen und Entscheidungen, die sie Tag täglich zu bewältigen hatte. Sie freute sich jetzt nur noch auf was gutes zu essen und ein schönes heißes Bad mit ihrer Liebsten, um richtig abzuschalten zu können. Doch das erste was sie sah, als sie die Tür öffnete, war eine sehr missgelaunte Ehefrau. So hatte sie sich den Empfang nicht vorgestellt. Ava legte Jacke, Schuhe und Schlüssel ab und setzte sich zu Chiara aufs Sofa. Sie küsste Chiara zur Begrüßung sanft auf die Wange und sagte, "hey Schatz, ist alles okay?"
In Chiara brodelte es und sie konnte Avas Versuch auf ihre Stimmung einzugehen nicht wirklich annehmen.
"NEIN!" erwiderte Chiara
"Was ist denn passiert Schatz, sag es mir" Sie wollte instinktiv der Situation entfliehen, doch Ava hielt ihre Hand, die Berührung und der sanftmütige Blick von Ava wollte und konnte sie sich so leicht entziehen.
Ihre Emotionen der Traurigkeit und Einsamkeit schienen sie regelrecht zu erdrücken und der Kloß im Hals wurde immer stärker. Sie konnte nicht länger hier bleiben und stand so abrupt auf, dass Ava nicht mehr die Chance hatte zu reagieren, bevor Chiara ins Schlafzimmer verschwand. Nur kurz blieb Ava ganz verwundert auf dem Sofa zurück, bis auch sie mit schnellen Schritten zur Schlafzimmertür eilte, doch die Tür gab nicht nach, als sie die Türklinke runterdrückte.
Verschlossen?!, denkt Ava und ist fassungslos wie sich dieser Abend entwickelt hatte. Leicht verzweifelt ruft sie, " komm schon Chiara, lass mich rein! Ich liebe dich, bitte schließ mich nicht aus." Doch von innen ist kein Geräusch zuhören. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die Tür und auf der anderen Seite saß Chiara auf dem Boden, nur wenige Zentimeter trennte sie, doch es fühlte sich für beide viel weiter an.

In dieser Nacht schlafen Chiara und Ava seit Monaten das erste Mal getrennt und keine von ihnen kommt zur Ruhe. Ihre Gedanken rasen beide, um die jeweils andere.
In ihren Pyjama gehüllt lag Chiara auf der Bettseite ihrer Frau und ihr Gesicht presste sie ins Kissen, was so intensiv nach einem Gemisch von Parfüm und Shampoo roch, sie saugte ihn ein und weinte sich irgendwann in den Schlaf. Ava dagegen lag noch immer wach auf der Chaiselongue im Ankleidezimmer. Ihre Füße ragen über den Rand, wie scheiße unbequem, denkt sie, wie konnte sich der Abend nur so entwickeln. Doch als sie nach dem Handy griff, um nach der Uhrzeit zu schauen, 3:17 Uhr sieht sie auf dem Sperrbildschirm, bevor sich das Display wechselt und sie sich und Chiara lachend an ihrem Hochzeitstag entgegen schauen. Nun ist es auch um sie geschehen und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.