Kapitel 34

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Gemeinsam tauchen Leyla, Lucie, Ava und Chiara im Loft auf und niemand ist zu sehen, der  Wohnraum ist leer. “Hallooo.” “Ist jemand da?” ruft Leyla in die Stille hinein. "Ja, ich bin hier." "Leyla, was ist denn los?” ruft Hannah zurück. “Wir haben lieben Besuch da, das ist los.” kommt prompt die Antwort von Leyla. Hannah entdeckt den Besuch und begrüßt sie mit ihrer typischen herzlichen Art. “Ava, Chiara, wie schön euch zu sehen". “Oh ich sehe, du hast noch jemanden mitgebracht." "Richtig." "Überraschung, ich bin schwanger", erwidert Ava freudestrahlend. In der geselligen Damenrunde finden sich die beiden Frauen in einem Verhör wieder. Alle haben viele Fragen, denen sie sich mit sehr viel Geduld stellen. Eng aneinander geschmiegt sitzen Ava und Chiara auf dem Sofa und die anderen drei um sie herum. "Habt ihr euch schon für einen Namen entschieden?" "Nein, Lucie, darüber haben wir uns noch gar keine Gedanken gemacht." "Wir wollen auch das Geschlecht nicht vorher wissen.” erklärt Ava. “War es sehr schwierig, sich für einen anonymen Spender zu entscheiden?” fragt Hannah mit großem Interesse. “Wir haben uns tatsächlich für einen Spender entschieden, den wir kennen und der später auch Kontakt zum Kind haben darf.” erzählt Chiara. “Ach was krass.” "Kennen wir den Spender?” "Ja, Leyla, es ist Yannick.” “Waaas, ist das euer Ernst!?" "Lucie, wusste du davon?” “Sie haben es mir vorhin erst im Zentrum erzählt und es ist irgendwie schräg, Tante zu werden." “Also nur wenn ihr zwei das auch wollt, dass ich eine Beziehung zum Kind haben darf.” fragt Lucie. “Natürlich würden wir uns freuen, wenn auch du ein Teil im Leben des Kindes bist.” antwortet Chiara. Leyla wendet sich Ava zu und sagt: "Ich kann es nicht wirklich fassen, dass du und Yannick Eltern werden." Sehr bestimmt antwortet Ava:” Nein, nur Chiara und ich werden die Eltern vom Kind sein. "Es wird erfahren, wer sein/ihr leiblicher Vater ist, dazu haben wir uns entschieden.” “Das ist eine schöne Entscheidung von euch, Yannick ist bestimmt auch ganz begeistert darüber.” sagt Hannah. "Tja, dann heißt es demnächst nur noch bei euch Ava Mama1 und Chiara Mama2.” "Also wenn jemand Mama1 ist, dann ja eindeutig ich, ich bin Weltmeisterin und mit einem zweiten Platz bin ich noch nie gut klar gekommen.” erklärt Chiara und muss selbst darüber lachen, als alle anfangen zu johlen. Etwas müde legt sich Ava in das weiche und angenehm duftende Bett nach Flieder, die Anreise und die vielen Gespräche, war doch etwas viel und braucht einfach etwas Ruhe. “Schatz, kann ich dir was Gutes tun?” fragt Chiara. "Ja, wenn du so fragst, eine Fußmassage wäre jetzt genau das richtige." erwidert Ava und streckt demonstrativ ihre Füße Chiara entgegen. Lächelnd setzt sich die Kleine ans Bettende und beginnt mit dem Verwöhnprogramm für die verspannten Füße. Bei der ersten Berührung zuckt Ava einmal kurz zusammen, etwas oberhalb der Ferse am linken Fuß ist sie kitzelig und Chiara weiß das ganz genau. "Ey, das war doch mit Absicht, lass das.” "Schon gut, ich massiere nur noch ganz normal.”erklärt die Brünette ganz aufrichtig. Durch die angenehme und wohltuende Massage von ihrer Süßen gleitet Ava langsam in einen ruhigen Schlaf und als es Chiara auffällt, legt auch sie sich zu ihrer Frau und kuschelt sich an. Am nächsten Tag starten alle in der Villa Steinkamp mit einem herrlichen Frühstück von Frau Scholz, die sich so viel Mühe gegeben hat und sehr viel aufgetischt hat, was Ava am liebsten isst. “Danke Frau Scholz, das sieht unglaublich köstlich aus.” sagt Ava deutlich bewegt.” "Jetzt, wo Sie für zwei essen, müssen Sie gesunde und ausgewogene Speisen zu sich nehmen, das ist eine äußerst wichtig Frau Grothe." “Sagen Sie doch gerne Ava zu mir.” “Ich bin für alle Schölzchen und jetzt auch für Sie Ava", erwidert Renate. Nach dem regelrechten Festmahl und das schon zum Frühstück, machen sich Ava und Chiara auf den Weg zu Isabelle. Beiden ist klar, dass es kein einfacher Besuch wird. Bevor sich Yannick dazu entschieden hatte, Samenspender zu werden, war das Verhältnis zu Isabelle extrem gut, doch nun ist es recht angespannt und das wollen beide wieder ändern. DING DONG "Wer zum Geier stört, immer dann, wenn ich meine Yoga Übungen mache." etwas verärgert blickt Kilian durch den Türspion und ist recht überrascht, wen er da die Tür öffnet. “Hallo ihr zwei, was macht ihr denn in Essen?” fragt der Anwalt an Chiara und Ava gewandt. Ohne Umweife sagt Chiara: ”Wir wollen zu Isabelle." "Ist sie da?” “Ja ist sie, sie müsste noch im Bad sein." "Wartet kurz, ich gebe ihr Bescheid über euer Erscheinen.” antwortet Kilian und wendet sich von den Besucherinnen ab. Nur wenige Minuten später treten Cousin und Cousine ins Wohnzimmer zu den beiden Frauen. “Was wollt ihr?” fragt Isabelle etwas unterkühlt. Ava macht einen Schritt auf sie zu und Isabelle entdeckt den kleinen Babybauch unter dem weiten T-shirt und verschränkt sogleich ihre Arme, als Abwehrhaltung. “Wir möchten nur mit dir reden, so wie es jetzt zwischen uns ist, sind Chiara und ich nicht glücklich.” "Wir sind doch Freundinnen und dich verbindet mit Chiara auch eine enge und wichtige Freundschaft.” Kilian sitzt auf dem Sofa und beobachtet gespannt die Szenerie und wirft sich vereinzelt Erdnüsse in den Mund. “Freundinnen also, als Freundin hättest du dich nicht schwängern lassen dürfen von meinem Partner.” Als Kilian das hört, bleibt ihm die letzte Erdnuss im Hals stecken und hustet, bis die kleine ovale Kugel auf dem Boden landet. “Was bist du, schwanger von dem kleinen Sanitäter.” ruft der Anwalt verwundert aus. “Klappe Kilian!” kommt es von allen drei Frauen gleichzeitig. Chiara kommt auf Isabelle zu und nimmt sie an den Oberarmen und sagt: ”Bitte Isabelle, du musst doch verstehen, dass Yannicks Zusage für uns das Beste war." “Ich hätte nie einen anonymen Spender akzeptiert, der dann noch Kontakt zu dem Kind haben darf." Du bist mir sehr wichtig und mir so eine gute Freundin in den letzten Jahren geworden und nach allem, was so passiert ist und ganz besonders das mit Nathalie, existiert unsere Freundschaft immer noch. "Wirf das doch nicht weg.” Isabelle kann ihre Mauer nicht mehr richtig aufrecht halten, die Worte von Chiara dringen durch sie hindurch. Die Managerin will es ihren Freundinnen dennoch nicht so einfach machen und sagt: “Ihr zwei und Yannick, habt mich einfach übergangen, ohne wenn und aber musste ich die Entscheidung einfach akzeptieren, so lasse ich nicht mit mir umgehen." Yannick musste sich sehr bemühen, dass alles zwischen uns wieder gerade zu biegen und ihr denkt, eine “bitte Isabelle" reicht da nicht aus.”
“Was verlangst du von uns, was müssen wir tun, damit du uns verzeihen kannst?” fragt Chiara. Isabelle lässt ihre körperliche Abwehr fallen und streicht sich ihre blonden Haaren nach hinten in den Nacken. “Ihr müsst zahlen und das nicht zu knapp." Ich will eine Woche in einem 5 Sterne Wellnesshotel, alle zusätzlichen Anwendungen und ganz besonders Essen und Champagner gehen auf euch. "Zudem steht mir das jetzt jedes Jahr zu, bis ich sage, dass es endet.” macht Isabelle ihre Bedingungen klar. Chiara dreht sich zu Ava um und sie nickte ihrer Frau zu. “Also gut, wir sind einverstanden." "Du sagst, wann und wo und wir werden zahlen.” bestätigt Chiara. Isabelle lächelt ihre Freundinnen an und ist sehr zufrieden, sie liebt es, wenn alle nach ihrer Pfeife tanzen. Nacheinander nehmen sich die Frauen in den Arm, bei allen fällt eine kleine Last von den Schultern. “Kili, hol die Gläser und den Champagner, wir müssen auf die Schwangerschaft anstoßen." befehlt die Managerin. “Isabelle?!” “Ach ja, und ein Wasser für die werdende Mutter." teilt sie noch mit. An den Händen halten, gehen Chiara und Ava die Einfahrt zur Villa entlang. Beide wirken etwas verträumt und lächeln sich immer wieder an. Plötzlich bleibt Ava stehen und zieht ihre Kleine schwungvoll an sich und sagt: “Ich liebe dich so sehr!” “Ich liebe dich doch auch, von ganzem Herzen.” erwidert Chiara und fragt: “Ist alles in Ordnung?” "Ja, ich bin einfach nur voll mit Glückshormonen und möchte nur, dass du weißt, was ich für dich empfinde.” ist Avas gefühlvolle Antwort. “Ich höre es auch immer wieder gerne, wie sehr du mich liebst und du zeigst es mir auch jeden Tag.”kommt es mit soviel Gefühl von Chiara. Beide verfallen in einen Kuss, ganz sacht und zart, weiche rosa Lippen liegen aufeinander und verschmelzen unter der Glut ihrer Liebe füreinander. Berauscht von so vielen Endorphinen fällt es beiden schwer, sich körperlich zu trennen, ihre Körper lassen keine Lücke zwischen ihnen zu. Ava lehnt ihre Stirn gegen die von Chiara und drückt sie noch etwas fester an sich. Keine weiß wie lange sie schon so da stehen und alles um sich vergessen. “Ihr zwei könnt wohl überhaupt nicht genug voneinander bekommen, ihr wirkt wie zwei frisch verliebte Teenager". "Der Papa kann sich auch noch genau daran erinnern." "Ach ja, Margot, von ihren …roten Lippen konnte ich auch nie genug bekommen.” räuspert sich Richard und schaut abwechselnd in die Gesichter der beiden Frauen. “Wir sind tatsächlich noch genauso oder vielleicht doch eher noch mehr verliebt ineinander als am Anfang unserer Beziehung." klärt Chiara ihrem Ersatzpapa. “Das ist so schön und seit ihr eine kleine Familie und ich bekomme ein weiteres Enkelkind." "Wir alle freuen uns sehr für euch.” sagt der Hausherr ganz begeistert. Zusammen gehen sie alle in die Villa und unterhalten sich noch etwas. Chiara kam am Nachmittag mit einer schönen Idee um die Ecke und ließ sich von Frau Scholz einen Picknick-Korb vorbereiten. Sie schnappt sich Ava und sie suchen sich eine schöne uneinsichtige Stelle im Garten. Im Halbschatten auf einer großen Decke haben es sich beide Frauen bequem gemacht, Chiaras Kopf liegt in Avas Schoß und sie streichelt zärtlich über die Babykugel. Ava hält ihrer Süßen eine Traube vor dem Mund und Chiara nimmt die grüne zuckersüße Weintraube zwischen ihre Zähne und beißt genüsslich hinein. Seit gut einer Stunde genießen beide die köstlichen Speisen aus dem Picknick-Korb. Diese selige ruhige Atmosphäre, das leise Zwitschern der Vögel im Hintergrund zwischen den Bäumen, die großen popcornartigen Wolken, die vorüberziehen, lassen Ava und Chiara vollends entspannen. “Was wohl unsere kleine Blase darin macht?” fragt die Brünette. “Die schwimmt vermutlich wie eine winzige Kaulquappe in meinem Bauch und freut sich riesig, wie glücklich ihre Mamas sind.” antwortet Ava ganz beseelt. "Ich freue mich so sehr auf die kommenden Monate, wo unser Baby wächst und sich das erstmal bewegt.” kommt es von der Kleinen. Ava muss bei den Worten von Chiara lachen und sagt: “Da wird noch so einiges auf uns zukommen während der Schwangerschaft, aber die größte Arbeit liegt auf meiner Seite." Chiara verzieht leicht das Gesicht und gibt etwas Kleinlaut zu, dass Ava natürlich recht hat. “Du siehst wunderschön aus, du strahlst heute so sehr mein Schatz.” sagt Chiara. Für diesen Satz erntet sie eine honig süßen Kuss von Ava. “Ich denke, mit dem Picknick sind wir durch und jetzt hätte ich sehr große Lust auf etwas Dessert und du siehst zum Anbeißen aus." Wo Avas Lippen zuletzt waren, senkt sie sich wieder zurück auf Chiaras karmesin roten Lippen und bittet mit ihrer Zungenspitze um Einlass. Die Kleine lässt es nur zu gerne geschehen und genießt das Kribbeln, was die kreisende und streichelnde Zunge von Ava in ihr auslöst.

Restart, Munich here we come!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt