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POV: Emmy
Gemeinsam gingen wir ein Stück vom Ausgang der U-Bahn weg. Wir wollten einfach nicht im Weg stehen. Unteranderem auch, weil ich merkte, dass Basti die vielen Menschen um uns herum nicht gefielen. Er schaute sich dauernd um. Erst jetzt fiel mir so wirklich auf, dass er eine Sonnenbrille trug, obwohl die Sonne nicht so stark schien. Ich sollte ihn einfach mal fragen. „Wieso trägst du eigentlich eine Sonnenbrille?" fragte ich ihn. Ich merkte, dass er zögerte. „Ich hab Lichtempfindliche Augen." antwortete er aber dann. „Ach so, okay. Wo wollen wir eigentlich hin?" sagte ich. „Wie wäre es, wenn ich dir einfach mal die Stadt zeige." schlug er vor. Ich nickte begeistert. Also zeigte Basti mir die Stadt. „Berlin ist echt schön." bemerkte ich. „Naja, kommt drauf an, wie du hier lebst." meinte er. „Wie meinst du das?" fragte ich verwirrt. „Manche leben arm hier und manche reich." erklärte er. Doch ich bemerkte, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Was war nur los mit ihm? Mein Handy klingelte plötzlich und wir beide erschreckten uns. Doch ich war, im Gegensatz zu Basti, nicht zusammengezuckt. Entschuldigend sah ich ihn an und ging ran. Es war Merle. „Hi, was ist los?" fragte ich. „Kann ich zu euch kommen oder ihr zu mir?" antwortete sie mit einer Frage. „Ähm, da müsste ich ihn fragen." meinte ich und wartete gar nicht mehr auf ihre Antwort, sondern nahm mein Handy von meinem Ohr weg. „Meinst du, Merle kann schon zu uns kommen?" fragte ich ihn. „Ja, sag ihr, wo wir sind. Dann kann sie ja zu uns kommen." antwortete er, doch ich merkte, dass er zögerte. „Wirklich?" harkte ich nochmal nach. „Wirklich." bestätigte er ohne zu zögern. Ich nickte ihm zu und hielt mein Handy wieder an mein Ohr. „Du kannst zum Brandenburger Tor kommen. Dort sind wir." sagte ich zu Merle und sah nochmal zu Basti. „Okay, bis gleich." sagte sie mit quietschender Stimme und legte auf, bevor ich noch etwas sagen konnte. „Sie ist auf dem Weg." meinte ich zu Basti. Dieser nickte und schaute in die Ferne. Was war da? Ich folgte seinem Blick, konnte aber nichts sehen. Was sollte denn da sein? Genau in diesem Moment kam Merle aus dieser Richtung gelaufen. Ich winkte ihr, damit sie uns nicht übersah. Als sie Basti sah, strahlten ihre Augen mit ihrem Lächeln um die Wette. Keiner Ahnung, was mehr strahlte. Keiner sagte irgendwas. „Hi. Ich bin Merle." unterbrach meine beste Freundin die Stille zwischen uns. Basti lächelte sie an, sagte aber nichts. Verwirrt schaute Merle zu mir. Ich sah sie entschuldigend und verwirrt an. Was hatte er auf einmal?

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Ein lilafarbenes Geheimnis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt