Der Wald

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In der Nacht habe ich einen eigenartigen Traum.

Ich stehe in einem Wald. Die Bäume sind unglaublich groß. Doch das ist nicht das einzige. Das Moos unter meinen Füßen ist grüner als jedes Moos der Welt. Kleine Mohnblumen tummeln sich hier. Interessant. Blaue Blumen. Kleine Veilchen. So einen Ort habe ich noch nie gesehen. Ich laufe den Weg entlang. Er ist mit Laternen geschmückt. Glühwürmchen fliegen über dem Weg. Es ist traumhaft. Aber ich verstehe es nicht. Wie bin ich hier hergekommen? Und vor allem wo bin ich? Es ist der magischste Ort den ich je gesehen habe. Ich muss vorsichtig sein, schreit irgendein Instinkt aus meinem inneren.
Aber der Rest ist fühlt sich sicher und geborgen.

Wie ich so den Weg entlang gehe, merke ich, dass es hier keinen Eingang und kein Ende gibt. Dieser Wald muss gigantisch sein. Ein einfacher Wald ist das nicht. Diese Natur habe ich noch nie in Kombination gesehen. Hoffentlich steht er unter Naturschutz.

Der Weg erstreckt sich ewig. Ich habe sicher genug Zeit diese Laternen genauer zu betrachten. Sie haben einen orange-gelben Schein. Das Metall ist mit kleinen Blumen verziert. Unter anderem mit - wer hätte es gedacht - mit Mohnblumen. Es scheint sehr viel Aufwand gewesen zu sein. Zu mal das hier wahrscheinlich 1000 sind. Es führen mehrere Wege hier entlang und jeder ist mit Laternen geschmückt.

Ich werde aufmerksam. Ich werde definitiv beobachtet. Klar, es ist schließlich ein Wald. Aber diesmal ist es anders. Hier ist jemand. Jeder meiner Atemzüge wird beobachtet. Mein Herz schlägt mir nun stärker in der Brust. Ich wende mich doch da ist niemand. Noch ein mal.

Da. Ich erspähe zwei braune Augen. Sie sehen aus wie die Rinde eines Baumes. Sie haben ein magisches Aussehen. Ich sehe jedoch nur diese Augen. Ich halte meinen Atem an. Bloß nicht wegdrehen. Doch auch das Wesen lässt nicht nach. Das kann doch nicht sein.

Nach ungefähr 7 Minuten zieht es sich zurück. Die Augen werden dunkler und entfernen sich. Es ist weg. Und jetzt? Soll ich mich bewegen?

Ich beschließe einen Fuß vor den anderen zu setzen. Jedoch sind meine Sinne jetzt aufmerksamer. Trotzdem kann ich nicht einfach da rum stehen. Irgendwas in mir zieht mich in die Richtung des Weges. Also einfach auf gut Glück dort hin laufen. Was kann schon passieren?

Meine Beine werden müde. Ich laufe jetzt schon bestimmt 10 Minuten und immer noch kein Ende in Sicht. Das Gefühl beobachtet zu werden vergeht jedoch kein Stück.

Ich schaue nach oben. Warte...da sind Augen! Zwar nicht die braunen von vorhin aber Augen!

Schlagartig stocke ich. Ich sehe mich genauer um. Schon bemerke ich die vielen Augenpaare. Nur schwer kann ich die Silhouetten in dem dämmendem Licht mancher Gestalten erahnen. Einige von ihnen scheinen einer Vogelart anzugehören. Andere sind Nagetiere und Kletterer. Doch so genau weiß ich es auch nicht. Nur ihre Augen. Alle sind unterschiedlich. Es sind auch Farben dabei, die ich noch nie gesehen habe. Violett. Pink. Eigentlich alle Farben die man kennt.

Es beängstigt mich schon etwas von so vielen Wesen angeschaut zu werden. Ein mulmiges Gefühl kommt in mir auf. Dabei sind es nur Tiere...

Mein Blick schweift langsam in Richtung Weg. In der Ferne sehe ich einen Platz. Ich erkenne nichts genaues. Aber ist es klug dahin zu gehen?

Ich überlege. Mein Blick pendeln ständig zwischen den Augen und dem Ende des Weges umher. Schwierig. Ich kann nicht einfach stehen bleiben. Zurück gehen wäre eine Möglichkeit. Doch dann würde ich niemals erfahren was dort hinten liegt. Aber drauf zu laufen ist auch gefährlich.

Die Neugierde gewinnt. Es zieht mich einfach zu sehr dort hin. Also los. Wird schon schief gehen.

Zuerst kann ich nur zitternd einen Fuß vor den anderen bewegen. Aber je näher ich komme, umso zuversichtlicher fühle ich mich. Bedacht auf meine Beobachter laufe ich den Weg entlang. Gleich, gleich bin ich da...

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