~Sky~
»Ich liebe dich«, Floras Stimme ertönt leise in meinem Kopf. Das kam wirklich überraschend. Ich hätte nie erwartet, dass sie so fühlt.
Die wunderschöne Katze blickt mir tief in die Augen. Wahrscheinlich erwartet sie meine Reaktion. Doch ich kann mich nicht von ihren waldgrünen Augen lösen. So ein perfektes Wesen und sie steht direkt neben mir.
»Tut mir leid. Es ist mir einfach so herausgerutscht«, stottert sie verlegen. Wie süß sie doch ist, wenn sie verunsichert ist.
Die Katze legt ihre Ohren an und verkleinert ihren Körper. Wäre sie ein Mensch, würde Flora garantiert rot werden. Auch wenn sie dann ebenso wunderschön wäre, wie sie es jetzt ist.
»Flora, ich liebe dich auch«, meine ich ruhig und berühre ihre Nase mit der meinen. Die Überraschung ist ihr förmlich anzusehen. Ihr Atem stoppt und sie sieht mich völlig verblüfft an. Süß.
»Du...Du liebst mich?«, höre ich ihre Stimme verblüfft in meinem Kopf. »Ja Flora«, antworte ich ihr zufrieden. »Aber du meintest doch, du findest mich nur nett?«, meint das perfekte Wesen vor mir. Verstehe. Deswegen war sie so geknickt gewesen. Ich hätte es merken sollen, doch ihre Gedanken hatten nur noch vor Wut und Trauer gesprudelt.
»Tut mir leid, falls ich nicht deutlich gewesen war. Ich finde dich nicht nur nett«, entgegne ich. Floras Augen werden noch größer. Als Katze sieht das schon etwas seltsam aus, aber dennoch muss ich mir ein Lachen in Gedanken verkneifen, schließlich kann sie es hören.
Gewagt lege ich meinen Kopf auf ihrem Rücken ab. Flora lässt es einfach geschehen. Sie zeigt keinen Anschein von Abneigung. Hatte sie schon immer so über mich gedacht?
Ein leises Schnurren entfährt mir. Sie wird meine Vibrationen spüren, aber das ist egal. Ich will gerade nur sie. Ich werde sie niemals wieder gehen lassen. Flora gehört mir und ich werde sie niemandem geben. Sie ist das beste, was es gibt. Wenn jemand ihr auch nur ein Haar krümmen würde, würde er mich richtig kennenlernen. Ihr darf nichts passieren.
Als sie damals traurig gewesen war. Es war für mich wie ein Stich gewesen. So will ich sie nie wieder erleben müssen. Ihr soll kein Leid mehr widerfahren, wenn ich es verhindern kann.
Flora beginnt ebenfalls mit Schnurren. Vorsichtig schmiegt sie ihren Kopf an mich. Was für ein schönes Gefühl. Ihr Körper ist so warm und zerbrechlich. Sie würde es niemals zugeben, aber sie ist wahnsinnig empfindlich.
Vorsichtig löst sie ihren Kopf von meinem Hals. Ich versuche, den Moment in die Länge zu ziehen, aber Flora windet sich heraus. Glücklich blickt sie in meine Augen.
»Ich hätte niemals gedacht, dass es diesen Moment jemals geben würde«, sagt sie plötzlich. »Ich hätte niemals gedacht, dass so jemand perfektes wie du, sich in mich verlieben könnte«, erwidere ich verliebt. Flora senkt ihren Kopf. Ein glückliches Gefühl geht von ihr aus.
»Danke für alles«, meint sie freudig. Ich drücke meinen Kopf an sie als Antwort. Meine Flora. Niemals würde ich sie wieder gehen lassen.
Die Katze setzt sich und blickt mir fest in die Augen. »Was wollen wir eigentlich mit dem Rest des Kaninchens machen?«, fragt sie plötzlich. »Keine Ahnung. Warum wechselst du das Thema?«, so lasse ich sie nicht davon kommen. »Ich mach nur Spaß. Wie wäre es, wenn wir uns zurück verwandeln und zurück gehen? Es ist spät«, erwidert sie freundlich. Na gut. Dann kann ich sie als Mensch umarmen. Auch nicht schlimm.
Hinter den Bäumen kommt dieses wunderschöne Mädchen hervor. Sie sieht mich verlegen an. Meine Verwandlung klappt deutlich besser als ihre, aber sie macht Fortschritte.
Verliebt gehe ich auf sie zu und schließe sie fest in die Arme. Das wollte ich schon so lange tun. Genussvoll sauge ich ihren Geruch ein.
Flora wirkt vorerst überrascht. Wahrscheinlich kann sie es immer noch nicht glauben.
Langsam lasse ich das Mädchen los. Sie sieht mir direkt in die Augen. Plötzlich legt sie ihre Arme um meine Hals und umarmt mich fest. Diesmal bin ich derjenige, der es nicht glauben kann. Sie hat sich wirklich für mich entschieden.
Nachdem sie mich wieder losgelassen hat, laufen wir dicht nebeneinander den Weg entlang. Nach einer Weile, wage ich etwas. Vorsichtig fasse ich nach ihrer Hand. Vorerst berühre ich nur ihre Fingerspitzen, um zu schauen, ob sie es erwidert. Ihre Finger schließen sich ebenfalls um meine Hand.
Verblüfft sehe ich an meinem Arm hinunter. Tatsächlich liegt ihre Hand fest in meiner. Ich schaue ihren Arm entlang, bis zu ihrem Gesicht. Floras Wangen haben eine rote Farbe angenommen.
Das hübsche Mädchen dreht ihren Kopf in meine Richtung und lächelt mich verlegen an. Sofort vergräbt sie ihr Gesicht in ihren Haaren. Mir entfährt ein Schmunzeln. Sie ist so niedlich.
Lautlos laufen wir den Weg entlang. Es braucht keine Worte. Jeder weiß, wie sich der andere fühlt. Dieses Gefühl könnte man nicht einmal in Worte fassen. Es ist das beste Gefühl, das existiert. Am liebsten würde ich die Zeit anhalten, denn dort vorne erscheinen schon die ersten Zelte. Hier werde ich Flora gehen lassen müssen, schließlich lebe ich woanders.
»Morgen wieder am Bach?«, schlage ich leise vor. Flora nickt sehnsüchtig. Ich drücke sie zum Abschied dicht an meinen Körper. Am liebsten würde ich sie nie wieder los lassen, aber sie sollte wirklich schlafen gehen. Das Training war anstrengend und heute gab es einige Überraschungen.
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The Endless Forest
FantasíaPure Fantasie. Das denkt jeder, wenn er an einen endlosen Wald mit eigenartigen Wesen denkt. Jeder würde es für verrückt halten. Aber, was, wenn ich dir sage, dass es tatsächlich so etwas gibt? Und ich dorthin geraten bin? Hätte mir jemand gesagt, d...