Kapitel 17

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"Ich hoffe den anderen geht es gut.", murmelt Ayame. Aiko lächelt. "Keine Angst, sie sind stark und selbst, wenn Ryotas Schnelligkeit versagt und Emiko ihre Konzentration verliert, auf Kayumi ist Verlass. Sie ist unglaublich und spätestens, wenn sie ihre Fähigkeit einsetzt, erzittern ihre Gegner.", erklärt Aiko überzeugt. Das beruhigt Ayame ein wenig. "Wenn du das sagst... Es wird sicher alles gut." Etwas zieht an ihrer Jacke, woraufhin sie ein bisschen zusammenzuckt. "Frau Rebellin.. was ist denn da los?", fragt ein kleiner Junge. Als, Ayame runterschaut erkennt sie das Kind von zuvor. "Oh ähm... Die anderen sind etwas vorgelaufen, um nach zu sehen, ob da jemand böses ist.", versucht sie zu erklären. Der Junge schaut ängstlich. "Sind wir in.. Gefahr?", sagt er zögerlich. Ayame kniet sich zu ihm runter. "Keine Sorge. Unsere Freunde sind sehr stark. Niemandem hier wird etwas passieren, versprochen.", erklärt sie und nimmt vorsichtig seine Hände, "Am besten gehst du jetzt zu deinen Eltern, ja?" Der Junge sieht nun noch trauriger aus. Ayame realisiert schnell, was der Fehler war und wurde noch besorgter. "Mama und Papa sind tot. Werde ich... auch sterben...?", flüstert er und Tränen sammeln sich in seinen grauen Augen. "N-nein nein... Du.. nein. Wir lassen nicht zu, dass du oder irgendwer hier stirbt, ok? Ich werde alles tun, um euch zu beschützen.", sagt sie beruhigend und nimmt ihn in die Arme. Der Junge wischt eine Träne aus seinem Gesicht und nickt. Auch Aiko kommt dazu und lächelt. In ihrer Hand hält sie eine kleine Katzen-ähnliche Kreatur aus Schatten. "Hier, das ist Toga. Wenn du ganz große Angst hast, dann kannst du sie streicheln oder umarmen.", erklärt sie und das schwarze Kätzchen springt zu Boden. Ein kleines Lächeln formt sich auf dem Gesicht des Kindes und er weicht wieder etwas zurück, zusammen mit der Katze. "Wie süß.", kommentiert Ayame, während sie aufsteht. "Viele, vor allem Kinder haben in solchen Momenten große Angst. Die meisten geben es nicht direkt zu aber es beunruhigt sie natürlich auch. Wie könnte man auch keine Angst haben. Wenn man immer wieder mit solchen Leuten zu tun hat, dann lernt man, wie man wen am besten beruhigen kann. Kinder lassen sich durch Zuspruch und Nähe beruhigen, allerdings kann man ja nicht dauerhaft zehn Kinder umarmen und wenn sie keine Familie dafür haben, dann sind Tiere perfekt für den Job. Er wird weiterhin Angst haben aber nun kann er an etwas fest halten, wenn er seinen Halt verliert.", erklärt Aiko." "Ah.. Du kannst ja ziemlich gut mit Kindern umgehen.", antwortet Ayame, "Yuki hat mir mal erzählt, dass ihr euch schon lang kennt und du immer, wie eine große Schwester warst. Ich konnte mir das ehrlich gesagt bisher nicht wirklich vorstellen aber du kannst wirklich behutsam sein." "Klar! Ich bin nicht immer so laut, haha!", lacht Aiko, bevor sie plötzlich ihre Augen auf reist. "Ein Schatten wurde zerstört." Sie dreht sich schnell um und springt hoch in die Luft, um einen besseren Überblick zu bekommen. Hinter der Gruppe fehlt tatsächlich eine Schattenkreatur aber niemand ist zu sehen. "Aiko!", ruft Ayame und zeigt auf eine junge Frau, die zwei weitere Schatten zerstört. Schnell bewegt sich Aiko dort hin, während sie mehr Schatten dort hin schickt. Die Frau lässt sich nicht stören und zerschlägt diese ganz einfach mit einem langen Starb. Panisch versuchen die Hybriden weg zu rennen aber die Frau in den weißen Klamotten läuft frontal durch die Mitte. Jede Person, die sie berührt, erstarrt. Aiko springt direkt auf sie zu. Mit einer Axt, die sie aus den Schatten ihres Ärmels erschuf schlägt sie in den Boden, auf dem eben noch die Frau stand. Währenddessen versucht Ayame so viele der Hybriden weg zu bringen, wie nur möglich. Die Frau steht genau vor Aiko. Ihre Haare sind hellblau und gehen fast bis zu ihren Schultern. Ein Teil ihres Ponys bedeckt ihr linkes Auge, zwei dünne, geflochtene Zöpfe hängen aus ihrem Unterhaar. Genauso hell blau sind auch ihre kalten Augen. Ihre schneeweiße Haut gibt einem das Gefühl, man würde auf eine elegante Schneelandschaft schauen. Erneut setzt Aiko zum Schlag an. Die Frau wehrt diesen gekonnt mit ihrem Starb ab und entwaffnet sie blitzschnell. Plötzlich ragen Stacheln aus dem Schatten ihrer Gegnerin, die knapp an ihr vorbei stechen. Obwohl der Starb keines weges scharf, wie ein Messer ist, scheint sie die Schatten einfach durch zu trennen. "Wer bist du!", ruft Aiko ihr zu, geschockt davon, wie einfach sie jede ihrer Attacken abwehrt. Erstaunlicherweise antwortet sie: "Mein Name ist Siwa Horin, oberste Soldatin des dritten Ranges." Ihre Stimme klingt so ruhig und kalt, wie ihre Erscheinung. "Ich würde jetzt wahrscheinlich große Angst bekommen, wenn ich wüsste, was der dritte Rang ist!", lacht Aiko stolz. Verwirrt schauen Siwa, sowie auch Ayame zu ihr. "Wie, du weißt nicht, was das ist?!", schreit Ayame geschockt. "Weißt du denn was das ist?" "N-nein aber du bist ja auch schon viel länger hier!" Eine tiefer Schlag auf Aikos Beine unterbricht die beiden und sie lässt schnell eine Wand aus Schatten erscheinen. Immer wieder greift sie mithilfe von Kreaturen und Strukturen aus Schatten an aber Siwa wehrt alles problemlos ab. Sie bewegt sich elegant und ihre präzisen Schläge treffen Aiko mehrmals. "Argh!" Aiko schreit kurz auf, als die Frau sie in den Bauch trifft. Während sie wieder auf die Beine kommt, steht Siwa schon wieder vor ihr und legt eine Hand auf ihre Stirn. "Du bist zu schwach." Kälte prägt Aikos Gesicht und zieht durch ihren Körper. Egal, wie sehr sie sich bemüht, Aiko kann sich nicht mehr bewegen. "Aiko!", ruft Ayame und zieht panisch ein mittelgroßes Messer. Zitternd hält sie es mit beiden Händen. "was hast du mit ihr gemacht?!" "Ich habe sie eingefroren. Ihr Körper ist bewegungsunfähig und erstarrt." Mittlerweile sind alle um Ayame rum still. Die Frau hat in kürzester Zeit jeden berührt, was Ayame nur noch nervöser macht. Sie geht auf Ayame zu, die immernoch das Messer vor sich hält. "Mach es wieder rückgängig! Tau sie alle wieder auf, sonst..! Sonst...", jammert Ayame. Siwa bewegt sich, wie in Schallgeschwindigkeit genau vor sie und schlägt das Messer aus ihrer Hand, bevor sie ihre Beine weg tritt. Ein weiterer Schlag hält Ayame am Boden. Siwa schaut runter und mustert Ayame. "Diese Augen...", flüstert sie plötzlich etwas überrascht. Ihre Augen weiten sich ein wenig. "Sag, bist du die Tochter von Hana Soledad?", fragt sie. Ayames Herz setzt einen Moment aus. "Ich... J-ja..", murmelt sie ängstlich. Bei ihren Worten öffnen sich die Augen von Siwa noch etwas mehr. "Also wirklich... Ich kann mich noch immer ganz genau an ihr Gesicht erinnern." Sie nimmt den Starb wieder an sich und tritt einen Schritt zurück. Überraschenderweise hält sie ihre Hand hin. Ayame überlegt diese zu nehmen, erinnert sich aber daran, was mit Aiko passierte. "Keine Angst, ich werde dich nicht einfrieren. Komm schon, lass mich dir hoch helfen.", erklärt sie und hält ihre Hand noch näher. Zögerlich greift Ayame diese und zieht sich an ihr hoch.

A field of yellow carnationsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt