Kapitel 21

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"So in etwa lief das ab.", lacht Meister Shibata. "Also ward ich wirklich bei der Mafia auf der Schule?!", fragt Ayame ungläubig. "Ganz richtig. Allerdings haben Hana und ich nach dem Abschluss die Mafia verlassen. Akira ist die einzige, die zurück blieb.", erklärt er. Ayame ist überrascht von der Geschichte. Sie hätte nie erwartet, dass ihre Mutter mal bei der Mafia war. "Ach und.. Dieses andere Mädchen, Akira, sie war ja ziemlich Geld gierig. Da ist mir noch was eingefallen." "Nur raus damit.", lächelt Meister Shibata. "Sie haben mir erzählt, warum meine Mutter verschwunden ist aber nicht, wieso sie unser ganzes Geld mitgenommen hat.", sagt Ayame neugierig. "Geld? Davon weiß ich leider nichts?", antwortet er. "Oh..." Verwirrt und enttäuscht hält Ayame ihren Arm. "Wenn du willst, werd ich versuchen es heraus zu finden. Ich kann nicht all meine Zeit darein investieren aber zumindest ein paar Akten durchlesen. Ich muss zugeben, auch mich interessiert der Grund, warum Hana so viel Geld mit in ihren Tod nahm.", fügt Meister Shibata hinzu. "Das wäre toll, ja!" Er nickt und Ayames Lippen formen sich wieder zu einem Lächeln. "Du solltest jetzt wieder auf dein Zimmer. Um 17:30Uhr beginnt dein Training. Ich zähle darauf, dass du stärker wirst, Ayame.", sagt er und deutet auf das Tor. Ayame verabschiedet sich. Sie verlässt Meister Shibatas Büro und schließt die Tür hinter sich. Zügig läuft sie von dort aus los. "Du bist ihr wirklich ähnlich... Ich hoffe nur, dass du nicht vom Weg abkommst, sowie Hana es tat.", redet Shibata vor sich hin. Die nächsten 2 Monate  lief alles gleich. Jeden Tag tat Ayame nichts anderes, als Trinken, Essen, Schlafen und natürlich Trainieren. Ryota, Misaki und Haruko halfen ihr, wobei die beiden Verkreuzten eher allein in der Halle trainierten und Ryota sich auf Ayame konzentrierte. Sie lernte viel dazu, konnte nun noch besser ausweichen, präziser schießen und schneller zu stechen. Trotzdem hat sie Ryota seit der Aufgabe, die er ihr gab nicht berührt. Immer wieder hat sie unauffällig versucht ihn an zu tippen, doch er wich einfach aus. Auch heute ging sie den selben Gang entlang, den sie jeden Tag folgt. "Hey Ayame, da bist du ja.", ruft Ryota, der sich neben der Tür zur Halle an die Wand lehnt. "Ahh sorry! Hab mich mal wieder ein wenig verlaufen.", lacht sie beschämt. Während sie auf ihn zu kommt, schaut sie sich irritiert hin und her. "Wo sind denn die anderen Beiden?", fragt sie. "Misaki und Haruko haben ab jetzt mit jemand anderem Training, damit ich mich vollkommen auf dich konzentrieren kann.", antwortet Ryota, "Kayumi hat mir gesagt, du willst stärker werden, und zwar so richtig. Seitdem hab ich versucht Einzeltraining zu organisieren und jetzt können wir richtig anfangen." Verdutzt folgt Ayame ihm in die Halle. Wer hätte gedacht, dass sich Ryota dafür einsetzt. "Wir haben in den letzten Monaten nun alle Grundlagen durch genommen. Bist du bereit für richtiges Training?", lächelt er. Es ist vermutlich das erste mal, dass Ayame ihn so entschlossen grinsen sieht. Ryota greift sich eine Schusswaffe. "Was machen wir den heute?", fragt Ayame, als Ryota die Pistole nachläd, "R-ryota?" Er zeigt mit der Waffe auf sie. "Hey hey hey!!", stammelt sie ängstlich. "Hiermit beginnt dein heutiges Training.", sagt Ryota und schießt auf Ayame. Panisch duckt sie sich und weicht damit der Patrone aus. Davon ausgehend, dass er nicht noch einmal schießen würde, stellt Ayame sich wieder normal hin. Direkt ertönen noch zwei weitere Schüsse, direkt auf sie. "Was soll denn das?! Willst du mich umbringen?!", kreicht Ayame. Ryota ignoriert ihre Schreie und fährt einfach fort. Egal, wie weit sie rentt, egal, wie sehr sie hin und her weicht, seine Schüsse sind unglaublich präzise. Es scheint eine halbe Ewigkeit an zu dauern, bis er das Feuer einstellt. "Nicht schlecht. Keine einzige Patrone hat dich auch nur gestriffen. Da hast du ja wirklich was bei mir gelernt.", ruft Ryota fast schon stolz klingend. Vollkommen außer Atem schaut Ayame an sich hinunter. Tatsächlich wurde sie nicht getroffen. "D-du hast recht!", antwortet sie überrascht. Erneut grinst Ryota. "Trotzdem war das echt scheiße! Du kannst mich doch nicht einfach so abknallen!!", jammert Ayame sauer. "In Extremsituationen blühen die meisten um einiges mehr auf, so auch du. Wenn wir jedes mal nur ein paar Übungen durchgehen, wirst du nichts dazu lernen.", erklärt Ryota. Immer noch beleidigt, stimmt sie ihm zu. "Vielleicht hast du ja recht..." "Na dann, lass uns erstmal ein kleines Workout durch gehen, bevor wir wieder zum Kämpfen zurück kommen.", sagt Ryota. Er nimmt zwei Matten, welche er gegenüber auf den Boden legt. "Ach das beruhigt mich ja. Die Workouts gehen ja immer voll klar.", schnauft Ayame. "Oh ja.. dann fangen wir doch mal an." Als Ryota die Übungen nennt, welche als Beispiel 50 Liegestütze beinhalten, erblasst sie. "S-so viele..? Das schaff ich doch niemals!", stammelt Ayame. "Wer wollte denn so gern, ganz schnell stärker werden. Da musst du nun mal auch etwas dafür tun.", antwortet Ryota und zuckt mit seinen Schultern. Ayame seufzt. Ihr fallen überhaupt keine Gegenargumente ein, also macht sie einfach, was ihr Trainer ihr befehlt. Schwitzend und völlig außer Atem lässt sie sich nach dem Workout einfach zu Boden fallen. "Ich kann nicht meeehhhhhr...", jammert sie . "Komm schon, wir sind noch lange nicht fertig. Wenn du es unbedingt brauchst, können wir ne kurze Pause machen.", sagt er bestimmend. Er zieht ihre Matte weg, sowie seine eigene und bringt sie weg. "Raff dich jetzt auf!", kommandiert Ryota nach ungefähr 5 Minuten und Ayame zwingt sich wieder auf die Beine. "Können wir nicht noch ein kleeiiin wenig länger entspannen?", murmelt sie. "Ne, wir müssen den Trainingsplan einhalten. Als nächstes geht es wieder an die Schusswaffen, aber diesmal haltest du die Pistole, nicht ich." Nach einem weiteren angestrengten Stöhnen, geht Ayame zu ihm und wählt eine leichte Pistole aus. "Na los, keine Scheu. Schieß auf mich, als würdest du mich tatsächlich treffen wollen.", fordert Ryota sie auf. Nervös hält Ayame die Waffe auf ihn. "Was wenn ich dich doch treffe?", murmelt sie. "Du denkst wirklich, dass du mich abschießen könntest? Selbst, wenn du mich zufällig triffst, werde ich keine Verletzungen erleiden. Die Patronen sind immerhin aus Metall.", erklärt Ryota. Sie zielt und drückt den Abzug. Der Knall ertönt aber die Patrone fliegt völlig falsch. "Konzentrier dich, Ayame!", ruft er und erneut schießt Ayame auf ihn. Ein paar der Schüsse kommen ihm nah aber er lässt sich nicht treffen. Problemlos tanzt er, um die Schüsse herum. Die Fehlschläge frustieren Ayame ein wenig. "Na komm schon, leg dich mal etwas ins Zeug!" "Ich versuchs ja!", antwortet Ayame gereizt. Auch nach einiger Zeit, will keine Patrone Ryota erreichen. Das Training zieht sich noch einige Stunden länger. Verschiedene Übungen ermüden Ayame extrem, weshalb sie fast schon froh ist, als Ryota es beendet. Schwitzend stellt sie sich natürlich sofort unter die Dusche.

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