"Es tut mir leid. Ich hab alles kaputt gemacht...", jammert Ayame auf ihrem Bett. Kayumi, die ebenfalls im Zimmer sitzt, schaut sie mitleidig an. "Du kannst nichts dafür. Wenn du gegen sie gekämpft hättest, hätte es nichts geändert.", antwortet sie. "Aber genau das ist doch das Problem. Ich konnte niemandem helfen. Ich habe... ich hab dem kleinen Jungen versprochen, ich würde sie alle beschützen, ich würde nicht zulassen, dass ihm etwas passiert." Tränen fließen über ihre Wangen und sie zieht ihre Beine an sich ran. "Ayame...", flüstert Kayumi und geht zu ihr rüber. Sie legt ihre Arme um ihren Körper und streichelt ihr vorsichtig über den Rücken. "Wenn du weinen musst, ist das ok... Ich will nur, dass du weißt, dass ich für dich da bin. Und ich bin nicht die einzige. Mach dir keine zu großen Sorgen, es gibt immer Tage, an denen wir scheitern.", erklärt sie ruhig und tröstend. Ayame seufzt. "Du verstehst das nicht...", stöhnt sie, ihre Hände hält sie an ihre Augen, um die Tränen abzufangen. "Ach Ayame.. ich verstehe dich besser als du denkst. Jeder hat einmal klein angefangen. Ich habe von klein auf gelernt, wie man kämpft, wie man tötet...", erzählt Kayumi. "Seit klein auf..?" Ayame schaut etwas hoch, ihre Augen wässrig. "Mhm.. Und ich war schrecklich. Ich war zu schwach und wurde immer dem Druck ausgesetzt, besser zu sein, andere Stolz zu machen und dabei... Hab ich alles andere vernachlässigt.", fährt Kayumi betrübt fort. Sie bewegt ihre Hand, mit der sie Ayame Rücken zuvor streichelte, zu ihrem Kopf und hält diesen vorsichtig hoch. "Verstehst du, was ich dir sagen will? Du setzt dich selbst zu viel unter Druck. Du bist gerade mal 17, in so einem Alter, sollte man noch nicht kämpfen." Ayame wischt die Tränen von ihrem Gesicht und nickt. "So ist gut...", lächelt Kayumi behutsam. "Aber..", fängt Ayame stotternd an, "Ich will trotzdem stärker werden... Ich möchte die Leute beschützen, die sich nicht selbst beschützen können und für meine Freunde da sein können." Etwas überrascht nimmt Kayumi ihre Hand zurück, lächelt dann aber wieder. "Ich bin mir sicher, du kannst noch sehr stark werden, Ayame. Solange du die richtigen Entscheidungen triffst und dein Ziel verfolgst.", murmelt Kayumi aufmunternd. Beim Aufstehen streichelt sie ihr noch einmal kurz über die Schulter. "Ich werde mich ab jetzt voll und ganz aufs Training konzentrieren.", sagt Ayame noch, woraufhin Kayumi seufzt. "Hast du überhaupt verstanden, was ich dir sagen wollte?", fragt sie etwas enttäuscht. "Du hast gesagt, ich soll an meinen Träumen festhalten und das werde ich tun.", antwortet Ayame nun entschlossen. Kayumi kann nicht anders als etwas zu Lächeln, auch wenn sie eigentlich etwas anderes bewirken wollte. "Alles klar.. Dann werd ich da sein, wenn du Hilfe brauchst." Ayame greift nach ihrem Schlafanzug. Während sie in die Hose schlüpft, schaut sie zu Kayumi, die gerade etwas auf dem Schreibtisch suchst. "Willst du dich nicht auch langsam umziehen?", fragt sie. "Hm? Ach.. Nein. Ich muss nochmal raus. Nachts ist die beste Zeit, um Geheimnisse zu bewahren.", lächelt Kayumi und zwinkert ihr zu. Sie schmeißt sich eine Jacke drüber und verlässt mit einem Winken das Zimmer. "Bis morgen früh.", verabschiedet sich Kayumi. "Ob sie wohl wieder Informationen sammelt..?", murmelt sie vor sich hin. Ayame beschließt nicht zu lang drüber nach zu denken und zieht sich weiter um. Es ist schon spät geworden. Sie legt sich ins Bett, welches heute tatsächlich ziemlich gemütlich ist. Langsam schließen sich ihre Augen und sie verschmilzt mit der Stille im Raum. Die Nacht ist weder warm noch kalt. Als Ayame ihre Augen öffnet, schaut sie hoch in einen hellblauen Himmel. Links und rechts von ihr sprießen Grashalme aus dem Boden. Sie liegt in einer Wiese. Die Sonne scheint auf ihren Körper und Wärme breitet sich aus, die durch eine kühle Sommerbrise ergänzt wird. "Wie schön...", flüstert sie verschlafen. Ayame streckt sich und setzt sich langsam auf. "Wo bin ich..? Ein Traum?", murmelt sie vor sich hin. Sie schaut sich um, und alles was sie sieht ist eine riesige, unendlich erscheinende Blumen Wiese. Sie steht in einem Feld voller gelber Nelken und weit und breit ist nichts anderes zu sehen. Ihr intensiver Geruch zieht in Ayames Nase. "Wie schön..", wiederholt sie sich. Vorsichtig kommt sie auf die Beine und schaut sich die Blumen genauer an. Sie läuft durch die Wiese. Die Blumen sind hoch und kitzeln an ihren Beinen. Ayame ist sich nicht sicher wie viel Zeit vergeht. Vielleicht spaziert sie schon seit Stunden, oder vielleicht auch nur seit ein paar Minuten. Ihre Bein geben jedenfalls langsam nach. Sie lässt sich auf die Knie fallen. Es scheint als würden die Blumen sie zu sich ziehen. Ayame legt sich wieder hin, weit ausgebreitet im Feld voller gelben Nelken. Ihre Augen schließen sich wieder und sie liegt für eine Weile einfach da. Am nächsten Tag, war Kayumi nicht im Zimmer zu finden. Ob sie wieder Weg oder immer noch Weg war, konnte Ayame nicht sagen. Sie frühstückt allein und wollte direkt zum Training. Allerdings wurde sie im Gang aufgehalten. "Ich habe dich gesucht Ayame.", sagt Meister Shibata, der vor ihr im eher metallischen Gang steht. "Meister Shibata!", erschreckt Ayame sich, die nur zu Boden schaute. "Entschuldige, falls ich dich erschreckt habe. Weißt du noch, als ich sagte, ich wolle nochmal mit dir sprechen. Du bist zur Mission gegangen und ich hatte nicht mehr die Chance dich in mein Büro zu holen, deshalb dachte ich, ich fange dich heute im Gang ab.", erklärt er. "Oh ok.. A-aber was ist mit dem Training?", stottert Ayame. "Ich habe Ryota gesagt, er soll es auf später verlegen, damit du es nicht verpasst" Meister Shibata lächelt, als Ayame beruhigt aufatmet. "Also, komm mit Ayame.", sagt er und geht los. Ayame folgt dem Boss bis zu seinem Büro. Gemeinsam treten sie ein und er setzt sich auf die andere Seite des Tisches. "Setz dich ruhig.", fordert er sie auf und Ayame tut was er sagt. "Ich habe dich doch gefragt, ob du den Rebellen beitreten willst und du hast ja gesagt.", fängt er an. Ayame nickt. "Ich dachte wir könnten es offiziell machen. Ich hab all die Papiere organisiert und sogar ein Abzeichen." "Papiere? Moment mal, es gibt Abzeichen?!", fragt Ayame überrascht. Jetzt, wo sie so drüber nachdenkt, gibt es ja überhaupt keine Uniform. "Jeder hier trägt das Abzeichen, allerdings eher versteckt. Es wäre sinnlos draußen damit rum zu laufen, findest du nicht?", lacht er. "Stimmt... Ihr seid ja bei den Zivilisten nicht ganz so beliebt." Meister Shibata nickt. Er schiebt drei Blätter zu ihr rüber, sowie ein kleiner Pin mit einem Logo drauf. HIER LOGO BESCHREIBEN. Als Ayame das Abzeichen sieht, erinnert sie sich. Kayumi hatte es an der Bar vorgezeigt und es gab ein paar Leute, die es im Stützpunkt offen tragen. Sie hatte nie wirklich darauf geachtet. "Du musst nur hier, da und da unterzeichnen. Dann bist du ein offizielles Mitglied.", sagt Meister Shibata. Ayame über fliegt die Zettel. Einer spricht von Loyalität der Organisation und des Bosses gegenüber, der zweite davon dass man zum Wohle aller, sein Leben jederzeit aufs Spiel setzt und der dritte gibt ihr Erlaubnis und Zutritt zu verschiedenste Dinge. Auf allen stehen eine Menge Informationen, die Ayame erst ein mal aufnehmen muss. Der Boss schaut ihr zu, wie sie nachdenkt. Der Stift verweilt noch kurz in ihrer Hand, bevor sie ihre Unterschriften auf dem Papier platziert. "Wie schön, dass du nun ein offizieller Teil von uns bist. Ich bin mir sicher, du wirst unglaubliches tun und eine große Hilfe sein.", jubelt er. Bei diesen Worten muss Ayame an ihre erste Mission denken. Kann sie wirklich eine Hilfe sein?
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A field of yellow carnations
حركة (أكشن)Ayame ist ein Mensch oder zumindest denkt sie das. Vor einiger Zeit verschwand ihre Mutter spurlos, zusammen mit dem gesamten Ersparten der Familie. Kurz darauf wurden sie über ihren Tod informiert. Anders als ihr Vater, will Ayame unbedingt herausf...
