47. Kapitel - Silas

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Lyall stupst mich verstohlen in die Seite. „Sag mal, denkst du zwischen Eric und Valerie war gestern was? Also, was..."

Er fuchtelt wild in der Luft herum, während er aufpasst, dass Eric weiterhin außer Hörweite ist.

Ich kichere über seinen Beschützerinstinkt.

„Was genau meinst du?", frage ich und amüsiere mich still darüber, wie verlegen er aussieht.

„Meinst du, er hat sie markiert?" Lyall läuft allein von der Vorstellung knallrot an und ich schaffe es nicht ein überraschtes Lachen zu unterdrücken.

„Bestimmt nicht. Eric geht so was langsam an, glaub mir! Und nur, weil sie zusammen auf dem Bett saßen, bedeutet es nicht gleich...", ich schmunzele: „So etwas!"

Lyall wirft mir einen leicht beleidigten Blick zu, aber ich weiß, dass er mir vertraut.

„Worüber redet ihr?", Eric schiebt sich zwischen uns.

Lyall wird noch ein bisschen röter und ich pruste los. Eric wirft uns fragende Blicke zu, aber ich winke ab. „Nichts wichtiges!"

Eric nickt zweifelnd, aber lässt das Thema fallen.

Stattdessen hakt er sich bei mir ein und zieht mich durch die Tür des Cafés, bei dem wir endlich angekommen sind.

Die Frau hinter der Theke grüßt uns und beobachtet dann abwartend, wie wir die Auslage betrachten.

„Vier mal eine heiße Schokolade zum Mitnehmen, bitte!", bestellt Lyall und zeigt dann auf die Zimtschnecken hinter dem Glas: „Und eine von denen."

„Zwei, bitte", schalte ich mich ein und Eric fügt nach kurzem Zögern seine Bestellung von zwei Stücken Schokoladenkuchen hinzu.

Die Verkäuferin nickt, hantiert an den Automaten hinter ihr und packt unsere Backwaren in Tüten, während die heiße Flüssigkeit in vier Becher fließt.

Eric zieht seinen Geldbeutel aus der Jackentasche, aber Lyall ist schneller und legt ein paar Scheine auf die Theke.

Nachdem er das Rückgeld weggesteckt hat, wir die Becher und Tüten alle in der Hand haben und die Verkäuferin uns einen schönen Tag noch gewünscht hat, verlassen wir das Café wieder und laufen die Straße hoch.

Ich befreie meine Zimtschnecke aus der Tüte und beiße herzhaft hinein.

„Mmmh!", ich seufze genussvoll und knuffe Lyall mit dem Ellenbogen in die Seite. „Das war eine fantastische Wahl, Mister!", schmatze ich.

Lyall grinst und nimmt einen Schluck von seiner Schoki. Seine Augen weiten sich überrascht und er nimmt gleich noch einen. „Und ihr hattet recht, die schmeckt göttlich!"

„Leute?", Eric rammt mir den Ellenbogen in die Seite, weil er in beiden Händen Becher hält. Ich reibe mir mürrisch die Rippen. Das geht doch auch sanfter!

„Wo ist Valerie?"

Eric deutet auf die Straßenlaterne, an der wir sie zurückgelassen hatten.

Lyall zuckt mit den Schultern. „Vielleicht ist sie ein bisschen spazieren gegangen?" Er lehnt sich gegen den Pfahl.

Ich lehne mich neben ihn und trinke einen Schluck von meiner Schokolade. „Warten wir erstmal. Vielleicht sucht sie ein Klo, oder so?"

Valerie kann gut auf sich selbst aufpassen. Von uns allen wahrscheinlich am besten.

Erst als unsere Becher leer sind, die Gebäckstücke verspeist und Valeries Schoki kalt geworden ist, beginne ich mir Sorgen zu machen.

„Sie ist schon echt lange weg...", murmelt Lyall neben mir und ich drücke mich an ihn, um ihn zu beruhigen.

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