Kapitel 13

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Jona Pov.:

Oh fuck, OH FUCK! Was hatte ich nur getan?! Ich hatte doch nur einen Manga aus dem Regal ziehen wollen, aber anscheinend war das Brett nicht richtig aufgelegen, sodass es sich löste und alle Bücher hinunterfielen. Es passierte alles so unglaublich schnell. In einem Moment redeten wir noch, dann ging das Chaos los. Die Bücher vielen, Mei schrie, dann ein plötzliches gleißend helles Licht und dann war totenstille. Ich war alleine. Panisch rannte ich zu meinem Laptop und überprüfte, ob alles lief und was sie aufgezeichnet hatten.

Ungläubig starrte ich die Werte an. Die Energiewerte gingen durch die Decke, Die Infrarotaufzeichnung ebenso, nur um dann in den Minusbereich zu fallen. Mit einem mulmigen Gefühl lies ich meinen Blick über die ganzen Bücher wandern. War sie in dem gelandet, wo sie hin wollte oder hatte ich sie nun unvorbereitet in eine fremde Welt geschickt?

Mir war gar nicht wohl bei der Sache, aber hoffentlich wusste Meira, was sie tat. Keiner der gefallenen Mangas sah aus wie einem Todesfalle, auch wenn einige düster aussahen. Sehr viel Krimi und Fantasy... Ich konnte nur beten, dass alles gut ging und sie wirklich so schnell wieder zurück war, wie sie vermutet hatten. Ich war mir nicht sicher, ob meine Nerven das sonst aushalten würden. Schnell setzte ich mir noch einen zusätzlichen Handy timer. Sollte sie in einer Stunde nicht wieder da sein, würde ich meinen Vater anrufen.


Meira Pov.:

Seufzend versuchte ich mich aufzurichten. Als ich mich hochstützen wollte, konnte ich mir nur knapp einen Schrei verkneifen. Ein stechender Schmerz fuhr durch mein linkes Handgelenk. Fluchend drehte ich mich auf die Seite und hielt es. Als der Schmerz abebbte zu einem unangenehmen pochen, versuchte ich es vorsichtig zu bewegen und zuckte erneut zusammen. Noch war von außen nichts zu sehen, aber bald schon würde es sicher anschwellen und blau werden. Gebrochen war es sicher nicht, aber verstaucht garantiert. Ich konnte nur hoffen, dass ich bald eine Unterkunft und vielleicht jemanden fand der mir helfen konnte. Ein Kühl pack und Verband wären sicher angebracht. Aber erstmal musste ich herausfinden, wo ich mich befand.

Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte ich den Waldrand. Vor mir lag eine freie Wiesenfläche, die in einen riesigen Garten überzugehen schien. Huh... Ich sah unglaublich viele, stylisch angeordnete Rosenhecken, ein Gewächshaus und ein großes Gebäude in der Ferne. Es waren sicher einige hundert Meter bis dorthin. Grübelnd überlegte ich, ob ich dem Waldrand bis zur Straße folgen und dann den Haupteingang finden sollte oder doch eher querfeldein laufen.

Der Schmerz in meinem Handgelenk ließ mich schlussendlich die schnellere Variante wählen. Man würde mich schon nicht gleich wegen unbefugten Betretens einen Kopf kürzer machen. Hauptsache ich kam so schnell wie möglich zu der Villa und konnte mit den Besitzern feilschen. So sehr wir uns auch wissenschaftlich vorbereitet hatten, so wenig hatten wir an Sachen gedacht, die ich mitnehmen sollte. Das Einzige, was ich bei mir trug, war meine Jeans Jacke mit Handy, etwas Geld, einem Schweizer Taschenmesser und einem Stift. Besser als nichts, aber trotzdem wenig hilfreich.

Je näher ich dem Gebäude kam, desto bekannter kam es mir vor. Nachdenklich versuchte ich es einzuordnen. Landschaft und Baustil sahen nicht Japanisch aus, eher typisch Europäisch, vielleicht Großbritannien? Es gab einige Mangas, die in und um London spielten, aber wie viele hatten ein Manor? Während ich grübelte, nahm ich nicht wahr, wie sich jemand näherte. In meinem Kopf ging ein Licht auf. Wenn ich in Großbritannien war und das Riesengrundstück und Manor wichtig waren, dann... Abrupt blieb ich stehen. Mein Blick flog an der Person nach oben die wie aus dem nichts vor mir stand. Black Butler .... Jep, ich befand mich eindeutig in Black Butler und vor mir stand niemand anderes als Sebastian Michaelis persönlich. Jolly good, wieso denn nicht... von einem Dämon zum nächsten. Mit geschlossenen Augen und falschen Lächeln thronte er weit über mir. Okay er war definitiv gruseliger als Belial und ich war unvorbereitet... Fuck. Das würde ein lustiges Improvisieren werden.

Gespielt entspannt machte ich einen Schritt zurück, um etwas Platz zwischen uns zu schaffen. Freundlich lächelnd schaute ich wieder zu ihm auf. Seine Aura war bedrohlich und als er seine Augen öffnete, waren sie zwar nicht dämonisch rot, aber sie schimmerten gefährlich.

"Haben sie sich verlaufen Mylady? Sie befinden sich auf Phantomhive Eigentum. Ich geleite sie gerne zurück zur Straße, sollten sie kein wichtiges Anliegen haben."

Das brachte mich dann doch zum Schlucken. Die Drohung war imminent. Ich versuchte mein Lächeln aufrecht zu erhalten und startete meinen ersten Versuch. "Entschuldigen sie für mein unangekündigtes Eindringen. Sie haben recht, ich habe mich etwas verlaufen, aber ich würde gerne mit dem Earl Phantomhive sprechen."

Der Dämon beäugte mich und mein Outfit kritisch. Wahrscheinlich sah ich für ihn aus wie ein dahergelaufenes Straßenmädchen oder schlimmeres, aber der Status sollte hier keine Rolle spielen. Endlich schien er zu einem Schluss zu kommen und ... schüttelte den Kopf. "Ich bedaure, aber soweit sie keinen Termin haben, nimmt der Earl keinen Besuch heute mehr an. Wenn sie nun bitte das Grundstück verlassen würden."

Ohne nachzudenken, äußerte ich das Erste, was mir in den Sinn kam: "Aber es ist dringend, ich habe wichtige Informationen für einen Fall!"

Was für ein Fall das war musste ich nur noch herausfinden... Wie schwer konnte das schon sein? Hauptsache ich wurde nicht sofort weggeschickt.

Sebastian schien mir zwar keine Sekunde zu glauben, drehte sich jedoch endlich um und lief Richtung Manor. "In Ordnung, wenn dem so ist folgen sie mir."

Sarkastisch gab ich mir ein 'wohoo' in Gedanken. Na, dann auf in die Höhle des Löwen oder besser in das Revier eines Wachhundes.

Die Welten WandlerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt