Kapitel 3.3

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Völlig erschöpft erreichten wir nach dem erklimmen der gefühlt tausend Stufen, den Hof des Schreins. Sogleich stürmte ein kleiner alter Mann auf uns zu. Sicherheitshalber trat ich einen Schritt zurück, da ich genau wusste wer das war. Es war nämlich Rey's Großvater und der war bekannt für seine Anmachen an junge Mädchen. Auch Bunny und Makoto taten es mir gleich, denn auch sie wussten wie der alte Herr so tickte. Jeder von uns wollte die dummen Gedanken von ihm vermeiden und zu unserem Glück kam auch schon Rey anmarschiert und schleppte uns ins Innere des Gebäudes. Dort begrüßte uns auch schon Amy, die schon auf uns gewartet hatte. Ungeduldig unterhielten sie sich, was denn so wichtig wäre um ein Treffen einzuberufen. Alle möglichen Theorien wirbelten durch die Luft, doch sie kamen nicht mal in die Nähe der Wahrheit. Ich schaute mir kurz die Anwesenden an um festzustellen wer noch fehlte. Es waren alle da außer Minako, Artemis und Luna. Nervös warf ich einen Blick auf die Uhr. Sie waren zu spät, auch wenn es sich dabei bis jetzt nur um 3 Minuten handelte. Gerade als der Zeiger auf Fünf nach ging erschienen Minako und die weiße Katze im Eingang. Jetzt waren alle da, nur Luna die mir helfen sollte und das alles einberufen hatte, glänzte immer noch mit Abwesenheit. Ich atmete erleichtert auf als ich hektische Schritte im Flur hörte, denn kurz darauf schob sich Luna durch die Tür. Anscheinend war sie den ganzen Weg, von wo auch immer sie gerade kam, gerannt. Erschöpft setzte sie sich auf ein freies Kissen und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Als sie das geschafft hatte war es soweit, jetzt würde die Wahrheit an Licht kommen.

Ehe sie anfing zu berichten schaute sie mich kurz aufmunternd an. Sie hatte anscheinend gemerkt wie angespannt ich war, doch es war der einzige Weg herauszufinden wie ich wieder nach Hause kam. Still lauschte ich Lunas Erklärung. Nach Beendigung richteten sich alle Blicke der Anwesenden auf mich. Nervös schluckte ich. Jetzt lag es in ihren Händen, äh und Pfoten ob sie Luna und mir glaubten. Unser ganzer Plan hing davon ab. Minuten vergingen in denen eine bedrückende Stille im Raum hing. Die erste die sie brach war Bunny. Sie versuchte ein ernstes Gesicht zu machen, was ihr aber nicht gelang. Ohne zu zögern versicherte sie mir dass sie auf meiner Seite war und mir helfen würde. Auch die anderen schlossen sich dem an, nur Rey und Artemis ließen auf ihre Antwort warten. Als Rey dann anfing zu sprechen, sank meine Hoffnung, die ich eben verspürt hatte, wieder ein ganzes Stück nach unten, vor allem da Artemis ihre Worte mit einem Nicken unterstrich. Ich konnte ja verstehen dass sie Zweifel hatte und nicht jedem dahergelaufenen traute, doch sollte sie nicht spüren dass ich nichts Böses im Sinne hatte? Unsicher schaute ich auf den Boden. Was sollte ich tun wenn sie mir keinen Glauben schenkten? Bunny fing gerade an sich mit Rey zu zanken. Ein kleines Lächeln verirrte sich auf mein Gesicht. Es war süß von ihr mich zu verteidigen, obwohl sie mich kaum kannte. Ich wünschte ich hätte zu Hause auch solche Freundinnen. Vielleicht sollte ich lieber hier bleiben? Wenn ich darüber nachdachte hatte ich nichts wofür es sich zurück zu gehen lohnte und vermissen würde mich auch niemand. Meine Eltern würden wahrscheinlich eh nicht merken dass ich fehlte, das wichtigste in ihrem Leben war ja ihre Arbeit. So in diesen zweifelnden Gedanken versunken hatte ich gar nicht gemerkt dass unsere zwei Streithähne aufgehört hatten ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Stattdessen schauten sie in meine Richtung. Was hatten die jetzt schon wieder für ein Problem, dachte ich mir genervt, bis Amy mir ein Taschentuch hinhielt und fragte ob alles okay sei. Erst da realisierte ich das sich eine Träne nach der Anderen aus meinen Augen lösten und meine Wangen herunterrollten. Dankbar nahm ich das Taschentuch an und trocknete meine inzwischen nassen Wangen von ihnen.

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