Kapitel 3

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Schnell holte ich meinen Laptop und drückte den Powerknopf. Währen er hochfährt, durchwühlte ich meine DVD's nach der DVD Box von der 1. Staffel. Ich konnte sie aber nirgendwo entdecken. Ich suchte überall in meinem Zimmer, aber die Box blieb verschwunden. Verärgert starrte ich die Wand an und überlegte wo es noch sein könnte. Da kam mir die Idee. Ich könnte sie auf den Dachboden, in den Kartons mit meinen alten Spielsachen suchen, vielleicht war es irgendwie darein geraten. Schnell lief ich zur Treppe die dort hoch führte, blieb aber wie angewurzelt stehen, als sie sich vor mir erhob. Der Dachboden war neben dem Keller der gruseligste Ort im ganzen Haus. Ich schluckte meine Angst hinunter und betätigte den Lichtschalter, doch nichts passierte. Verdammt, anscheinend war die Glühbirne mal wieder kaputt. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch besorgte ich mir eine Taschenlampe und fing an die Treppe hoch zu steigen. Ich hatte schon die Hälfte der Treppe geschafft, als ich eine dunkle Gestalt am oberen Ende der Treppe ausmachte. Vor Schreck wäre ich fast die Stufen rückwärts hinuntergefallen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich mich abfangen und bemerkte bei genauerem Hinsehen das es sich bei der Gestalt um die alte Schneiderpuppe meiner Mutter handelte. Erleichtert setzte ich meinen Weg fort und sperrte oben angekommen die Tür zur Abstellkammer auf. Zum Glück funktionierte das Licht wenigstens hier. Alsbald hatte ich die passende Kiste rausgesucht und wurde auch gleich fündig. Zwischen den Kuscheltieren und den Bausteinen lag das gesuchte Objekt. Sofort räumte ich den Rest wieder weg und stürmte in mein Zimmer. Dort legte ich die DVD ein und fieberte dem Start entgegen. Als dann endlich das Intro begann, starrte ich gebannt den Bildschirm an. Fröhlich sang ich den Text mit, kuschelte mich in meine Decke und genoss die Folge. Unbewusst spielte ich an meiner neuen Kette herum, wie ich es immer tat wenn ich nervös oder in Gedanken war. Doch als ich an meiner Lieblingsstelle kurz innehielt, den Stein umfasste und sehnsüchtig die Worte: "Ich wünschte ich wäre in den ihrer Welt", seufzte, passierte etwas Merkwürdiges. Die Kette begann sich in meiner Hand zu erwärmen und leuchtete hell auf. Nach und nach strahlte auch der Computerbildschirm ein immer heller werdendes Licht aus. Bald war das Licht so grell das ich die Augen schließen musste. Kurz darauf überkam mich das seltsame Gefühl zu fallen. Doch in dem Moment wo ich vor Schreck aufschrie, hörte es abrupt auf. Langsam öffnete ich die Augen und sah mich geschockt um. Ich befand mich nicht mehr in meinem Zimmer. Stattdessen lag ich umrundet von Bäumen auf einer kleinen Lichtung. Wie genau war ich hier her gekommen und wo genau war hier? stellte ich mir selbst diese wichtigen Fragen. Doch egal in welche Richtung ich dachte ich kam zu keinem logischen Ergebnis. Ich betrachtete nochmals die Umgebung doch alles was ich weit und breit erblickte waren Bäume. Ich befand mich in einem Wald so viel war sicher, aber das brachte mich auch nicht weiter. Langsam stand ich auf und klopfte mir den Dreck von meiner Hose. Total überfordert mit der Situation, lief ich erst einmal geradeaus. Nach wenigen Minuten kam ich an einen Abhang. Dahinter schien der Wald zu Ende zu sein, also setzte ich vorsichtig einen Fuß vor den anderen um nicht unkontrolliert hinunter zu stürzen. Doch trotz meiner Achtsamkeit stolperte und rutschte ich eher den Berg hinab als zu laufen. Endlich erreichte ich den Fuß des Abhangs und konnte endlich einige Häuser erkennen. Erleichtert rannte ich darauf zu und streifte durch die Straßen. Mir kam nichts an diesem Ort bekannt vor und auch sonst sahen die Häuser und Leute ganzanders aus. Als ich an eine belebte Ladenmeile kam, bemerkte ich das auch die Sprache anders war. Die Leute die an mir vorbeiliefen sprachen alle Japanisch! Mit jeder Minute die ich hier herumirrte wurde ich panischer. Was wäre wenn ich nicht mehr nach Hause käme? Wie sollte ich mich überhaupt verständigen?! In dem Moment wo ich drohte zusammenzubrechen fiel mir eine Spielhalle ins Auge. Irgendwie kam sie mir ziemlich bekannt vor, weshalb ich mich auf den Weg dorthin machte. Unschlüssig ob ich sie betreten sollte, stand ich vor dem Eingang. Meine Neugierde siegte und ich schielte gespannt durch die Scheibe. Im inneren der Halle entdeckte ich als erstes einen blondhaarigen jungen Mann mit einer Schürze. Verdutzt schaute ich noch einmal genauer hin. Das konnte nicht wahr sein! Gerade als ich mich umdrehte und die Halle betreten wollte, knallte ich mit einem Mädchen zusammen. Sie hatte lange blonde Haare, die zu zwei Zöpfen zusammen gebunden waren, große blaue Augen und trug eine blau-weiße Schuluniform mit roter Schleife. Wie zur Salzsäure erstarrt blieb ich stehen. Sie sah genauso aus wie Bunny aus „Sailor Moon"! Aber dann war meine erste Vermutung für den Jungen auch richtig gewesen. Es war Motoki! Das alles würde dann aber bedeuten dass ich in der Serie war. Wie war das möglich?

Die Welten WandlerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt