Am nächsten Morgen wachte ich erstaunlich entspannte auf, dafür das ich die letzten Tage so viel erlebt hatte. Da hat das baden wohl doch seinen Zweck erfüllt. In Ruhe stand ich auf und machte mich fertig. Nebenbei hörte ich wie auch Hermine und Ginny wach wurden und begannen sich fertig zu machen.
Als ich aus dem Bad kam, sah Ginny mich erwartungsvoll an.
„Und hast du dich schon entschieden. Also wegen heute Abend meine ich?", löcherte sie mich.
„Mein Gott Ginny, dass scheint dich ja mehr zu beschäftigen als Aurora selbst", lachte Hermine. Auch ich musste lachen.
„Nein hab ich noch nicht Ginny", antworte ich ihr.
Dann gingen wir herunter in den Gemeinschaftsraum wo wir auf Harry und Ron trafen und mit ihnen zusammen zum Frühstück gingen. Immer wieder erzählte Harry davon, dass Malfoy sich komisch verhalten würde und was er alles spekulierte.
Klar war Malfoy schon immer ein wenig komisch, aber das was Harry da erzählte schien sogar für ihn besonders merkwürdig zu sein. Aber irgendwie war dieses Schuljahr alles merkwürdiger als sonst, weshalb ich mir darum nicht weiter Gedanken machte.
Nach dem Frühstück gingen wir zum Unterricht und irgendwie ging alles schneller vorbei als gedacht.
Bald wurde es dunkel und mein geheimes Treffen rückte immer näher.
Mittlerweile lief ich nervös in meinem Zimmer auf und ab. Hermine und Ginny warfen mir immer wieder irgendwelche Ratschläge zu. Von lass dich zuerst küssen bis hin zu, denk an deine Verteidigung und vergiss auf keinen Fall dein Zauberstab, war echt alles dabei.
Nebenbei beschäftigt mich die Frage was ich anziehen sollte, da ich ja nun nicht wusste was mich erwarten würde. Und da ich bisher noch nie dort oben war, wusste ich auch nicht ob es kalt sein würde oder nicht. Zum Schluss entschied ich mich für ein einfaches Tshirt und eine elegante Hose aus Anzugstoff. Fertig betrachtet ich mich im Spiegel und drehte mich nochmal zu beiden Mädels um.
„Hoffentlich wird dir nicht kalt", sagte Hermine während Ginny mir einredete das ich gut aussehen würde und falls es doch ein Date sein sollte, mir der Junge ja schließlich auch sein Pullover oder seine Jacke geben könnte.
Als ich aus dem Fenster sah, war die Sonne schon fast untergegangen und ich musste los.
„Also gut Mädels, ich gehe jetzt. Ihr braucht nicht auf mich warten, ich erzähle euch morgen, was auch immer nun heute Abend passiert", sagte ich und zwinkerte beiden zu.Dann machte ich mich vorsichtig auf den Weg zum Astronomieturm und sah mich immer wieder um, dass ich nicht erwischt wurde. Als ich an den Stufen zum Turm angekommen war, atmete ich nochmal tief durch bevor ich sie hinauf ging. Oben angekommen drehte ich mich einmal um mich selbst. Es war wahnsinnig schön hier oben, warum war ich bisher nie hier?
Doch als ich mich genauer umsah, bemerkte ich das noch niemand außer mir hier war.
Na klasse, jetzt war ich auch noch vor wem auch immer als erstes hier oben.
Ich nutze die Chance und ging zum Geländer. Von dort aus konnte man besonders gut die Sterne beobachten. Ich blickte hinauf und war bezaubert von diesem Anblick.
„Wie ich sehe gefällt es dir hier oben", hörte ich plötzlich jemanden sagen.
Diese Stimme, dass konnte doch nicht sein, oder etwa doch?
„Wer ist da?", fragte ich in die Dunkelheit hinein und zückte meinen Zauberstab.
„Ich dachte du vertraust mir, warum brauchst du dann deinen Zauberstab", hörte ich ihn erneut sprechen bevor sich jemand auf mich zu bewegte.
Ich kniff die Augen zusammen um besser in der Dunkelheit sehen zu können. Als er kurz vor mir stehen blieb, erkannte ich wer es war.
Mir blieb das Herz stehen und ich sah ihn einfach nur an.
„Hallo Prinzessin, hast du mich vermisst?", sprach er weiter.
Immer noch sah ich ihn nur an, bevor ich den Kopf senkte und mich umdrehte.
Langsam griff ich nach dem Geländer.
Ich merkte wie er auf mich zu ging. Kurz hinter mir blieb er stehen und legte mir beide Hände auf die Schultern.
„Warum Mattheo, warum warst du so abweisend?", versuchte ich zu sprechen. Aber meine Stimme zitterte vor Schmerz.
„Es tut mir leid, wirklich Aurora. Aber ich hatte keine Wahl, ich musste vorsichtig sein um dich nicht in Gefahr zu bringen", versuchte er mir zu erklären.
Langsam drehte ich mich zu ihm um, während er die Hände von meinen Schultern nahm. Mit Tränen in den Augen sah ich zu ihm hinauf.
„Bitte glaub mir. Ich wollte dich genauso sehr wiedersehen wie du mich, aber es ging nicht. Draco ist nun auch ein Todesser und steht im Kontakt mit meinem Vater. Wenn ich von Anfang an direkt zu dir gekommen wäre, würdest du jetzt nicht hier stehen", schilderte er seine Lage.
„Hast du deswegen diesen Jungen geschickt um mit mir zu reden", schluchzte ich und sah auf den Fußboden.
Mattheo nahm mein Kinn in seine Hand und hob es an, so dass ich ihm in die Augen sehen musste.
„Zu gerne hätte ich selbst mit dir gesprochen, aber es ging nicht. Bitte glaube mir Aurora", sagte er erneut.
Ich brach den Augenkontakt und fiel ihm um den Hals. Im gleichen Augenblick schlung er die Arme um mich und hielt mich fest.
„Ich habe dich vermisst Mattheo", flüsterte ich.
„Ich habe dich genauso sehr vermisst meine Prinzessin", flüsterte er mir ins Ohr.
Eine halbe Ewigkeit standen wir da und umarmten uns. Ich hatten den Kopf auf seine Brust gelegt und lauschte seinem Herzschlag, während er mir über den Rücken strich.
Dann löste ich mich von ihm, wischte mit meiner Hand meine Tränen weg und sah ihn an.
„Und wie soll es nun weitergehen?", fragte ich ängstlich.
„Wir werden uns weiterhin sehen, keine Sorge. Ich könnte nicht ohne dich sein", versprach er mir. Dann wandte er den Blick ab.
„Aber dennoch müssen wir vorsichtig sein", sagte er.
„Ich vertraue dir Mattheo, du wirst mir sagen wann ich wo sein soll und ich werde auf dich warten, versprochen", erwiderte ich.
Daraufhin sahen wir uns beide tief in die Augen, bevor er mich küsste.
Wie sehr hatte ich dieses Gefühl vermisst, wenn seine sanften Lippen meine berührten.
„Das habe ich auch vermisst", schmunzelte ich und zum ersten Mal seit wir in Hogwarts waren sah ich auch Mattheo lächeln.
„Wie wär's, wollen wir uns noch ein bisschen die Sterne ansehen", fragte er mich sanft.
„Sehr gerne", antworte ich ihm und lehnte meinen Kopf an seiner Schulter an.
„Sie sind wunderschön", sprach ich vor mich hin.
„Genauso schön wie du", flüsterte Mattheo mir ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut.
Noch eine Ewigkeit standen wir dort oben und beobachteten die Sterne. Zwischen durch wechselten wir ein paar Worte, aber die meiste Zeit standen wir dort und genossen die Zeit mit dem anderen.
„Mattheo", flüsterte ich.
„Ja Prinzessin?", fragte er sanft.
„Ich glaube ich sollte langsam zurück gehen", sagte ich traurig.
Er legte seine Hände sanft an meine Hüfte und zog mich noch näher zu sich.
„Ich weiß, aber ich möchte dich noch nicht gehen lassen", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ich möchte auch noch nicht gehen, aber ich werde auf deine nächste Nachricht warten", erwiderte ich zärtlich.
Dann machte ich ein paar Schritte zurück und wollte gerade gehen, als er mich an der Hand zurückhielt. Ich sah ihm zu, wie er seinen Pullover auszog und ihn mir hinhielt.
„Nimm ihn mit und trage mich immer bei dir", lächelte er.
Ich ging auf ihn zu und nahm den Pullover. Dann gab ich ihm einen letzten Kuss.
„Das werde ich", versicherte ich ihm, bevor ich mich umdrehte und ging.
Vorsichtig und leise schlich ich mich zurück zum Gemeinschaftsraum. Dann die Treppe hoch und in mein Zimmer. So leise wie möglich ging ich zu meinem Bett und setzte mich.
Ich betrachtete den Pullover in meinen Händen.
„Ich werde auf dich warten", flüsterte ich und drückten den Pullover an mich. Bevor ich mir den Pullover überzog und mich letztendlich schlafen legte. Eine Hand legte ich neben mein Kopf und konnte so sein Parfüm riechen. Fast so also würde er neben mir liegen, dachte ich bevor ich mich in seinen Pullover kuschelte und einschlief.