Kapitel 18

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In Gedanken betete ich das Cederic nichts passieren würde. Nach fünf Minuten kam Amos zu mir auf die Tribüne. Er gab mir wieder ein bisschen mehr Zuversicht, denn er sprach die ganze Zeit davon wie stark Cederic doch geworden wäre und wie sehr er sich in letzter Zeit verbessert hätte. Ich musste lächeln.

Mir erschien es als eine ganze Ewigkeit in der nichts geschah. Bis es dazu kam, dass rote Funken aus dem Labyrinth erschienen. Leichte Panik kam in mir hoch. Was war passiert und vor allem wem war etwas passiert. Sofort begaben sich einige Lehrer an die besagte Stelle. Nach ein paar Minuten kamen sie mit Fleur zurück, welche total fertig aussah und erstmal in den Krankenflügel gebracht wurde. Ich wurde wieder nervöser, wenn sie schon so aussah, was würde dann die erwarten die noch immer im Labyrinth waren. Hermine bemerkte meine Nervosität und legte mir eine Hand auf die Schulter.
„Mach dir keine Sorgen, es wird ihm schon nichts schlimmes passieren", sagte sie zuversichtlich.
Wieder verging eine Ewigkeit in der man nichts vom Labyrinth hörte oder sah. Alle saßen gespannt auf der Tribüne und warteten ab was passiert. Mittlerweile war auch Fleur wieder zurückgekommen. Es schien ihr wieder besser zu gehen, was mir Hoffnung gab das Hermine recht hatte.

Und dann geschah es, von der einen auf die andere Sekunde erschienen Harry und Cederic auf dem Platz. Alle fingen an zu Jubeln und der Chor spielte. Aber etwas stimmte an der ganzen Situation nicht. Harry stand nicht wieder auf und Cederic bewegte sich keinen Millimeter. Als ich genauer hinsah wusste ich sofort was passiert war. Meine dunkelsten Vermutungen hatten sich bestätigt. Ich schrie auf als es niemand weiter bemerkt. Sofort wurden alle ruhig und sahen genauer hin. Ich sah erst Amos an und dann rannte ich von der Tribüne hinunter zu Cederic und Harry. Harry saß immer noch neben ihm und schluchzte. Als ich bei den beiden ankam sank ich in die Knie und konnte es nicht mehr zurückhalten. Ich fing an zu weinen und legte meine Hände an sein kühles Gesicht. Auch Amos kam in zwischen hinunter. Ich hatte Cederics Kopf auf meinen Schoß gelegt und hielt ihn fest. Ich wollte nicht wahrhaben das er für immer gegangen war. Ununterbrochen liefen mir Tränen über die Wange und auch Amos ging es nicht anders.
„Warum mein Sohn, warum mein Junge!", schrie er immer wieder. Danach kam auch Dumbledore zu uns und versuchte Amos zu beruhigen. Ich bekam den ganzen Trubel um mich herum gar nicht mit. Meine Welt war um mich herum  zusammengebrochen, in dem Moment dachte ich, ich könnte nie wieder eine andere Person lieben. Cederic war der Einzige für mich und nun war er für immer fort. Ich saß immer noch auf dem Boden und weinte. Ich merkte das jemand mich versuchte von ihm wegzuziehen aber ich wehrte mich zuerst. Ich wollte ihn dort nicht alleine lassen, konnte es immer noch nicht glauben. Erst als der Griff um mein Arm stärker wurde ließ ich mich hochziehen. Meine Augen waren so verweint das ich nicht richtig sah wer mich da eigentlich versuchte zu beruhigen. Aber gerade war mir alles egal, ich ließ mich also von der Person in den Arm nehmen und weinte bitterlich. Die Person umarmte mich, legte eine Hand schützend um meine Hüfte und die andere auf meinen Kopf. Ich stand da und schluchzte. Das nächste was ich noch mitbekam war Dumbledore.
„Schaff sie hier weg, es ist zu viel für sie"! Und wer auch immer sich um mich kümmerte, nahm mich an der Hand und zog mich weg, raus aus dem Geschehen, weg von allem anderen und weg von Cederic.

Mir war in der Situation alles egal, ich ging mit und fand mich in meinem Gemeinschaftsraum wieder. Erst jetzt sprach die Person mit mir.
„Warte kurz hier, ich hole dir ein Taschentuch".
Jetzt erst wurde mir bewusst wer sich so um mich gekümmert hatte und wem ich mich gerade so anvertraute.
„Mattheo?", fragte ich in den Raum hinein, zweifelnd ob ich mich nicht irrte. Doch die Person kam auf mich zu, legte eine Hand beruhigend auf meinen Rücken und reichte mir ein Taschentuch.
„Ja, kann ich etwas für dich tun Darling"?
Es war tatsächlich Mattheo der mich von dort weggebracht hatte.
„Warum sorgst du dich so um mich, ich dachte du kannst mich nicht leiden, wie alle anderen Gryffindor?", fragte ich ihn zwischen einem Schluchzen.
„Das können wir später besprechen, aber egal warst du mir noch nie, deswegen kam ich auch zu dir um mich zu entschuldigen damals am See."
Ich nickte und putzte mir mit dem Taschentuch die Nase und wischte mir die Tränen aus den Augen.
„Mattheo?", frage ich nochmal. Er sah mich an und ich frage ihn ob er mich nochmal in den Arm nehmen kann. Er kam auf mich zu und legte seine Arme vorsichtig um mich. Ich hätte nie gedacht das jemand wie Mattheo so fürsorglich sein kann, nach außen schien er immer robust und kalt. Aber genau in diesem Moment beruhigte mich seine Art. Doch dann kamen mir wieder die Bilder in den Kopf und ich fing wieder an mit weinen. Ich legte meine Arme um seinen Hals und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter.
„Ich weiß es ist hart, aber es wird alles besser werden. Der Schmerz wird nachlassen, keine Sorge Aurora. Ich passe auf dich auf", sagte Mattheo immer wieder während er mir über den Rücken strich. Als ich mich wieder langsam beruhigte gingen wir zusammen zu einer Couch und setzten uns. Er legte wieder fürsorglich einen Arm um mich und ich legte meine Beine auf die Couch und mein Kopf auf seine Schulter. Dabei versuchte ich das zu verarbeiten was gerade passiert war. Mir war von Anfang an klar, dass dieses Turnier kein gutes Ende nehmen würde, ich hatte es gewusst. Jedoch hatte ich immer gehofft das ich mich irrte. Aber mein Gefühl täuschte mich selten.

Es verging eine Zeit in der ich schluchzend in Mattheos Armen lag und immer wieder anfing zu weinen. Er schaffte es zwar auch immer wieder mich zu beruhigen aber der Schmerz in mir war groß und es würde dauern bis ich das verarbeitet hatte.
Irgendwann kamen dann McGonagall und Dumbledore in den Gemeinschaftsraum und nahmen mich mit. Zusammen gingen wir in sein Büro in dem ich schließlich auch auf Amos traf. Als er mich erblickte kam er auf mich zu und umarmte mich. Uns beiden rollten Tränen über die Wangen, denn wir beide verspürten den gleichen Schmerz. Er hatte sein Sohn verloren und ich meine erste große Liebe. Die Nachricht die Dumbledore uns dann überbrachte von wem Cederic getötet wurde war dabei noch viel schockierender. Dennoch half es nichts gegen unsere Trauer, eher wurde sie größer und mit ihr wuchs die Furcht vor dem was noch kam. Nach dem Gespräch begleitete ich Amos nach draußen und verabschiedete mich von ihm.
„Wir müssen jetzt stark bleiben Aurora. Dunkle Zeiten kommen auf uns zu und Cederics Tod darf nicht für umsonst gewesen sein.", waren seine letzten Worte an mich. Ich nickte nur und beobachtete still wie er apperierte. Auf der anderen Seite des Platzes an der Wand angelehnt sah ich Mattheo der uns beobachtet hatte. Ich lächelte ihm ein wenig zu, immer noch dankbar was er für mich getan hatte. Dann drehte ich mich um und ging zurück zu den anderen. Hermine und Ginny halfen mir an dem Tag noch sehr viel das ich nicht mehr über das schlimmste nachdachte. Und ich konnte einigermaßen gut einschlafen, denn beide hatten sich zu mir gelegt und ich fühlte mich nicht ganz so einsam. Zum Glück hatte ich einen traumlosen Schlaf.

Between good and bad ||Mattheo Riddle ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt