Am nächsten Morgen war ich immer noch kaputt. Ich hatte zwar einigermaßen gut die Nacht überstanden dank Hermine und Ginny aber dennoch wollte mir nicht aus dem Kopf gehen was passiert war. Auch als sie mich dazu überredeten mit ihnen in die Große Halle zu kommen, wurde es nicht besser. Man sah mir wahrscheinlich an das es mir nicht gut ging und essen konnte ich auch nichts. Mir gegenüber am Slytherintisch saß wie immer Mattheo. Er ließ mich seit gestern kein einziges Mal aus den Augen, auch jetzt nicht als ich am Tisch saß, mein Kopf auf meiner Hand abstützte und mein Essen anstarrte. Als ich aufblickte und ihn ansah, schenkte er mir ein Lächeln doch mir war nicht nach lächeln zumute. Ich hatte gerade von Harry erfahren wie es dazu kommen konnte das Du-weißt-schon-wer wieder da war und Cederic töten konnte. Keiner mochte ihm das zwar glauben, aber ich tat es. Ich glaubte Harry, denn irgendeiner musste ja dafür verantwortlich sein. Als ich dann nach 15 Minuten aufstand und ging, fragte Ginny mich wohin ich gehen würde. Ich lief jedoch einfach weiter ohne mich umzudrehen und ohne ihr zu antworten. Ich wollte gerade nicht unter Menschen sein. Noch dazu kam der Gedanke, dass ich mich Cederic gegenüber schuldig fühlte weil ich Mattheo so nah gekommen war.
Ich lief also weiter in den Innenhof und setzte mich unter den Baum an dem ich vor kurzen noch mit Cederic gesessen hatte. Unten auf dem Boden sitzend, zog ich meine Bein an meinen Bauch und legte den Kopf auf meine Knie. Ich versuchte nicht wieder zu weinen, unter anderem auch um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Die ganzen bemitleideten Blicke in der Großen Halle hatten mir schon gereicht. Als ich mein Kopf wieder hob, legte ich meine Hand auf die Kette die Cederic mir geschenkt hatte.
„Ich hoffe du kannst mir verzeihen", flüsterte ich leise, in der Hoffnung er würde mich hören.
„Ich wusste nicht wer es war, ich war viel zu traurig über deinen Tod und ich werde auch so schnell keinen anderen lieben. Du warst meine erste große Liebe Cederic Diggory". Ich atmete hörbar aus und in dem Moment streichte ein kleiner Windstoß durch meine Haare. Es war fast wie eine Antwort von ihm.
„Ich wünschte ich könnte dich noch ein letztes Mal umarmen und ein letztes Mal küssen, du fehlst mir so sehr", sagte ich traurig und blickte wieder auf die Kette. Danach setzte ich einen sanften Kuss auf den kleinen Anhänger und seufzte noch einmal. Ich schloss die Augen und versuchte etwas zu spüren. Tatsächlich hatte ich kurzzeitig das Gefühl ich könnte ihn noch ein letztes Mal spüren, denn es fühlte sich auf einmal warm um mich herum an. Als ich die Augen wieder öffnete stand jedoch jemand anderes vor mir.
„Mattheo, was machst du hier?", frage ich ihn verwirrt.
„Ich habe nach dir gesucht, wollte gucken ob bei dir alles in Ordnung ist", sagte er sanft.
„Danke, soweit geht es eigentlich, nur fällt es mir schwer daran zu denken das er nicht mehr da ist, ich vermisse ihn", sagte ich als ich den Kopf senkte.
„Vielleicht hilft dir ja die Rede von Dumbledore ein bisschen", erwiderte er und hielt mir seine Hand hin.
Ich sah ihn jedoch nur fragend an. Er erwiderte, dass Dumbledore eine Trauerrede halten würde. Vielleicht hatte Mattheo recht dacht ich mir aber ich wollte nicht unbedingt seine Hand nehmen, ich fühlte mich immer noch schuldig. Während ich überlegte, spürte ich wieder diesen warmen, kleinen Wind wie vorhin. Dieses Mal schien er mich hochdrücken zu wollen, in Mattheos Richtung, als ob ich seine Hand greifen sollte. Möglicherweise war es ein Zeichen Cederics oder ich bildete es mir nur ein. Dennoch nahm ich schließlich seine Hand und wieder wurde es ein wenig wärmer, wie eben schon einmal, bevor er mir hoch half.Zusammen liefen wir nebeneinander her und gingen zurück in die Große Halle. Mattheo führte mich an allen anderen vorbei in die vorderste Reihe und zeigte auf einen Sitzplatz. Als er sich umdrehte und wieder gehen wollte, hielt ich sein Handgelenk fest. Er sah mich über die Schulter hinweg an.
„Könntest du vielleicht neben mir sitzen bleiben, nur für den Notfall?", fragte ich ihn leise. Er lächelte leicht und nickte dann. Nachdem er sich gesetzt hatte, fing Dumbledore an mit reden. Er ehrte Cederic als großartigen Schüler und Freund, sowie als einer der mächtigsten Schüler dieser Schule. Jedoch schien dies nutzlos gegen seinen Gegner und das sein Tod ihn somit viel zu früh ereilte. Als Dumbledore immer weiter über die Erlebnisse sprach und über Cedrics Leben, kamen mir die Tränen, ich konnte es nicht mehr zurück halten. Mattheo bekam dies mit, legte mir eine Hand auf den Oberschenkel und sagte mir das alles wieder gut werden würde. Danach reichte er mir ein Taschentuch. Als die Rede zu Ende war, wischte ich mir die Tränen weg und putzte mir die Nase. Dann kam Dumbledore auf mich zu. Er wies Mathheo an schon einmal zu gehen, da er alleine mit mir sprechen wollen würde. Er kam auf mich zu und sprach mir nochmal sein Beileid aus. Dann erklärte er mir, dass sein Tod jedoch nicht umsonst war. Ich nickte nur als unser Gespräch beendet war. Dann machte ich mich auf den Weg zu den anderen um den Heimweg zurück nach Hause nach Hastings anzutreten. Zusammen mit Ginny und Hermine stieg ich in den Zug. Drinnen kam mir Mattheo noch einmal entgegen. Ich schenkte ihm ein lächeln und flüsterte ihm ein Dankeschön zu als er an mir vorbei lief. Er nickte mir zu und lächelte auch. Dann setzte ich mich zu den anderen und wir unterhielten uns auf dem Weg zurück.Am Bahnhof angekommen, stieg ich zusammen mit Rex aus und ging mit Hermine mit. Ihre Eltern hatten angeboten mich zu Hause abzusetzen, nachdem ich erfahren hatte, dass meine es nicht rechtzeitig schaffen würden. Hermine ihre Eltern waren auch sehr freundlich und wir unterhielten uns auch bis sie mich vor der Tür absetzten. Ich bedankte mich bei ihnen und verabschiedete mich bei Hermine. Ich holte kurz Luft und ging dann auf unser Haus zu. An der Tür angekommen klingelte ich und wartete bis mir einer die Tür öffnete.
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