Kapitel 22

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Die restlichen Tage bevor die Schule wieder losging, verbrachte ich damit, mich meinem Vater wieder anzunähern. Es lief auch ziemlich gut, ich vertraute darauf das er die Wahrheit sagte. Außerdem brauchte ich ihn, er war schon immer mein Beschützer  im Leben gewesen und war immer für mich da. Wenn ich mich mal stritt mit Mutter oder wenn irgendwas anderes passiert war. Bisher gab es eigentlich keine Anzeichen dafür, dass er durch und durch zur bösen Seite gehörte. Ich versuchte diese neue Information über meinen Vater also so gut wie möglich auszublenden und konzentrierte mich lieber auf meine Bindung zu ihm. Da ich auch kaum die Ferien mit Freunden verbrachte, konnte ich mich auch ganz auf meinen Vater und die Schule konzentrieren.

Ein paar Tage bevor es wieder nach Hogwarts ging, besuchte ich mit meiner Mutter die Winkelgasse um alles möglich zu besorgen. Wir holten also ein paar neue Bücher und ein paar neue Klamotten bevor wir uns auf den Weg nach Hause machen wollten. Als wir gerade die Winkelgasse verlassen wollten, kam uns Mattheo entgegen. Als er mich sah, lächelte er mir kurz zu und lief dann weiter. Auch ich lächelte verlegen und lief weiter. Nur meine Mutter konnte mal wieder nicht diskret sein. Nachdem er an uns vorbeigelaufen war, drehte sie sich fast komplett um und schaute ihm hinterher. Zu meinem Pech drehte auch Mattheo sich nochmal um und sah meine Mutter die ihn beobachtete und ich die peinlich berührt versuchte sie davon abzuhalten. Ich sah ihm an das er sich ein Lachen verkniff. Er drehte sich einfach zurück und lief weiter.
„Mutter!", rief ich entsetzt als er weit genug weg war.
„Was denn, ich bin nur neugierig wer der süße Junge war der dich eben angelächelt hat", sagte sie und stieß mir leicht mit dem Ellenbogen in die Seite. Dabei kicherte sie leise vor sich hin und ich verdrehte die Augen.
Als wir zurück zu Hause waren konnte sie es sich natürlich nicht verkneifen sofort mit Vater darüber zu sprechen.
„Liebling, du glaubst gar nicht was uns eben passiert ist beim einkaufen", rief sie entzückt in das Foyer hinein.
„Lass mich raten, ihr habt mal wieder zu viel Geld ausgegeben als ihr eigentlich wolltet", antworte mein Vater gekonnt. Ich musste lachen und Mutter stemmte leicht verärgert die Hände in die Hüfte.
„Nein, natürlich nicht", entgegnete sie und reckte die Nase in die Höhe.
„Ganz im Gegenteil, uns ist gerade ein sehr süßer junger Mann entgegen gekommen und hat Aurora schöne Augen gemacht", berichtete sie stolz.
„Mutter das kannst du doch so nicht sagen, er ist einfach nur ein Schulkamerad", entgegnete ich hastig.
„Ach Quatsch, so sah das eben aber nicht aus Liebes, also komm, erzähl mir die Wahrheit", sagte sie während sie mit der Hand abwinkte als wüsste sie genau was passiert wäre.
„Na schön, vielleicht ist er ein bisschen mehr, aber auf keinen Fall das was Cederic für mich war. Mattheo war nur an dem Abend für mich da und hat mich getröstet. Er war den ganzen Abend bei mir, bis McGonagall mich abgeholt hat. Aber mehr auch nicht, mehr ist da nicht, ich bin ihm nur sehr dankbar dafür was er für mich getan hat".
Als ich den Namen sagte, hob mein Vater eine Augenbraue.
„Wie war sein Name noch gleich Aurora?", fragte er.
„Er heißt Mattheo, aber ich bin mir nicht sicher wie sein Nachname ist Vater, ich glaube etwas mit R", überlegte ich.
„Warum fragst du?", wollte ich noch von ihm wissen.
„Ach nur so, ich dachte nur das ich den Namen schon einmal gehört habe, vielleicht kenne ich ihn ja", sagte er und versuchte zu lächeln.
Ich nickte und sagte dann: „Wenn Mutter ihre Fantasien ja richtig sind, wirst du ihn bestimmt irgendwann mal kennenlernen". Als ich das sagte zwinkerte ich Mutter zu und sie lachte leise.
„Ich glaub ich gehe jetzt auch schlafen, ich bin total müde und morgen muss ich früh raus. Also bis Morgen", sagte ich an meine Eltern gewandt. Danach umarmte ich beide kurz und ging dann in mein Zimmer schlafen.

Am nächsten Morgen weckte mich mein Wecker. Erstaunlich munter ging ich erst ins Bad und dann mich umziehen. Danach ging ich in die Küche wo meine Mutter bereits saß und auf mich wartete. Zusammen frühstückten wir noch, bevor wir uns auf den Weg zum Bahnhof machten.

Dort angekommen verabschiedete ich mich von meiner Mutter und von Rex. Er sollte dieses Schuljahr zu Hause bleiben meinte Vater, es wäre besser für ihn. Ich fragte mich zwar woher er das nun wieder wissen konnte, aber ich stellte es nicht in Frage. Ich stieg dann in den Zug und suchte nach einem freien Platz. Auf dem Weg durch den Zug kam mir Malfoy entgegen. Ich erwartete ein bösen Witz oder sonstiges aber nichts kam, er lief einfach stumm an mir vorbei. Verwundert blieb ich stehen und blickte ihm hinterher. Dann schüttelte ich den Kopf und ging weiter. Schließlich fand ich Hermine und die anderen und bei ihnen war auch noch ein Platz, also setzte ich mich dazu. Hermine und Ginny schlossen mich sofort in die Arme als Begrüßung und auch ich freute mich sehr meine Mädels wiederzusehen. Wir unterhielten uns die ganze Fahrt über was wir in den Ferien gemacht hatten. Ich für meinen Teil erzählte natürlich nur den positiven Teil und das kleine unwichtige Detail das mein Vater ein Todesser war, ließ ich mal außen vor.
Als wir in Hogwarts ankam gingen wir in die große Halle zur Ansprache von Dumbledore. Dabei kündigt er Umbridge als neue Professorin für Verteidigung gegen die dunklen Künste an. Das ist aber soweit auch die einzige Veränderung. Denn auch wenn neue Schüler dazugekommen sind, sitze ich immer noch so das ich Mattheo genau gegenüber sitze. Er schenkte mir wieder ein leichtes Lächeln welches ich erwidere. Nach dem Essen ging ich dann mit Hermine und Ginny in unser Zimmer. Wir richteten uns wieder ein und unterhielten uns noch ein wenig bevor wir schlafen gingen.

Between good and bad ||Mattheo Riddle ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt