Mattheo ist es wahr, bist du der Sohn des Dunklen Lords? Seine Augen zuckten zu mir, er wandte sich ab von meinen Eltern, bevor sich ein böses Lächeln auf seinen Lippen zeigte.
„Braves Mädchen, du hast die Wahrheit herausgefunden, jetzt bekommst du sie auch zu spüren" Ein böses Lachen durchdrang die Luft, als ich den unverzeihbaren Fluch wahrnahmt und die Umgebung in grünes Licht getaucht wurde. Leblos lagen meine Eltern am Boden, vor ihnen Mattheo der immer noch bitterböse lachte.
„Und du mein Darling, wirst die Nächste sein", sagte er bevor er sich mir zuwandte und seine Zauberstab auf mich richtete.Ein lauter Schrei entkam mir und ich schreckte hoch. Aufrecht saß ich in meinem Bett, bevor sich wieder Tränen in meinen Augen bildeten. Mit glasigen Augen blickte ich aus dem Fenster und sah die Sonne aufgehen. Ich hatte es also geschafft und die Nacht rumbekommen. Alle anderen im Haus schienen noch zu schlafen, dachte ich zumindest bis ich hörte das sich jemand im Flur bewegte. Leise setzt ich mich auf meine, der Tür zugewandten, Bettkante und versuchte zu hören wo sich die Person hinbewegte. Angst stieg in mir auf, also ich sah und hörte wie sich langsam meine Tür öffnete. Dann steckte Mattheo seinen Kopf in die Tür und ich hielt den Atem an, wurde mein Alptraum jetzt doch wahr?
„Aurora, geht es dir gut?", fragte er leise. Ich jedoch regte mich nicht, zu sehr beschäftigte mich was ich eben noch geträumt hatte. Langsam schloss Mattheo die Tür und kam auf mich zu. Als er vor mir stand, ging er in die Knie und legte seine Hände auf meine Oberschenkel, bevor er mich erneut fragte.
„Aurora, geht es dir gut?", als er das sagte, drückte er meine Oberschenkel, was mich nun doch aus meiner Trance riss.
Ich sah Mattheo an, sah seinen besorgten Blick und konnte es nicht mehr zurückhalten. Tränen flossen meine Wangen hinunter und ich schüttelte den Kopf. Mattheo stand auf, setzte sich neben mich aufs Bett und nahm mich in den Arm.
„Hey, es ist alles gut, sprich mit mir, was war los, hast du schlecht geträumt"?
Verzweifelt nickte ich, bevor ich nochmals schluchzte und versuchte meine Wort zu sammeln.
„Ich...Ich", setzte ich an, doch weiter schaffte ich es nicht.
„Ruhig, lass dir Zeit, atme und dann, wenn du dich beruhigt hast, kannst du mir erklären was passiert ist", versuchte Mattheo mich zu beruhigen und streichelte mir über den Rücken.
Doch ich stemmte mich gegen seine Bewegung und sah ihn mit glasigen Augen an.
„Ich...Ich kenne deine Vergangenheit Mattheo", brach es aus mir heraus.
Geschockt sah Mattheo mich an. Für einige Minuten wurde es totenstill in meinem Zimmer. Mattheo wandte sich von mir ab, überlegte was er nun zu mir sagen sollte und ich versuchte zu verarbeiten was in den letzten Stunden alles geschehen war.
„Dein Vater hat es dir erzählt nicht wahr?", unterbrach er die Stille. Stumm blickte ich ihn an und nickte nur.
Bevor auch er mich ansah und sprach: „Es ist wahr, ich kann meine Vergangenheit nicht leugnen, aber ich kann versuchen dir zu beweisen, das ich nichts mehr damit zutun habe und auch nie mehr zutun haben möchte."
Er machte eine Pause und atmete hörbar aus, bevor er mir in die Augen sah.
Er hob seine Hand an mein Gesicht und strich sanft darüber.
„Aurora, als ich dich das erste Mal gesehen habe im Hogwartsexpress, seit dem gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Deine Taten haben mir gezeigt, dass man sich für das einsetzen sollte woran man glaubt und das man das Böse bekämpfen kann. Um nichts in der Welt möchte ich so sein wie mein Vater. Ich möchte ein ruhiges Leben leben, auf keine Gefühle verzichten und vor allem nicht, auf Zuneigung verzichten."
Mit einer Hand hob er mein Kinn an, damit ich ihn ansehen musste.
„Aurora Liebes, ich möchte das du mir glaubst und mir vertrauen kannst. Ich möchte dich beschützen und tue alles dafür um dir zu beweisen das ich, wie dein Vater, nur ein Opfer meiner Eltern bin und nichts mit der Dunklen Seite zutun haben möchte."
Mit großen Augen sah ich Mattheo an, ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Er hatte sich mir vollkommen geöffnet und mir gezeigt was er fühlt. Und es entsprach in keiner Weise dem, was ich eben geträumt hatte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, stattdessen fiel ich ihm um den Hals. Ich wollte das er versteht das ich ihm vertraue und das ich ihm Glauben schenkte, auch wenn ich dafür noch keine Worte hatte.
„Dankeschön", flüsterte er leise und es zauberte mir ein kleines Lächeln auf die Lippen.
Als ich mich von ihm löste und ihn ansah, sagte ich zu ihm: „Möchtest du einen Tee haben, ich denke es ist mittlerweile zu spät um nochmal schlafen zu gehen".
Er sah mich an und seine Mundwinkel hoben sich leicht als ich nickte. „Gerne, ich gehe schon einmal vor in die Küche". Gesagt, getan, er stand auf und verließ mein Zimmer. An der Tür drehte er sich noch einmal zu mir herum und flüsterte mir noch einmal ein Dankeschön zu. Danach verschwand er nach unten und ich stand vom Bett auf. Mein erster Weg führte zum Spiegel. Dort hing immer noch das Bild von mir und Cederic. Vorsichtig nahm ich es ab und in die Hand. Ich blickte Cederic an und legte dann meine Fingerspitzen auf die Halskette. Dann legte ich das Bild in die Schublade meines Kleiderschrankes. Meine Hände fanden den Weg zur Kette und vorsichtig öffnete ich sie. Als sie in meinen Händen lag, setzte ich einen letzten Kuss auf das kleine rote Herz, bevor ich sie zu dem Bild in die Schublade legte.
„Ich bin bereit, jemand neues in mein Herz zu lassen", sagte ich mir bevor ich die Schublade schloss und zu Mattheo hinunter in die Küche ging.