Falling in love - 2NE1

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POV: Yumi

Verwirrt blickte ich meine beste Freundin an. Wir hatten Geschrei gehört. Hatten Chan und Seungmin sich gestritten? Über Yeon? Jeongin schien das ganze ziemlich mitgenommen zu haben. Der arme.

Ich sah noch, wie Minho und Chan die Treppe hoch liefen. Sollte ich? Nein, dass wäre ja glatter Selbstmord. Aber vielleicht? Ach komm Scheiß drauf. Also ging ich, die verwirrten Blicke aller Anwesenden auf mir spürend, die Treppe hinauf. Aus Chans Zimmer vernahm ich Stimmen und Gepolter. Vorsichtig lugte ich durch den Türspalt.

,,Die regen mich so auf! Kommen einfach daher, wollen meinen Laptop stehlen und führen sich jetzt so auf!" wütete der Leader von Stray Kids. ,,Und ihr alle lasst euch von denen um den Finger wickeln! Seungmin verteidigt diese Furie, Changbin schwärmt von Minji und kuschelst mit dieser Heulsuse!" ,,Yumi ist k-" weiter kam Minho nicht. ,,Wie können die es wagen sich so aufzuführen! Die machen noch alles kaputt! Alles was wir uns aufgebaut haben! Wenn die Fans oder JYP davon Wind bekommen, können wir auch gleich die Gruppe auflösen!"

,,CHAN! Jetzt beruhig dich mal!" ertönte Minhos laute Stimme. Durch den Türspalt sah ich, dass er den älteren an den Schultern gepackt hatte. ,,Ist dir eigentlich mal aufgefallen, was die drei alles verändert haben?! Changbin ist mal nicht dauerhaft müde, Seungmin ist glücklicher, die anderen genießen ihre Zeit zuhause, ohne sich ständig Sorgen über alles machen zu müssen. Die drei tun uns gut, Chan." sprach Minho.

,,Und du? Was haben diese drei mit dir verändert?" zischte Chan scharf. ,,Ich......" Minho sprach nicht weiter. ,,Schau. Sie machen alles kaputt. Wenn die Fans oder JYP was mitbekommen, sind wir am Arsch. Und weißt du was? Du bist das größte Problem von allen. Ja, Changbin und Seungmin sind glücklicher und das ist auch gut, aber was du machst, bringt uns alle in Gefahr. Wenn es an die Öffentlichkeit gelangt, dass du mit einem Mädchen kuschelst und du dich in sie verliebst, dann ist hier die Hölle los." ,,Und dass du unseren kleinen Innie magst, macht nicht alles kaputt?" erwiderte der zweit älteste kalt.

Chan erwiderte nichts. ,,Du hast Innie ganz schön angefahren. Du solltest dich bei ihm entschuldigen." ,,Er hat sie verteidigt!" ,,Ja und?! Hatte er etwa nicht recht? Alle drei tun uns gut, nur du siehst wieder rot! Willst du uns nicht glücklich sehen?" ein trauriger Unterton schwang in seiner Stimme mit.

,,Minho! Natürlich will ich, dass ihr glücklich seid, aber die drei könnten alles vermasseln. Was, wenn sie euch die Herzen brechen? Was, wenn sie die Songs hochladen? Sie würden alles zerstören, wofür wir gearbeitet haben." Seine Stimme war gebrochen. Man hörte den kleinen Jungen, der früh für seinen Traum gekämpft hatte und der nun Angst hat, alles würde dem Untergang geweiht sein.

,,Wir würden euch niemals hintergehen...." sagte ich von meinem Platz an der Tür. Erschrocken drehten sich die beiden zu mir. ,,Wi-wie lange stehst du da schon?" fragte Minho. ,,Etwas länger schon." Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. Ich wendete mich an Chan. ,,Auch, wenn wir deinen Laptop stehlen wollten, würden wir die Songs nicht veröffentlichen. Außer ihr zeigt uns an, aber das ist eine andere Geschichte." Ich machte einen kurze Pause, in der beide mich einfach nur ansahen. ,,Jeongin weint. Du solltest dich bei ihm entschuldigen. A-also ich würd es a-an deiner Stelle machen...." zum Ende hin, fiel mir auf, dass ich ihm eigentlich nichts zu sagen hatte.

Ein paar Sekunden sah Chan mich noch prüfend an, bis er den Raum eilig verließ. Jetzt standen nur noch Minho und ich hier. ,,Da hört sogar unser großartiger Leader auf dich, was?" grinste Minho. Verlegen schaute ich auf meine Hände. ,,Also, wie lange standest du da schon?" fragte er mich und trat näher zu mir. ,,S-seit dem Teil, wo Chan sich darüber aufgeregt hat, was für Auswirkungen wir auf euch haben...." antwortete ich ihm. ,,Also schon ein Weilchen....." schmunzelte er. Ein schüchternes Nicken meinerseits.

Ich vernahm Schritte und Minhos Schuhe tauchten in meinem Blickfeld, was immer noch nach unten gerichtet war, auf. ,,Hast du super gemacht." flüsterte er und hob mein Kinn. Wie gestern, als ich mich bei ihm entschuldigt hatte. Und wieder schlang er seine Arme um mich. Mein Gesicht lag wieder in seiner Halsbeuge verborgen, wie letzte Nacht, wo ich mich bei ihm ausgeheult habe. Ich zog seinen angenehmen Geruch ein und schloss die Augen. Ich erwiderte seine Umarmung, was ihn zu überraschen schien. Ich vertraute ihm, ich fühlte mich nicht alleine.

,,Lass uns was zu Essen kochen." sprach Minho, als wir uns nach etlichen Minuten trennten. Die Umarmung war lange, aber doch fühlte es sich nach Sekunden an. ,,Essen kochen? Ich weiß ja nicht....willst du deine Küche behalten?" kicherte ich. Ja, ich konnte mittlerweile auch sprechen, ohne zu stottern. ,,Wär schon nicht schlecht." lachte er auch. Diese Lache.....Ich könnte sie Tag und Nacht hören.

Er griff nach meiner Hand, was mir ein kribbeln im Bauch bescherte, und zog mich in Richtung Treppe und weiter in die Küche. Die anderen mussten auf ihre Zimmer gegangen sein. ,,Ich hab da neulich ein neues Rezept gefunden, dass möchte ich mal ausprobieren. Nennt sich ,Korea Burger' mal schauen, wie das schmeckt." sagte er, ließ meine Hand los und kramt in den Schränken rum.

Etwas verloren stand ich da und schaute zu. ,,Hier, du kannst diese Kräuter klein hacken und in der Schale vermischen, danach müssen noch die hier rein." Er zeigte mir ein Schneidebrett mit Kräutern, eine Schale und ein paar Flaschen. Ob es die beste Idee ist, dass ich mit einem Messer hantiere? Ich denke nicht, aber irgendwie bekomm ich das schon hin.

Also nahm ich das Messer und begann die Kräuter klein zu hacken. Währenddessen begann Minho etwas anderes zu machen, was ich aber nicht ganz mitbekam. Ein Lachen ertönte. ,,Hast du noch nie Kräuter gehackt? Du musst nicht jedes Blatt einzeln schneiden." lachte Minho, als er sah, wie ich die Kräuter schnitt. ,,Komm ich zeig's dir." Er stellte sich hinter mich, legte seine rechte Hand auf das Messer wo meine rechte Hand bereits lag und seine linke Hand nahm meine andere. Mit unseren linken Händen nahm er die Kräuter und hielt sie fest. Dann führte er das Messer in unseren rechten Händen an die Kräuter und begann sie zu hacken.

Die Hitze stieg mir ins Gesicht, als er sich weiter nach vorne lehnte und ich seinen Kopf auf meiner Schulter spürte. ,,Schau, so geht's viel besser und schneller." sagte er. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals. Ein angenehmer Schauer fuhr meinen Rücken hinab. Kurz danach trat Minho zurück. ,,Jetzt alleine." Also hackte ich weiter, so wie er es mir gezeigt hatte. ,,Super." lobte er mich. Ein stolzes lächeln umspielte seine Lippen.

Sein Handy vibrierte in seiner Hosentasche. Er nahm es heraus und sah sich die Nachricht an. ,,Unwichtig." murmelte er und legte es auf die Kücheninsel. Warte. Hatte er das Bild von gestern Nacht etwa als sein Hintergrundbild? ,,Woher hast du den das Foto?" grinste ich. ,,Oh. Hab ich gestern gemacht." sagte er schulterzuckend, als wäre nichts gewesen. Doch von der Seite sah ich, dass ein leichter Rotton seine Wangen zierte.

Ich schnitt weiter die Kräuter. Minho summte währenddessen ein Lied vor sich hin. Ich lauschte seiner Stimme und konzentrierte mich nicht mehr wirklich aufs schneiden. ,,Aua!" schrie ich überrascht auf. Ein Schmerz durchzog meine Fingerspitze. Sofort war Minho an meiner Seite und nahm meine linke Hand in seine um zu schauen, was passiert war. Etwas Blut lief aus meinem Finger. Ich war wohl zu unaufmerksam gewesen und hab mich dann geschnitten.

,,Ich hol dir ein Pflaster." sagte er und verschwand in Richtung Bad. Kurz darauf kam er wieder. Vorsichtig machte er ein Pflaster auf den kleinen Schnitt. ,,Du schneidest mir keine Kräuter mehr." sprach er in einem gespielt strengen Ton. ,,Setz dich an den Tisch. Du kannst zusehen." Gesagt, getan.

Ich beobachtete ihn beim kochen. Währenddessen durchdachte ich nochmal, was in den letzten Tagen passiert war. Vor allem, zwischen Minho und mir. Ich habe ihn bisher immer als ein Idol gesehen. Doch jetzt...? Jetzt sah ich ihn als eine Person. Einen Menschen den ich lieber mag, als ich sollte. Dann durchfuhr es mich wie einen Schock. Ich hatte mich doch nicht etwa in ihn verliebt? Oder...?

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Ja keine Ahnung....

~Bücherwurm

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