Kapitel 24

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Zum wiederholten Mal betätigte ich die Klingel, die unter dem goldenen Namensschild prangte und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.

Sams lautes Bellen erklang hinter der Haustür und war Beweis dafür, dass Julian die Klingel nicht hatte überhören können.

Seufzend drehte ich mich um und warf einen Blick auf den schwarzen Dodge, der in der Einfahrt stand. Julian musste Zuhause sein. Ich hatte ihn erst vor zwanzig Minuten unmittelbar vor dem Book Trader in sein Auto steigen und mit quietschenden Reifen davonfahren sehen. Charlotte, mit der ich eigentlich zum Lernen verabredet war, hatte mich daraufhin mit ihrem Auto nach East Rock gefahren und vor Julians Haus abgesetzt.

Nun stand ich schon seit geschlagenen drei Minuten vor der Haustür und klingelte Sturm.

Entweder wollte Julian niemanden sehen oder er war wirklich nicht zu Hause. Vielleicht war er ja zu Fuß unterwegs oder aber mit dem Motorrad weggefahren, um etwas Dampf abzulassen?

Der Gedanke, dass er sich in seinem aufgebrachten Zustand auf ein Bike setzen könnte, versetzte mich in Schrecken. Hastig schob ich diesen Gedanken beiseite und fischte mein iPhone aus der Tasche, um ihn anzurufen.

In dem Moment, in dem das Freizeichen erklang, regte sich etwas hinter der Haustür.

Mein Herz machte einen Sprung und eine Sekunde später schwang die Tür auf.

Langsam ließ ich das Handy von meinem Ohr sinken und richtete meinen Blick auf Julian, der vor mir im Türrahmen aufragte.

Er trug nicht mehr dieselbe Kleidung wie zuvor im Café. Stattdessen steckte sein Körper in einer olivgrünen Cargohose und einem schwarzen, eng anliegenden Shirt, das sich wie eine zweite Haut um seinen Oberkörper legte. Wäre ich nicht so beunruhigt gewesen von der Tatsache, dass er seinen Motorradhelm in der einen und seine Motorradjacke in der anderen Hand hielt, hätte ich mir die Zeit genommen, seinen anbetungswürdigen Körper angemessen zu bewundern. Doch das ungute Gefühl in meinem Bauch wuchs.

Nachdem ich Sam ebenfalls ausgiebig begrüßt hatte, hob ich den Blick, um ihm in die tiefgrünen Augen zu sehen. Augen, die vor Emotionen regelrecht zu brodeln schienen. Wut. Enttäuschung. Ärger. Sehnsucht. Angst. Genau der Zustand, in dem man sich besser nicht auf ein Motorrad setzen sollte. Der Zustand, in dem man unkonzentriert war und Fehler machte. Fehler, die fatale Folgen haben könnten.

»In diesem Zustand wirst du definitiv nicht auf dein Motorrad steigen«, hörte ich mich selbst sagen. Julian hob beim Klang meiner bevormundenden Stimme eine Braue und der Zug um seinen Mund verhärtete sich.

»Ich brauche Ablenkung, Laney«, murmelte er. »Bitte geh mir aus dem Weg.«

Ich spürte einen Stich in meinem Herzen, gab jedoch mein Bestes, seine Worte nicht persönlich zu nehmen. Ich schluckte schwer. Statt ihm Platz zu machen, verschränkte ich demonstrativ die Arme vor der Brust und sah herausfordernd zu ihm hoch.

»Nein.«

Julian sah mich eine Weile lang an. Dann seufzte er resigniert.

»Laney, bitte...«

»Ich sagte nein«, erwiderte ich, um meiner Aussage mehr Nachdruck zu verleihen. »Soll ich es dir buchstabieren? N - E - I - N«, ich trat einen Schritt auf ihn zu, ignorierte die vereinnahmende Wirkung, die seine Nähe auf mich hatte und nahm ihm Helm und Jacke aus der Hand.

Er ließ es widerstandslos geschehen.

Dann lief ich an ihm vorbei ins Haus, legte seine Motorradmontur bei der Garderobe ab, ehe ich mich wieder zu ihm drehte. Sam unterdessen huschte an mir vorbei ins Wohnzimmer, von wo aus sie nach draußen in den Garten tapste.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 23 ⏰

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