Kapitel 5

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Ich dreh mich nochmal 3 mal im meinem Bett bevor ich es Endgültig aufgebe und mein Handy vom Nachttisch nehme. Es zeigt 6:02 an. Kein Wunder das ich schon so früh wach bin wenn ich nie ein Auge zugemacht habe in dieser Nacht. Aber was wundert es mich noch? Ist ja schließlich  öfters so.
Also steh ich auf und trotte einfach in meinem kurzen Nachthemd und nicht fertiggemacht in die Küche. Ich wollte gerade meinen Kaffee in die Tasse gießen als ich plötzlich Geräusche wahrnahm die mich zusammenzucken ließen. Ich drehte mich ruckartig um und sah einen verschlafenen Kyle in die Küche kommen. Als er mich sah blib er ruckartig stehen. Fast so als würde er es sich jetzt nochmal überlegen doch wieder schlafen zu gehen. Seit dem was er am Montag zu mir gesagt hat sind wir uns erfolgreich aus dem Weg gegangen und haben kein Wort miteinander geredet. Ich hab mich so gut es ging von ihm ferngehalten. Seine Worten taten nämlich unglaublich weh. Mittlerweile war Samstag also haben wir uns jetzt seit 5 Tagen weder angesehen noch ein Wort zueinander gesagt.
Er räuspert sich kurz was meinen Blick wieder auf ihn richten ließ. „Es tut mir Leid" brachte er schwach heraus. Ich sah ihn einfach nur an bevor ich nicke. Wenn er ganze 5 Tage für diesen einen Satz benötigt verdient er keine richtige Antwort. „Ich weiß, was ich gesagt habe geht gar nicht. So gern ich dich auch hier weghaben will. Es tut mir wirklich Leid" Entschuldigungen solltest du vielleicht nochmal üben, Kyle. „Okay, danke für deine Bemühungen" Mehr antworte ich ihm nicht sondern nehme meinen Kaffee in die Hand und verlasse die Küche.

„Und du hast ihn einfach stehen lassen?" Ich nicke. Mandy klappt der Mund auf. „Du bist das erste Mädchen das Kyle nicht verfällt und du lebst auch noch mit ihm unter einem Dach" Verwirrt sehe ich sie an. Ja, ich gebs zu Kyle sieht echt gut aus aber wer steht schon auf so ein arrogantes Arshloch? „Kyle ist der letzte Typ von dem ich irgendetwas will" stelle ich klar. „Naja, wenn er sowas zu mir gesagt hätte wer er wahrscheinlich auch bei mir unten durch". Wenigstens versteht sie es. Plötzlich läuchtet mein Handy auf und eine neue Nachricht von Liam taucht auf meinem Display auf. „Liam schreibt dir?" Natürlich ist meiner Freundin aich das nicht entgangen. „Er hat Taylor nach meiner Nummer gefragt weil ich Montags nicht mehr runtergekommen bin. Er wollte fragen ob es mir gut geht und nun schreiben wir uns öfter. Er ist ein wirklich guter Freu-" Meine Freundin unterbricht mich: „Beende diesen Satz ja nicht mit „Freund". Wir wissen beide das er deine Nummer nicht haben wollte um mit dir als Freundin zu schreiben". „Schon möglich, aber ich sehe ihn nur als Freund. Wirklich" Stelle ich klar. „Jaja, daran werde ich dich erinnern" lachte sie.

Heute hat die Mutter meines Plegevaters Geburtstag also wollen alle zu ihr fahren. Auch ich soll mit. Ehrlich gesagt ist mir das etwas unangenehm, da ich ja nicht wirklich verwandt mit ihr bin und sie gar nicht kenne. Aber Amy besteht darauf. Kyle fand es natürlich eine beschissene Idee, dass ich dabei bin. Aber wenn wundert es noch? Wir steigen alle ins Auto und müssen wiedermal nur auf den Herr Kyle warten. Er ist immer der letzte der das Haus verlässt. Das lange vor dem Spiegel stehen braucht es ja wohl nicht um auf den Geburtstag der Oma zu gehen. Aber Kyle halt. „Rutsch rüber, Besucher" Ohne das ich es bemerkt habe steht er plötzlich neben der Autotür und sieht auf mich herab. Ich rutsche  auf den mittleren Sitz bevor ich mich angurte. Wiedermal bin ich zwischen Taylor und Kyle eingequetscht. Nachdem auch Kyle angeschnallt war fuhren wir los. Es war eine einstündige Fahrt.
„Da seit ihr ja" Die Oma meiner Geschwister sah wirklich nett aus. Mit ihren kurzen, grauen Haaren und einem Lächeln das nur von einer Oma kommen kann nimmt sie alle nacheinander in den Arm. Ich war die letzte in der Reihe und alle warteten darauf das auch ich sie umarme und ins Haus komme aber es kommt mir falsch vor sie so zu überfallen also halte ich ihr meine Hand hin. „Evelyn" stelle ich mich vor als hätte sie es noch nicht gewusst. „Sei doch nicht so formell, du bist Familie" meint sie bevor sie mich in den Arm zieht. Ich erwiedere und habe ein Tränen in den Augen. Sie weiß nicht wieviel mir das bedeutet. Doch Kyle muss den Moment wiedermal mit seinem Schnauben zerstören. Seine Eltern werfen ihm einen warnenden Blick zu doch er ignoriert es. „Komm, wir gehen rein liebes" Sie drückt kurz meine Hand ehe wir nach drinnen gehen. Es war ein kleines aber gemütliches Wohnzimmer in das wir uns setzten. Nacheinander gratulieren ihr alle. Auch ich. Kurz danach stellte die Oma von meinen Geschwistern, die übrigens Lissy heißt, Kuchen auf den kleine Tisch zwischen den Sofas. Komischerweise fühlte es sich richtig an hier zu sitzen. Fast als wäre ihr hier in der Familie wirklich Willkommen. An dem Nachmittag lachte ich viel und unterhielt mich mit allen bis auf Kyle richtig gut. Bis dieser mich komplett aus dem Konzept warf. „Warum hat dich deine Oma nicht aufgenommen, Evelyn?" Ich schnappte hörbar nach Luft. „Ich will nur wissen wieso du ausgerechnet hier her kommst? Ich meine deine Oma hatte dich doch sicher auch gern. Wie jeder hier" er lässt es sarkastisch klingen was mich noch fassungsloser machte. Mittlerweile halten alle die Luft an. „Kyle, halt den Mund" schnautzt sein Vater ihn an und auch die anderen schauen ihn wütend an. Ich spürte wie immer mehr Tränen meine Augen füllten und wie Taylor eine Hand auf meine Schulter legt doch ich schüttle sie weg und stehe ruckartig auf. „Danke für die Gastfreundlichkeit aber ich gehe dann mal besser" Ohne auf eine Antwort zu warten stürme ich aus den Haus und renne einfach. Meine eigenen Gedanken sind mir nun wieder viel zu nahe. Ich renne drauf los bis meine Beine nicht mehr können.
Was soll das überhaupt? Er hat sich doch gerade erst entschuldigt? Kann er sich nicht einfach mal zusammen reißen? Was habe ich ihm je getan?

Ending Loneliness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt