Adaline P.o.v
Ich stand in der Szenerie meines eigenen schlimmsten Albtraumes.
Dutzende Augenpaare starrten mich
an - einige voller Panik, andere leer
und gebrochen. Männer, Frauen und
Kinder, Vampire jeden Alters, lagen
oder saßen auf dem dreckigen
Steinboden, über den man fleckehaft stroh verteilt hatte. Wie in einem Tierstall.Es roch extasisch nach metallischen Blut, erbrochenen und Ausscheidungen zugleich.
Einige von ihnen waren
angekettet, andere zitterten
unkontrolliert.Viele waren verletzt manche so entstellt, dass ich mich zwingen musste, nicht wegzusehen.
Blut lief aus Wunden, die aussahen,
als hätte man sie absichtlich offen
gehalten, während ihre Haut von
Brandspuren und Narben gezeichnet war.Mir wurde wieder spei übel und ich würgte unkontrolliert auf, schlug mir die Hand vor den Mund um nicht das letzte bisschen meines mageninhaltes selbst hier zu verteilen.
Ein kleiner Junge, nicht älter als
sieben, kroch auf allen Vieren
näher.
Seine Augen waren weit
aufgerissen, seine Wangen eingefallen.Als er mich erreicht hatte klammerte er sich an den Ssaum meines weißen Nachthemdes, seine kleinen Finger gruben sich so fest hinein, dass ich spürte, wie der Stoff riss.
,,Hilfe... bitte", flüsterte er, seine
Stimme kaum mehr als ein Krächzen.Ich sank auf die Knie, unfähig, ihn
wegzustoßen. Mein Kleid, das einst
weiß und rein gewesen war, färbte
sich rot, als sein Blut darauf
tropfte. So wie es in meinem Traum gewesen war. Daher kam all das Blut an mir...Seine schwachen Arme
legten sich um mich, als hätte er
instinktiv erkannt, dass ich anders
war.
Dass ich nicht wie die Monster
war, die ihm, und all den andere das alles angetan hatten.Tränen brannten in meinen Augen
Die Wahrheit schlug wie ein Messer in mein Herz: Meine Eltern, die ich
einst für gerecht und gut gehalten hatte waren wirklich nicht die Retter die sie vorgaben zu sein.So wie mein Freund es mir gesagt hatte, war den Menschen meiner Erzeugung letzten Endes nicht zu trauen.
Sie waren die Jäger.
Sie waren die Bösen.
Mein Vater hatte nichts gesagt, und dennoch hatte er mich zusammen mit meiner Mutter belogen und nach strich und Faden manipulliert.,,Das sind keine Bestien...", flüsterte
ich ungläubig, während mein Blick
über die Geiseln glitt.
,,Das sind bloß unschuldige Seelen...""Siehst du es jetzt?"
Die Stimme ließ mich
zusammenzucken. Skipper stand am
Rand des Raumes, seine Silhouette
im Schatten verborgen. Zum ersten
Mal sprach er laut und mit einer Stimme zu mir, die wie die eines richtigen Menschen klang, und nicht wie die eines Befehlshabers oder Folgers.
Seine Worte hallten wie ein Urteil in
meinem Kopf wider.,,Sie haben dir Lügen erzählt,
Adaline. Du bist die Einzige, die das
beenden kann. Du bist ihre letzte
Hoffnung.",Ich?" Meine Stimme brach.
,,Ich bin niemand. Ich kann sie nicht retten."
,,Doch, das kannst du."
Seine Worte waren ruhig, fast sanft.
,,Aber du musst dich beeilen."Bevor ich antworten konnte, hörte
ich Schritte im Flur. Meine Mutter.
Ihr klarer, befehlender Ton hallte
durch den Kerker.
,,Überprüft den Raum! Ich will
sicherstellen, dass sie dort ist!"Mein Herz raste. Ich drückte den
Jungen sanft von mir weg.
,,Bleib hier. Ich komme zurück", flüsterte ich, obwohl ich wusste, dass ich es vielleicht nicht schaffen würde.Skipper zog mich auf die Beine.
,,Keine Zeit. Lauf!"
Ich folgte ihm, stolperte durch die
Dunkelheit. Doch noch bevor wir den Flur erreichten, hörte ich, wie die Tür hinter uns aufgerissen wurde."Verräter!"
Die Stimme meiner Mutter schnitt
wie ein Messer durch die luft
Skipper drehte sich um, zog eine
Waffe, die ich noch nie zuvor
gesehen hatte, und stellte sich ihr
entgegen.,,Geh, Adaline!" brüllte er. Plötzlich kam er mir so verdammt vertraut vor. Wer war er bloß, das er zu den Jägern gehörte und sich ihnen nun mit seinem Leben entgegenstellte?
,,Nein! Skipper, du kannst nicht..."
Doch er warf mir nur einen letzten
Blick zu. Ein Blick voller
Entschlossenheit. ,,Geh!"
Ich rannte, Tränen liefen über mein
Gesicht, als ich die Schreie und das
klirren von Metall hinter mir hörte.
Als ich die Treppen hinaufstolperte,
wagte ich einen letzten Blick zurück, gerade rechtzeitig, um zu sehen,
wie Skipper zu Boden ging, seine
Maske fiel und seine leblosen Augen
den Boden anstarrten.Mein Herz brach, doch ich konnte
nicht anhalten.
Ich rannte um mein Leben, hörte wütende Rufe hinter mir, immer wieder wie eine Tür in meiner Nähe geöffnet oder zugeschlagen wurde.,,Wagt es nicht sie fliehen zu lassen! Sie weiß zuviel!"
Meine Mutter klang wie eine Bestie.
Schluchtzer nahmen mir die Kraft tief wärend des rennens Luft zu holen.
Wie auch immer, schaffte ich es tatsächlich eine Tür in die Freiheit zu finden und plötzlich stand ich draußen.
In Freiheit und hellem Licht an das ich nicht gewöhnt war.
Dabei dämmerte es draußen erst.Die Kälte biss in meine Haut,
während ich durch den Wald
taumelte und der neue Tag begann. Meine Beine fühlten sich
wie Blei an, mein Atem brannte in
meiner Kehle.
Jeder Schritt wurde schwerer, und die Welt um mich herum begann zu verschwimmen.,Tae...", flüsterte ich, während ich
stolperte und mich an einem Baum
festhielt.
Ich schloss die Augen, konzentrierte
mich, versuchte, die Verbindung
aufzubauen, die wir früher hatten, denn auch in meiner Verzweiflung um Unsicherheit und Unwissen wusste ich, dass es das einzig richtige war, nun bei ihm zu sein.,,Scheiße, b-bitte, Taehyung... hör mich..."
Die Dunkelheit zog mich immer
tiefer, doch dann -ganz plötzlich
fühlte ich etwas.
Eine warme Präsenz in meinem Geist, ein vertrauter Schatten."Ada?"
Seine Stimme. Schwach, aber da.
"Tae... hilf mir..."
Mit diesen Worten ließ ich los und
fiel. Die kälte des Bodens war das
Letzte, was ich spürte, bevor alles
um mich herum schwarz wurde.______________________________________
Gedanken, Feedback, Ideen, Verzweifelte Flüche, Wünsche?
Alles willkommen ihr süßen Hasenköttel♥︎
Jhope you liked it!!♡
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Amber Eyes
Fanfiction▪︎■▪︎■▪︎■▪︎■▪︎■▪︎■▪︎■▪︎■▪︎■▪︎■▪︎■▪︎■▪︎ ■ ▪︎ ~She's a risk for all of us ■ My Dear. ▪︎...