Kapitel 5

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Plötzlich bin ich aufgewacht und schaute auf mein Handy. Es war 2 Uhr Nachts. Ich habe ein Geräusch gehört, das von unten kam, deswegen stand ich auf und schaltete die Taschenlampe auf meinem Handy an. Langsam bewegte ich mich zur Türe, die ich geräuschlos aufmachte. Vor mir lag der dunkle Flur, der Nachts nichts sehr einladend aussah. Mit kleinen Schritten ging ich in Richtung Treppe und als ich sie erreicht hatte, zögerte ich kurz bis ich es wagte einen Schritt nach unten zu machen. Nachts wirkte das Haus leer und kühl und ich hatte das Gefühl, das ich in jener Nacht hatte, als meine Eltern verschwanden. Ich hatte große Angst und ich zitterte am ganzen Körper. Jetzt hörte ich nochmal ein Geräusch und diesmal überfuhr mich ein kalter Schauer. Am liebsten würde ich zurück in mein Zimmer gehen, weiterschlafen und so tun als hätte ich nichts gehört. Doch ich konnte mich keinen Schritt bewegen. Meine Beine waren wie angewurzelt und die Angst wurde immer größer.

Das merkwürdige Geräusch wurde immer lauter und ich stand immer noch wie angewurzelt da. Mein Puls war auf 180 und ich versuchte mich zu beruhigen, was ziemlich schwer war. Irgendwie schaffte ich es mich zu überwinden und ging die Treppe weiter hinunter. Jetzt stand ich in einem länglichen Flur mit einer Glastür und 2 weiteren Türen und wenn man durch die Glastür ging erreichte man das Wohnzimmer, das sehr schlicht aber modern eingerichtet war. Ich stand nun im Wohnzimmer, aber ich sah nichts. Mithilfe von meinem Handy leuchtete ich in jede Ecke, aber ich sah immer noch nichts auffälliges.

Doch plötzlich hörte ich einen Knall. Es war ein lauter, dumpfer Knall und ich vermutete, dass es die Haustür war die zugemacht wurde. Ich ging in die Eingangshalle und ich sah das die Haustür nur angelehnt war. Sie muss wieder aufgegangen sein nachdem jemand sie zugeschmissen hat. Ich schloss die Tür und sank in mich zusammen. Es war jemand im Haus gewesen, aber ich hatte keine Ahnung wer es gewesen sein könnte. Ich zitterte am ganzen Körper und mir liefen Tränen über mein Gesicht.

Oben in Flur ging ein Licht an und ich hörte, wie Schritte sich in Richtung Eingangshalle bewegten. Im nächsten Moment standen Claire und ihr Mann Simon in der Tür.

Claire beugte sich zu mir herunter und umarmte mich, während Simon die Tür öffnete und schaute ob jemand dort war, doch der Mensch, der heute Nacht im Haus war, war längst verschwunden. Simon kam wieder herein und half mir hoch, während Claire uns einen Tee machte. Wir gingen in die Küche, in der Claire bereits 3 Tassen mit heißem Kamillentee auf den Tisch gestellt hat. Claire setzte sich auf den Stuhl neben mich und Simon rief die Polizei. Claire holte ihr Handy heraus und schrieb Chloe, dass sie so schnell wie möglich vorbeikommen sollte.

Kurz darauf klingelte es an der Tür. Simon öffnete sie und die 2 Polizisten kamen herein. Er führte sie in die Küche, wo Claire und ich am Esstisch saßen und unseren Tee tranken. ,,Guten Tag", begrüßte uns eine der Polizisten mit einem besorgtem Lächeln im Gesicht. Sie hatte dunkelbraune, lange Haare, die sie sich zu einem hohen Zopf zusammengebunden hat. Der andere Polizist lächelte nur freundlich. ,,Guten Tag", sagten Claire und ich gleichzeitig.

Simon erzählte den Polizisten was passiert war und nachdem Simon alles erklärt hatte, musterte mich die Polizistin und fragte:,,Bist du wirklich alleine runter gegangen ohne noch jemanden zu wecken?". ,,Ja", sagte ich leise, sodass man es kaum hörte: ,,Ich habe ein Geräusch gehört und wollte wissen was es war und...". Die Haustürklingel unterbrach mich. Ich stand auf, ging zu der Türe und öffnete sie. Chloe stand vor mir. Sie hatte noch ihre Schlafanzughose an und hatte sich nur ein anderes Oberteil angezogen. Sie sah sehr müde aus: ,,Ist alles ok? Was ist passiert und wieso sollte ich mitten in der Nacht herkommen?". Ohne zu antworten ging ich wieder in die Küche, wohin sie mir folgte. Dass die Polizisten hier waren verunsicherte sie sehr und sie fragte immer wieder, was hier los war. Simon ging mit ihr in das Wohnzimmer, wo er ihr alles erklärte.

Nach ungefähr 10 Minuten kamen sie wieder. Chloe nahm mich am Arm und wir gingen hoch in mein Schlafzimmer. Ich legte mich auf das Bett und Chloe holte sich eine Luftmatratze und legte sich auf den Boden. Wir redeten noch eine Weile und es beruhigte mich, dass sie da war. Ich war sehr müde geworden und deswegen schlief ich dann auch wieder ein.

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