Kapitel 24

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Alexa's P.O.V.:

Ich merke, wie mich jemand an meiner Schulter versucht wachzurütteln. Am liebsten würde ich jetzt meine Augen aufschlagen und nach Hause gehen, aber der Schmerz hält mich auf. Mittlerweile ist es nicht nur ein brennender Schmerz, sondern auch noch ein stechender, sodass ich das Gefühl habe, dass mein ganzer Arm abgetrennt worden ist und die Schmerzmittel, die Luke mir gegeben hat, sind viel zu niedrig, um auch nur irgendeinen Schmerz von mir zu lindern. Quälend mache ich meine Augen ein Stück weit auf und werde sofort von meinem Dad begrüßt, der auf der Bettkante sitzt. Vorsichtig fasst er mir an die Stirn, da er Angst hat er könnte mir wehtun. Ich fühle mich so müde und kraftlos, ich glaube ich schaffe es noch nicht einmal mich gerade hinzustellen ohne umzukippen. Langsam versuche ich mich aufzusetzen, was mir mithilfe meines gesunden Armes sogar gelingt, doch sobald ich auch nur irgendwas mache, jagt es mir einen Schmerz durch den Körper. Sofort krümme ich meinen Oberkörper um den Schmerz ein bisschen zu verringern, was aber eine ganz schlechte Idee war, weil ich mich dadurch aus versehen, auf meinem verletzten Arm abstütze. Mein Dad schaut mich besorgt an und versucht mir irgendwie zu helfen, indem er mich leicht seitlich umarmt.

,,Mir tut alles weh", sage ich zu Dad, nachdem er mich gefragt hat, ob ich starke Schmerzen habe. Vorsichtig löse ich mich aus seiner leichten Umarmung und bewege mich mit kleinen Bewegungen zum Ende des Bettes. Als ich nach gefühlten Stunden angekommen bin, stelle ich meine Beine vorsichtig auf den Boden auf. Mit Hilfe vom meinem Dad schaffe ich es dann sogar, mich halbwegs auf den Beinen zu halten. Langsam bewegen wir uns dann auf die Tür zu, wobei uns die anderen Gefangenen neugierig beobachten. Vorhin hat mir noch die nette Frau, die neben meinem Bett gesessen ist, als ich aufgewacht bin, den Plan erklärt. Zwar habe ich Zweifel daran, dass es wirklich alles funktioniert, behalte es aber für mich, da wir keine andere Möglichkeit haben, wenn wir hier lebend rauskommen wollen. Zufälligerweise habe ich nämlich mitgehört, was Jason mit den Gefangenen machen will und ich war geschockt von seinem Vorhaben.

Vorsichtig klopfe ich an der Tür, während mein Dad und die nette Frau sich neben der Tür an die Wand stellen, sodass sie nicht gesehen werden, sofern jemand den Raum betritt. Die restlichen vier Menschen verteilten sich, wie sonst immer im ganzen Raum. Doch Luke und Jason reagieren nicht auf mein Klopfen, weswegen ich mit meiner schwachen Stimme, ihre Namen rufe. Bevor sie aber überhaupt die Chance haben, auf mein Rufen zu reagieren, überkommt mich ein Schwächeanfall und ich falle auf den Boden. Ich kann meinem Vater ansehen, wie er sich nur schwer zurückhalten kann, zu mir zu rennen und mir zu helfen, aber wenn er dies tun würde, würde er den ganzen Plan zerstören und somit auch unsere einzige Hoffnung hier raus zu kommen. Ich stütze mich mit meinem gesunden Arm auf den Boden ab und bemühe mich mich halbwegs gerade hinzusetzen. Gerade als ich es geschafft habe, wird die Tür ruckartig geöffnet und Luke stürmt auf mich zu, um mir aufzuhelfen, aber bevor er mir helfen kann, schlägt mein Vater ein Metallrohr, was er in dem Kleiderschrank gefunden hat, auf seinen Hinterkopf. Es ertönt ein dumpfes Geräusch, als das Metallrohr seinen Hinterkopf trifft und Luke wird bewusstlos. Gerade noch rechtzeitig kein mein Dad Luke auffangen, sodass er nicht auf mich fliegt.

Dann geht alles ganz schnell. Alle Menschen kommen rüber und fesseln Luke mit Jacken an das Bett, sodass er nicht so schnell abhauen kann. Danach entwendet einer von den Männern Luke das Messer und geht auf die Tür zu. Schnell öffnet er sie und geht durch sie, während ich hier auf dem Boden sitze und versuche aufzustehen. Alle anderen folgen dem Mann, der das Messer genommen hat und lassen mich alleine zurück. Ich kann mir vorstellen wieso mir niemand hilft. Mein Dad denkt, dass das viel zu gefährlich für mich ist und für die anderen bin ich wahrscheinlich nicht mehr so wichtig, da ich meine Aufgabe erfüllt habe. Vorsichtig versuche ich zum Bett zu kommen und mir dort hochzuziehen, doch bevor ich mich auch nur einen Meter auf das Bett zubewegen kann, hält jemand mein Arm leicht fest, als ob diese Person Angst hätte meinen Arm kaputtzumachen. Leicht hebe ich meinen Kopf an und blicke direkt in grünblaue Augen, die mich lächelnd ansehen. Zuerst habe ich Angst gehabt, dass es Jason ist, doch als ich gesehen habe, dass es die nette Frau ist, lächele ich zurück und nehme die ausgestreckte Hand an, die sie mir hinhält. Sie zieht mich hoch und damit ich nicht gleich wieder hinfalle, stützt sie mich ab. Nun habe ich meinen gesunden Arm über ihre Schulter gelegt und sie hat ihren rechten Arm um meine Hüfte gelegt, sodass ich es einfacher habe. Mit langsamen Schritten bewegen wir uns zu der Tür und als ich sehe, was in der Küche passiert ist, verschnürt es mir meine Lunge, sodass ich kaum noch Luft kriege.

David's P.O.V.:

Schnell gehen wir in die kleine Küche, die direkt an dem Schlafzimmer angrenzt. Jason sitzt dort auf einem Holzstuhl, der direkt an einem kleinen Esstisch steht. Wir haben genau geplant, wie wir es machen. Vier von uns werden Jason ablenken und ihn mit dem Messer angreifen, das wir von Luke genommen haben, während einer von uns ein Telefon sucht und wenn er keins findet von hier verschwindet und zur nächsten Telefonzelle rennt. Ich habe die nette Frau gebeten bei Lexa zu bleiben und auf sie aufzupassen, damit ihr nichts passiert.

Bevor Jason überhaupt realisiert, was hier vor sich geht, habe ich mich und die anderen drei sich um ihn gestellt, damit er nicht weglaufen kann. Der Mann, der das Messer hat, geht einen weiteren Schritt auf ihn zu und hält das Messer auf Jason. Doch eins macht mich misstrauisch und zwar, dass Jason zuerst ein bisschen geschockt war, doch jetzt sein typisches hinterhältiges Grinsen wieder sein Gesicht ziert. Während ich mir sorgen mache, dass Jason etwas vorhat, sehe ich aus dem Augenwickel, dass die Frau, die sich bereit erklärt hat ein Telefon zu suchen, anscheinend ein Telefon gefunden und gerade die Nummer der Polizei wählt. Schnell fängt sie an zu reden und sagt dann noch, wo wir uns befinden. Doch bevor einer von uns reagieren kann, zieht Jason eine Pistole hinter seinem Rücken hervor und schießt zwischen uns durch auf die Frau. Ein lauter Knall ertönt und wir sehen nur noch, wie die Frau auf den Boden sinkt und Blut aus ihrem Kopf quillt. Auf ihrer Stirn ist ein Einschussloch und man sieht zum Teil noch das Gehirn, denn die Kugel ist durch die Stirn und am Hinterkopf raus, sodass auch da ein kleines Loch zu sehen ist.

Jason nutzt natürlich noch unseren Schock aus und entwendet dem Mann das Messer. Die einzig positive Nachricht ist, dass die Frau es noch rechtzeitig geschafft hat unseren Aufenthaltsort zu nennen, sodass wir bald gerettet werden. Mit einer Handbewegung deutet Jason uns an, dass wir wieder in das Schlafzimmer zurückkehren sollen, doch anders als die anderen Male folgt er uns. Im Schlafzimmer deutet er uns dann an, dass wir Luke losbinden sollen, der mittlerweile wieder bei Bewusstsein ist und eine leichte Wunde am Hinterkopf hat. Nachdem Luke aufgestanden ist und zu Jason gegangen ist, richtet Jason die Pistole auf unsere Köpfe.

,,Jetzt seid ihr dran zu leiden", sagt er bevor ein lauter Knall ertönt.

VermisstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt