Kapitel 9

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Mittlerweile war es schon 12 Uhr mittags und ich verabschiedete mich mit einer Umarmung von Luke und seiner Mutter. Ich nahm noch meine Tasche und ging wieder auf die Straße, wo ich mir nochmal die kleine Zeichnung mit dem Lagerhaus anschaute. Es kam mir bekannt vor, weil Mum, Dad und ich früher öfters dort spazieren gingen. Langsam ging ich in Richtung Lagerhaus, durch Straßen, die sehr dunkel waren und eine leichtes Zittern umgab meinen Körper.
Der Weg zum Lagerhaus war zu meinem Glück nicht sehr weit und nach ungefähr 15 Minuten hatte ich es bereits erreicht. Die Tür des Lagerhauses war nur angelehnt und deswegen ging ich ohne zu klopfen hinein. Es war sehr dunkel im Lagerhaus und es gab kein Fenster. Das einzige Licht kam von der Tür, die immer noch offen stand.

Nach 2 Minuten fand ich einen Schalter, schaltete ihn um und eine schwache Glühbirne ging an der Decke an. Ich sah nun einen großen Raum, der völlig leer war, aber mit zwei verschiedenen Türen. Ich öffnete die erste Türe und stand dann in einem sehr kleinem Raum mit einem Fenster, das verschlossen war. An den Wänden erkannte ich Blut und als ich das sah erschrak ich mich so, dass ich ein paar Schritte zurück ging und einen kurzen Schrei losließ.

Ich musste aus diesem Raum, da er mir Angst einjagte und ich mich gefangen fühlte. Außerdem konnte ich kein Blut sehen und der Geruch in dem Raum war unerträglich. Ich stand nun wieder in dem großem Raum. Reiß dich zusammen Alexa! Dass ist doch nur ein bisschen Blut. Was wieso rede ich jetzt schon mit mir selber! Ich bin doch nicht verrückt!

Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, schlich ich mich in den anderen Raum und öffnete leise die Türe. Was ich dann sah verschlug mir den Atem! Vor mir lag das junge Mädchen, dass verschwunden war in einer Blutlache und man konnte erkennen, dass sie nicht mehr lebte. Ich glitt an der Wand hinunter und erstickte beinahe an meinem Schrei.

Ich saß an der Wand, aber ich weiß nicht wie lange, bis ich mir selbst befahl aus dem Zimmer zu gehen und die Polizei zu rufen. Doch ich konnte mich nicht bewegen. Meine Beine fühlten sich kraftlos an und der Anblick von dem toten Mädchen zerbrach mir das Herz. Sie war wahrscheinlich gerade mal 10 Jahre alt und hatte lange blonde Haare die offen waren. Ihre Augen waren offen und ich hatte das Gefühl ihre blauen Augen starrten mich an. Ich hatte sie schonmal gesehen und zwar auf der Titelseite der Zeitung, wo ein Bild von ihr war und ein Artikel über ihr verschwinden . (Ich stelle mir das Mädchen so vor wie oben auf dem Bild)

Nur mit Mühe konnte ich mich wieder auf meine Beine stellen und erst dann bemerkte ich, wie stark ich zitterte. Ich ging auf das kleine Mädchen zu und strich mit meiner rechten Hand sanft über ihre Haare, wobei ich das Blut leicht berührte. Es war noch warm, worauf ich schließen konnte, dass sie erst vor kurzem starb. Ich nahm meine Hand schnell weg und wischte das Blut an der Wand ab, da ich das Blut nicht ertragen konnte. Was ist wenn meine Eltern auch tot sind? Aber ich sehe keine andere Leiche, als die von dem kleinen Mädchen. Es wird alles ok sein und du wirst deine Eltern finden Alexa, sagte die Stimme in meinem Kopf zu mir.

Im nächsten Moment drehte ich meinen Kopf zu der Türe, damit ich das Mädchen nicht länger ansehen musste und ging mit schnellen, aber kleinen Schritten durch die Tür. Ich schloss die Tür hinter mir, aber ich konnte das Bild von dem kleinen Mädchen nicht mehr aus meinem Kopf kriegen.

Nach längerem überlegen holte ich mein Handy raus und entsperrte es. Ich drückte mit meinem immer noch zitternden Finger auf Kontakte und scrollt so lange runter, bis ich Chloe's Namen sah. In dem Moment wollte ich nur sie sprechen, da ich weiß es würde mich beruhigen und sie würde mir in Ruhe zuhören. Ich drückte auf ihren Namen, aber bevor ich die Möglichkeit hatte anzurufen, spürte ich einen harten Schlag auf meinem Kopf.

Ich fiel auf den Boden und dann wurde alles schwarz vor meinen Augen.

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und würde mich wie immer über Kommentare freuen.❤️;-)
LOVEuLEA

VermisstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt